«In der Super League zu bleiben, ist eine grosse Ambition»
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Giorgio Contini im Interview:«In der Super League zu bleiben, ist eine grosse Ambition»

Für Lausanne-Trainer Giorgio Contini gehts ums nackte Überleben
«Auf der Bank habe ich Spieler, die kenne ich noch nicht mal»

Die erste halbe Stunde in Bern hat es schonungslos an den Tag gebracht: Trotz Weltkonzern Ineos im Rücken gehts für Aufsteiger Lausanne und seinen Coach Giorgio Contini nur noch ums nackte Überleben.
Publiziert: 08.02.2021 um 14:19 Uhr
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Nachdenklicher Trainer: Für Giorgio Contini gehts mit seiner besseren U21 nur ums Überleben.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Alain Kunz

Das sei eine Leistung gewesen, die der Super League unwürdig sei. Dies sagten sowohl Contini wie auch Sportchef Souleymane Cissé zur ersten Halbzeit. Und zwar mit exakt denselben Worten. «Das ist ja mal gut, dass wir gleicher Meinung sein», so Contini. Dabei lächelt er verschmitzt unter seiner Maske. Die Augen verraten es.

Aber das muss unmittelbar zur Annahme führen, dass die beiden oft nicht gleicher Meinung seien. «Doch, wir sind gleicher Meinung. Wir haben dasselbe gesehen…», sagt Contini. Und doch pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Er und der in feines Tuch gehüllte Mann aus der Elfenbeinküste haben nicht immer kongruente Ansichten. «Mit dieser ersten Halbzeit war ich nicht einverstanden», sagt denn auch Cissé. Um aber dann doch zu relativieren: «Danach haben wir reagiert und zwei Tore gemacht, und dies gegen YB – das heisst doch schon etwas.» Gegen YB, das den Defensivbetrieb dann weitgehend eingestellt hatte, muss man hinzufügen.

Abidjan, Nizza, Lausanne einfach

Continis Job in Lausanne ist ohnehin enorm schwierig. Fast im Wochentakt werden ihm neue Spieler hingestellt und arrivierte wie Simone Rapp, Christian Schneuwly oder Nicolas Gétaz sind von einem Tag auf den anderen nicht mehr erwünscht. So trainiert Contini mittlerweile eine mit ein paar wenigen Routiniers getragene U21. Und dann schiesse mit Monteiro noch ausgerechnet einer dieser wenigen die Böcke, schüttelt der Winterthurer den Kopf.

Das gehe sogar so weit, dass er auf der Bank Spieler habe, die er nicht mal kenne. Oder noch nicht, wie Brahima Ouattara (18), den Torschützen zum 2:4. Der landet vor einer Woche von Partnerklub RCA Abidjan (Elfenbeinküste) kommend in Nizza, unterschreibt dort einen Vertrag bis 2024, wird sogleich nach Lausanne ausgeliehen und in die nächste Maschine Richtung Genf verfrachtet. Und steht nun Contini nach den seinen ersten paar Stunden auf europäischem Boden zur Verfügung. Es ist der dritte Leihspieler aus Nizza, das auch Ineos gehört. Die Lausanne-Fans sind schockiert ob dieser Entwicklung. «Das ist in Skandal, was da passiert! Wir erkennen unseren Klub nicht wieder», schreibt einer.

Das schwächste Team 2021

So drastisch kann es Contini natürlich nicht formulieren. Aber er hat erkannt, worum es geht: Ums nackte Überleben. «Wenn man von hochtrabenden Ambitionen von Inoes schreibt, dann ist man fehlinformiert. Unsere Ambition ist es, in der Super League zu bleiben. Und das ist schon eine ganz grosse Ambition. Nicht mehr und nicht weniger.»

Wenn man die kräftigen Lebenszeichen von Vaduz, Luzern, Sion und Servette sieht, erkennt man: Für Lausanne wird es ganz schwierig werden. Die Bilanz 2021: Vier Spiele, ein Punkt. Einziges Team ohne Sieg. Und am Mittwoch gehts gleich wieder ins Wankdorf.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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