Für dieses Einsteigen sieht Traoré Rot – Tor aberkannt!
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St. Gallen – Basel 1:1:Für dieses Einsteigen sieht Traoré Rot – Tor aberkannt!

Hat die Schweiz ein Schiedsrichter-Problem?
Der Schiri-Boss reagiert auf die Shaqiri-Kritik

Die Rote Karte für FCB-Stürmer Benié Traoré treibt FCB-Star Xherdan Shaqiri auf die Palme. Schiri-Boss Daniel Wermelinger nimmt dazu Stellung. Und er sagt, warum die Schweiz kein Referee-Problem hat.
Publiziert: 09.12.2024 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 09:27 Uhr
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Traoré (liegend) spielt erst den Ball, erwischt Quintillà danach aber oberhalb des Knöchels.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

Kaum ein Wochenende vergeht ohne Schiri-Ärger in der Super League.

Der jüngste Vorfall: Die Rote Karte gegen FCB-Stürmer Bénie Traoré. Sie erhitzt die Gemüter. Xherdan Shaqiri nennt die Entscheidung «unglaublich». Und er fährt im selben Atemzug der gesamten Schweizer Schiedsrichtergilde an den Karren: «Da müssen wir uns schon Gedanken machen, ob wir wirklich die besten Schiedsrichter haben. Wir müssen uns da weiterentwickeln. Es passieren einfach viel zu viele Fehlentscheide, obwohl wir den VAR haben.»

Unterstützung erhält Shaqiri von FCB-Legende Beni Huggel. Der als Raubein bekannte Ex-Profi bezieht sich auf die Traoré-Szene und fragt auf Instagram mit süffisantem Unterton, ob ein Spieler überhaupt noch grätschen dürfe. 

Schiri-Boss: «Hier lagen wir falsch»

Schiri-Boss Daniel Wermelinger siehts anders. Das Foul sei «gesundheitsgefährdend» und es gebe beim Betrachten der Spielszene mehrere Punkte, die diese Rote Karte rechtfertigen würden. «Hohes Tempo, offene Sohle und Treffer oberhalb des Knöchels. Im Wissen, dass der Basler Spieler zuerst den Ball traf und mutmasslich nicht die Absicht hatte, den St. Galler Spieler zu verletzen. Aber er nimmt das Risiko in Kauf, dass es zu einer Verletzung kommt», so Wermelinger. 

Es ist nicht der einzige Schiri-Entscheid, der die Klub-Verantwortlichen an diesem Wochenende auf die Palme bringt. FCL-Coach Mario Frick ist ausser sich, weil auf Penalty für Lugano entschieden wird, obwohl das Foul ausserhalb des Strafraums gewesen sei und der Video-Schiri nicht eingegriffen habe.

Hier zeigt Wermelinger Verständnis für den Unmut: «Bei der besagten Penaltyszene lagen wir falsch, das Foul ereignete sich ausserhalb des Strafraums. Der VAR hätte intervenieren und den Entscheid korrigieren müssen.»

Darum sah Traoré Rot und Tsawa nicht

Bereits unter der Woche sorgten die Unparteiischen für Gesprächsstoff. Weil der Schiri im Zürcher Cup-Derby nach einem harten Foul von FCZ-Tsawa an GC-Spieler Giotto Morandi bloss Gelb und nicht Rot gezeigt hat. Für Wermelinger aber der richtige Entscheid: «Es gab nicht ausreichend Kriterien, die in dieser Szene eine Rote Karte gerechtfertigt hätten. Es war kein sogenannter ‹full contact›, sondern ein ‹Streiftreffer› mit den Stollen am Schienbein.»

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Die Uefa gebe den Landesverbänden Empfehlungen weiter. Eine davon lautet: Rot bei «full contact» oberhalb des Knöchels. Dies sei hier nicht gegeben. Bei der Roten Karte von Traoré hingegen schon. Deshalb wurde der FCB-Stürmer mittlerweile von der SFL für zwei Spiele gesperrt.

Shaqiri-Kritik bleibt ohne Folgen

Für Shaqiri hingegen hat die öffentliche Kritik am Schweizer Schiri-Wesen keine Konsequenzen, wie Wermelinger erklärt: «Wir unterscheiden klar zwischen Äusserungen oberhalb und unterhalb der Gürtellinie. Diese verallgemeinernden und in den Emotionen wiedergegebenen Aussagen empfanden wir weder als ehrverletzend noch waren sie personifiziert.»

Auf die Frage, ob die Schweiz ein Schiri-Problem habe, antwortet Wermelinger: «Es gab in den letzten beiden Runden inklusive Cup einige strittige oder diskutable Entscheide, das müssen und werden wir nicht wegdiskutieren. Wir stellen uns der Kritik, wenn sie berechtigt und fachlich ist.» Man wolle aber nun «aufgrund eines medial viel beachteten TV-Interviews» nicht das komplette Jahr 2024 infrage zu stellen. Wermelinger: «Wir dürfen leistungsmässig grossmehrheitlich zufrieden sein.»

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