Fabian Frei kontert Kritik von Markus Babbel
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«Es ist mühsam»:Fabian Frei kontert Kritik von Markus Babbel

Heisse Tage in Basel
Jetzt spricht FCB-Routinier Fabian Frei

Fabian Frei (32) über die Unruhen im Verein, seinen Freund Valentin Stocker. Und die Unterschiede zwischen den Trainern Koller, Sforza und Rahmen.
Publiziert: 15.04.2021 um 19:05 Uhr
|
Aktualisiert: 02.05.2021 um 12:04 Uhr
  • Stocker ist sehr sehr wichtig für uns
  • Wir brauchen keinen Psychiater
  • Unruhen im Klub dürfen kein Alibi sein
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Fokus aufs Sportliche: Fabian Frei.
Foto: Blicksport
Stefan Kreis

Blick: Fabian Frei, haben Sie beim FC Basel Doppelgänger engagiert?
Fabian Frei: Warum meinen Sie?

Weil Sie vor einem Jahr noch im Europa-League-Viertelfinal gestanden sind, in dieser Saison aber nichts mehr auf die Reihe bekommen. Was ist passiert?
Sehr viel. Es war ein schlechtes Jahr, keine Frage. Aber es hat alles seine Gründe, es ist eine Kombination von vielem. Wir hatten viele Verletzte, eine kurze Vorbereitung, Quarantäne, das war nicht optimal, darf aber auch keine Ausrede sein.

Tiefpunkt war die Schande von Basel, dieses 2:6 gegen Winterthur. Sind Sie froh, damals nicht auf dem Platz gestanden zu sein?
Es hat sehr weh getan, das von der Tribüne aus mitzuerleben. Ich wäre am liebsten auf den Platz und hätte geholfen, wurde aber geschont.

Für gewöhnlich überlebt kein Trainer so eine Niederlage. Waren Sie überrascht, dass Sforza bleiben durfte?
Überrascht nicht, nein. Aber wir alle kennen das Fussballbusiness und die Mechanismen. Und natürlich war uns bewusst, dass es für alle schwierig werden könnte, sollten unsere Leistungen nicht deutlich besser werden.

Statt Sforza zu entlassen, wurde Valentin Stocker suspendiert. Wie haben Sie darauf reagiert?
Jeder weiss, wie eng ich mit Vali befreundet bin. Ich habe den Verantwortlichen dann auch gesagt, dass das ihre Entscheidung ist, aber dass ich sie nicht gut finden muss. Sie haben das verstanden, aber von mir verlangt, dass ich weiter Vollgas geben solle, was ich auch gemacht habe.

Wie wichtig ist Stocker für die Mannschaft?
Sehr wichtig, das hat man beim Sieg gegen Luzern gesehen. Er gibt uns mit seiner Erfahrung sehr viel, auf und neben dem Platz.

Gegen Luzern geschah das, was sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Gegen Ende sind sie eingebrochen und hätten das Spiel auch verlieren können.
Haben wir aber nicht, sondern das Ding dank einer Willensleistung in letzter Sekunde noch gewonnen.

Trotzdem: Sind Sie fit genug?
Es liegt nicht an der fehlenden Puste. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber daran ists noch nie gelegen.

Woran dann? Letzte Saison waren Sie noch zweitbester Skorer, nun haben Sie erst zwei Tore und zwei Assists auf dem Konto.
Letzte Saison war ich unter Koller ja oft fast zweiter Stürmer, jetzt bin ich – wie gegen Luzern – manchmal plötzlich Innenverteidiger.

Was sind die Unterschiede zwischen Marcel Koller und Ciriaco Sforza?
Das sind zwei grundverschiedene Menschen, vom Verhalten, vom Auftreten her. Koller ist schon sehr, sehr lange dabei, hatte eine innere Ruhe, war nicht aus der Fassung zu bringen. Sforza hat südländisches Blut, ist temperamentvoll. Das hat sich während des Spiels, aber auch in den Ansprachen gezeigt.

Wie war die erste Woche unter dem neuen Trainer Patrick Rahmen?
Er hat zwar Einzelgespräche geführt, aber wir brauchen keinen Psychiater. Er meinte, dass er nicht einen komplett anderen Weg gehen will, weil er zuvor ja auch Teil des Trainerteams war. Das ist bei den Spielern gut angekommen.

Ist YB wirklich 24 Punkte besser?
Aktuell sind sie das wohl. Die Tabelle lügt nicht. Aber klar tut es weh, dass der Abstand so gross ist. Wir haben viel zu viele Punkte abgeben, die wir nicht hätten abgeben dürfen, nun versuchen wir den Abstand zu verringern.

Sie haben nur sieben Punkte Vorsprung auf den Barrage-Platz. Abstiegsangst?
Nein, Angst ist kein guter Ratgeber. Aber Vaduz spielt gut zurzeit, ohne Frage.

Wie steckt die Mannschaft die Unruhen rund um den Klub weg? Ist das in der Kabine Thema?
Natürlich ist das ein Thema. Aber das wirft uns jetzt nicht komplett aus der Bahn und belastet uns auch nicht gross. Jeder Mitarbeitende ist wohl interessiert daran, wenn es um die Eigentümerverhältnisse des Clubs geht. Aber das darf sicher kein Alibi für unsere Leistungen auf dem Platz sein.

Sie haben gegen Luzern ihr 400. Spiel für den FCB absolviert. Noch fehlen 52 Spiele zum Rekord von Massimo Ceccaroni. Holen Sie ihn ein?
Das ist momentan nicht mein Hauptfokus. Es gibt zu viel hätte, wäre, wenn. Mein Vertrag läuft aktuell im Juni 2022 aus, was nachher ist, weiss man noch nicht, aber natürlich ist es eine grosse Ehre für mich, im Kreise der Spieler mit den meisten Einsätzen für den FCB zu sein.

Wollen sie Ihre Karriere beim FCB beenden?
Ja, das habe ich immer betont.

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