Das Liga-Komitee will für die Saison 2023/24 die Super League auf 12 Teams aufstocken. Zudem hat es einen revolutionären Vorschlag für einen neuen Modus präsentiert. Mit Hauptrunde, Zwischenrunde und Playoffs! Darüber abgestimmt wird am 20. Mai in einer ausserordentlichen GV. Blick hat sich bei allen Klubs schon mal umgehört.
Für eine Liga-Aufstockung müssen 14 der 20 Vereine der Super League und der Challenge League dafür sein. Von den 20 Klubs sprechen sich 16 klar für die Aufstockung aus. Mit Luzern und Thun sind zwei weitere Klubs der Vergrösserung positiv eingestellt. Wil-Präsident Maurice Weber: «Die Vergrösserung der Super League ist überfällig: Es gibt in der Challenge League mehr als zwei Klubs, die strukturell und qualitativ auch in der höchsten Liga konkurrenzfähig sind.»
Klar spielt auch das Eigeninteresse eine Rolle. Aarau-Präsident Philipp Bonorand: «Wir setzen uns seit vielen Jahren dafür ein, weil bei mehr Teams die Chancen für Aarau steigen, aufzusteigen und sich in der höchsten Liga zu etablieren.» Andreas Mösli, Geschäftsleitungs-Mitglied bei Winterthur, sagt: «Das Potenzial für zwei konkurrenzfähige Klubs mehr in der höchsten Liga ist vorhanden und muss ausgenutzt werden.»
Zürich: Ja
Basel: Ja
YB: Ja
Lugano: Ja
St. Gallen: offen
Servette: Ja
Sion: Ja
GC: Ja
Luzern: positiv
Lausanne: Ja
Aarau Ja
Winterthur: Ja
Vaduz: Ja
Schaffhausen: Ja
Thun: offen
Stade-LS-Ouchy: Ja
Xamax Ja
Wil: Ja
Yverdon: Ja
Kriens Ja
Zürich: Ja
Basel: Ja
YB: Ja
Lugano: Ja
St. Gallen: offen
Servette: Ja
Sion: Ja
GC: Ja
Luzern: positiv
Lausanne: Ja
Aarau Ja
Winterthur: Ja
Vaduz: Ja
Schaffhausen: Ja
Thun: offen
Stade-LS-Ouchy: Ja
Xamax Ja
Wil: Ja
Yverdon: Ja
Kriens Ja
«Playoffs haben nichts mit Fairness zu tun»
Was die Aufstockung betrifft, scheint man sich unter den 20 Klubs einig zu sein. Gehts um den Modus, siehts anders aus. Dieser wird noch für angeregte Debatten und rote Köpfe sorgen.
Bereits klar positioniert hat sich FCZ-Boss Ancillo Canepa. Er lehnt Playoffs strikte ab, bezeichnet sie als unfair. «Wer über die gesamte Saison am meisten Punkte erspielt, soll auch Meister werden.» Unterstützung bekommt Canepa aus Bern. Auch YB-Sportchef Christoph Spycher ist aus «Fairplay»-Gedanken gegen eine Playoff-Phase.
Wie St. Gallen will sich Luzern noch nicht öffentlich zum Vorschlag äussern. FCL-Trainer Mario Frick hält dagegen mit seiner persönlichen Meinung nicht zurück. «Ich persönlich sehe dieser Idee skeptisch entgegen. Aber vielleicht bin ich auch ein Gewohnheitstier. Warten wir mal ab, wie sich die Diskussion entwickelt.»
«Playoffs sind innovativ und attraktiv»
Skeptisch ist man auch bei Stade-Lausanne-Ouchy. Nicht prinzipiell gegenüber Playoffs, aber gegenüber dem vorgeschlagenen Modell, welches es dem Zehntplatzierten noch ermöglicht auf Platz drei zu klettern. Playoff ja, aber nicht so. Anderenorts ist man aufgeschlossener: Zum Beispiel ist Ouchys grosser Nachbar Lausanne pro Playoffs. Wie Xamax, Yverdon oder der bereits feststehende Absteiger Kriens.
Kriens-Präsident Werner Baumgartner sitzt auch im Liga-Komitee. Er sagt: «Die Playoff-Idee ist eine attraktive Lösung. Ein Wettbewerb lebt doch von der Spannung! Ich habe die kritischen Stimmen wahrgenommen, bin aber der Überzeugung, dass dieser Liga-Vorschlag im Minimum ein ernsthafter Versuch wert ist. Jetzt könnte die Schweiz endlich mal hervortreten und einen mutigen Weg gehen.»
GC-CEO Jimmy Berisha steht auch dahinter. Er sagt: «Jeder Modus mit 12 Teams wird Vor- und Nachteile haben. Aber dieser Vorschlag mit Playoffs dünkt mich innovativ und attraktiv. Das würde dem Schweizer Fussball sicher in seiner Positionierung und Vermarktung helfen.» Wils Präsident Weber ist noch aus einem anderen Grund für Playoffs. «Es sorgt bis zum letzten Spieltag für Spannung und schärft gleichzeitig die Sinne für K.o.-Spiele – eine Disziplin, in der Schweizer Klubs im Europacup zuletzt Mühe hatten.»
Zürich: Nein
Basel: Positiv
YB: Nein
Lugano: Positiv
St. Gallen: ?
Servette: Ja
Sion: Ja
GC: Ja
Luzern: offen
Lausanne: Ja
Aarau: Ja
Winterthur: Offen
Vaduz: Offen
Schaffhausen: Positiv
Thun: Offen
Stade-LS-Ouchy: Negativ
Xamax: Ja
Wil: Ja
Yverdon: Ja
Kriens: Ja
Zürich: Nein
Basel: Positiv
YB: Nein
Lugano: Positiv
St. Gallen: ?
Servette: Ja
Sion: Ja
GC: Ja
Luzern: offen
Lausanne: Ja
Aarau: Ja
Winterthur: Offen
Vaduz: Offen
Schaffhausen: Positiv
Thun: Offen
Stade-LS-Ouchy: Negativ
Xamax: Ja
Wil: Ja
Yverdon: Ja
Kriens: Ja
Die anderen zwei Spitzenteams der Super League sind dem Modus positiver eingestellt als der FCZ und YB. Lugano-CEO Martin Blaser: «Wir vom FC Lugano sind für neue Ideen in sämtlichen Bereichen offen.» Beim FC Basel tönt’s ähnlich. Man sei für Vorschläge offen, wenn diese diese den Schweizer Fussball attraktiver, spannender und im internationalen Vergleich innovativer gestalten würden, so Medienchef Simon Walter.
Heisse Diskussionen vorprogrammiert
Im Gegensatz zur Liga-Aufstockung braucht der neue Modus nicht 14 Stimmen. Hier gilt: Der Vorschlag mit den meisten Stimmen, wird umgesetzt. Alle Klubs haben noch die Möglichkeit, weitere Vorschläge einzureichen. Canepa dürfte dies wohl tun. Er plädiert für zwölf Teams, einer Qualifikationsphase mit 22 Spielen und eine Final- und Abstiegsrunde mit je sechs Mannschaften ohne Playoffs. «Ob nach der Quali-Runde die Punkte halbiert werden sollen, muss gut überlegt werden. Ich habe mich noch nicht zu einer klaren Meinung durchringen können», sagt er.
Mehr zur Fussball-Revolution:
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |