Wann immer ein Assistenztrainer seinen Chef beerbt, geistert dessen Vorgänger noch lange in den Katakomben herum. Ob er Kontakt mit Ciriaco Sforza gehabt habe, wird Patrick Rahmen gefragt. «Nein», antwortet 52-Jährige. «Ich habe ihn versucht anzurufen, aber er hat nicht geantwortet.» Sie hätten bis zuletzt ein sehr gutes Verhältnis zueinander gehabt, sagt Rahmen, der auch familiär mit dem am Dienstag entlassenen Cheftrainer verbandelt ist. Sforza ist Götti von Rahmens Neffen. Wohl auch deshalb stellt er ungefragt klar, dass er nie etwas getan habe, was «Ciri schaden» würde.
Das will Rahmen ändern
Was er nun ändern will? «Die Intensität in den Trainings muss erhöht werden. Oder um es auf Deutsch zu sagen: Wir müssen den Finger rausnehmen.» Auf die Nachfrage, ob das heisse, das diesbezüglich zu wenig gemacht worden sei, antwortet Rahmen: «Es haben einige Dinge nicht gestimmt, sonst hätten wir in den letzten zehn Spielen nicht bloss eines gewonnen.» Aus der Verantwortung stehlen will sich Rahmen aber nicht, schliesslich habe er als Assistenztrainer auch Anteil an der aktuellen sportlichen Misere. «Ciri war der Entscheidungsträger, aber er hat uns als Team immer mit einbezogen. Wir hatten eine gute Zusammenarbeit. Wenn er mich gefragt hat, habe ich ihm meine Meinung gesagt.» Klar ist: Unter Rahmen wird Valentin Stocker Captain sein. Fabian Frei und Pajtim Kasami sind dessen Stellvertreter. «Bis Ende Saison», sagt Rahmen.
Streller hat gratuliert
Ob er darüber hinaus Cheftrainer bleiben wird? «Wenn ich darauf keine Lust hätte, dann hätte ich auch jetzt nicht zugesagt», so der ehemalige Aarau-Coach. Zweimal wäre er in der jüngeren Vergangenheit fast FCB-Trainer geworden, nun ist er endlich am Ziel. Er habe eine Flut von SMS bekommen, sagt der Ex-FCB-Profi. «Auch Marco Streller hat mir gratuliert.» Der wollte Rahmen im Sommer vor zwei Jahren als Nachfolger von Marcel Koller installieren, scheiterte mit seinem Vorhaben aber am Veto der Klubführung – und trat daraufhin zurück.
Nun ist Rahmen doch noch der Chef. Ob ers auch bleibt, werden die nächsten neun Spiele zeigen.
FC Basel: Pressekonferenz mit Neu-Trainer Rahmen ab 14 UhrMannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |