Kein anderes Schweizer Team hat so viele Spiele absolviert wie Servette. Am Samstag bestreiten die «Grenats» zu Hause gegen St. Gallen bereits den 42. Ernstkampf in dieser Saison. Doch von Kräfteverschleiss keine Spur. «Es ist das Geilste als Fussballer, alle drei Tage zu spielen», sagt Torhüter Joel Mall (32).
Der Aargauer hatte nach dem Sieg am Sonntag im Spitzenkampf gegen YB vor den TV-Kameras gesagt, dass Servette nun vielleicht auch in den Deutschschweizer Medien wahrgenommen werden würde. «Daraufhin habe ich viele Nachrichten von Kollegen erhalten, die mir Berichte zugeschickt haben», sagt Mall lachend am Telefon zu Blick.
Servette ist das Team der Stunde – und auch in der Deutschschweiz wieder en vogue. 17 Meistertitel gewannen die Genfer in ihrer ruhmreichen Vergangenheit, der letzte liegt allerdings bereits ein Vierteljahrhundert zurück. Nun beträgt der Rückstand auf den schwächelnden Leader YB noch vier Punkte. «Gegen uns zu spielen, ist sehr schwierig», sagt Mall. Von den letzten 18 Liga-Spielen verlor Servette nur eines.
Spezielle Goalie-Situation
Grosse Sprüche will Mall nicht klopfen. «Auch wenn es eine Floskel ist: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Und am Ende wollen wir in allen drei Wettbewerben das Maximum herausholen.» Die Fans dürften träumen, sie als Mannschaft würden aber realistisch bleiben. «Mit drei Niederlagen hätte innerhalb von einer Woche fast alles vorbei sein können», sagt Mall. Ist es aber nicht – im Gegenteil. Dank drei Zu-Null-Siegen in Rasgrad, Bern und Delémont tanzt Servette weiter auf drei Hochzeiten.
In den K.-o.-Spielen steht meistens Jérémy Frick zwischen den Pfosten, Mall ist die Nummer 1 in der Liga. Klar sei diese Situation speziell, so Mall. «Die ultimative Sicherheit hast du nie. Aber wir sind beide über 30 und wissen, wie mit der Situation umzugehen.» Wichtig sei die Kommunikation vonseiten des Trainers und diese sei auch gegenüber der Mannschaft sehr gut. «René (Weiler, d. Red.) hat einen klaren Plan. Wir wissen, woran wir sind.»
Turbulente eineinhalb Jahre
Mall erlebt in Genf seinen x-ten Frühling. Im Sommer 2022 stand er nach vier Jahren auf Zypern kurz davor, seine Karriere an den Nagel zu hängen. Doch der ehemalige Schweizer Nachwuchs-Internationale blieb und spielt inzwischen auch für das Nationalteam des Mittelmeer-Staates. Im letzten Sommer folgte der Wechsel nach Genf, wo Mall mit Servette zum Höhenflug ansetzte. «Ich bin schon unglaublich dankbar, dass meine Karriere diese Wende genommen hat.»
Nun erntet er in der Westschweiz die Früchte der harten Arbeit und der vielen erbrachten Opfer. «Genf ist sehr cool, sowohl als Verein als auch als Stadt», so der zweifache Vater, der mit seiner Familie in der Nähe des Stadtzentrums wohnt. Frau und Kinder müssen momentan aufgrund der vielen Spiele allerdings etwas hinten anstehen, denn innerhalb von 16 Tagen folgen fünf weitere Spiele, so auch die beiden Achtelfinal-Spiele in der Conference League gegen Viktoria Pilsen. Trotz der vielen Absenzen geniesst Mall den Moment. «Wir haben einen guten Vibe in der Garderobe. Es ist cool, Teil dieses Projekts zu sein.»
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |