Die St. Galler Rasselbande überrascht die Fans in der ganzen Schweiz, ihre Klubführung zieht gestern nach: Präsident Matthias Hüppi verlängert die Verträge mit seinen beiden wichtigsten Angestellten um ganze fünf Jahre! Das gabs in der Schweiz noch nie.
Sportchef Alain Sutter bleibt bis Dezember 2025. Sein Trainer Peter Zeidler, der bisher bis Sommer 2022 gebunden war, bekommt einen Kontrakt bis Ende Saison 2024/25.
2025 wird Zeidler 63 Jahre alt sein. Ein Rentenvertrag? «Nein», sagt der Deutsche und wehrt sich vehement gegen das Wort «Rente». «Sehe ich denn so alt aus? Meine Töchter sagen immer, ich sei seit 30 Jahren 30. Ich fühle so viel Energie am Morgen, dass ich Rente nicht einmal buchstabieren kann.»
«Was ist in St. Gallen schon üblich?»
Hüppi zu den branchen-unüblichen Langzeit-Verträgen: «Das ist nicht üblich, aber was ist in St. Gallen schon üblich? Wir haben uns diese Gedanken schon länger gemacht, auch im Verwaltungsrat. Ich freue mich mit meinen Verwaltungsrats-Kollegen extrem, dass Alain und Peter mit uns diesen Weg machen.»
Sutter: «Ich freue mich jeden Tag, wenn ich Peter sehe. Es ist ein Vertrauensverhältnis entstanden, das die Basis für unsere Zusammenarbeit ist.»
Ist auch Hüppi bis 2025 Präsident? «Ich werde ja von der Generalversammlung gewählt. Bis jetzt bin ich das bis 2023. Aber auch ich habe mich entschlossen, diesen Weg zu gehen.»
Es gab ein, zwei Anfragen für Zeidler
Bei Hoffenheim und dem VfB Stuttgart waren Zeidlers Leistungen natürlich nicht verborgen geblieben. Sein Name stand auf kurzen Kandidatenlisten. «Es ist ein offenes Geheimnis», gibt Zeidler zu, «es gab ein, zwei Anfragen. Aber ich fühle mich hier bei der Zusammenarbeit mit Matthias und Alain und auch in der Region so wohl, warum sollte ich weggehen? Auch meiner Frau und den Töchtern, falls sie mal hier sind, gefällt es sehr.»
Gibts keine Ausstiegsklausel für Zeidler? «Es gibt keine Klausel», sagt Hüppi. Zeidler: «Ich habe die Inhalte nicht so genau gelesen.... Aber ich traue Matthias zu, dass er es ernst meint mit den fünf Jahren. Im Ernst: Es gibt keinen grösseren Vertrauensbeweis.»
Vertrag gilt auch für die Challenge League
Gilt der Vertrag im extremen Fall auch für die Challenge League? «Ja», sagt Zeidler, und warnt: «Es kann sein, dass wir auch mal nicht Dritter oder Sechster sind, sondern auf einem anderen Platz. Und stellen sie sich eine Barrage gegen Winterthur vor, da wären wir nicht Favorit.» Die Wunde ist scheinbar noch nicht verheilt: Im Cup flog Zeidler im September 2019 gegen den Zürcher Challenge-League-Klub raus. Darauf startete der FCSG seinen Sturmlauf an die Spitze.
Seine Wohnung in der St. Galler Innenstadt hat Zeidler kürzlich gekündigt, er zieht mit seiner Gattin Susanne in ein Dorf im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Der Schwabe Zeidler, lebenslänglich in der Ostschweiz.
Mehr zum FCSG
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |