Kommts zum Cup-Comeback?
3:35
Der spezielle YB-Meistertitel:Feiern im Home-Party-Modus

Für ein Wunder-Comeback im Cup
YB-Hoarau drückt dem FCB die Daumen

Seit Ende letzter Woche kann Guillaume Hoarau wieder Lauftraining betreiben. Er hofft er auf ein Comeback noch diese Saison. Dank des Cup-Chaos.
Publiziert: 03.08.2020 um 10:48 Uhr
1/7
Guillaume Hoarau will seine Karriere bei YB beenden.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Alain Kunz

Es war schnell mal ausgemacht, wo es in der Meisternacht nach den beiden erfolgreichen Missionen – Meistertitel sichern und danach Mägen im McDonald’s füllen – weitergehen sollte. Für eine Mehrheit der Mannschaft jedenfalls. «Gui ist bekannt für seinen guten Musikgeschmack. Und er hat ein grosses Haus mit ganz viel Platz. Es war gemütlich dort …», verriet Keeper David von Ballmoos. Und so verlagerte sich das Party@home-Geschehen also von Bern nach… Thun, wo Hoarau mit seinem Cousin Ludovic wohnt.

Die letzten Bilder, die man von Hoarau im Kopf hat, sind zum einen, wie er auf der Tribüne des Tourbillon im ärmellosen gelben Basketball-Shirt der Golden State Warriors mit der Nummer 35 von NBA-Legende Kevin Durant sitzt und die dritte Meisterschaft mit seinen Teamkollegen bejubelt. Und zum anderen, wie er den Wankdorf-Rasen im Spiel gegen Thun vor dreieinhalb Wochen unter Tränen verlässt. Weil er spürte, dass dies sein Abschied als Fussballer von YB sein könnte? «Es kam einiges zusammen. Die Emotionen, weil ich ja diese Saison kaum gespielt hatte. Der Zeitpunkt war speziell. Und so wurde der Eindruck erweckt, diese Verletzung sei eine verrückte Sache. Ist sie aber nicht. Nun bin ich darüber hinweg. Die Moral ist wieder vollumfänglich da. Und ich kann ja bereits wieder Lauftraining machen.»

Zur Erinnerung: Hoarau hat sich einen Muskelbündelriss in der Wade zugezogen, der eine auf sechs Wochen geschätzte Ausfalldauer mit sich bringt. Das Thun-Spiel war am 8. Juli.

Deutet er damit ein wundersames Comeback in Kürze an? «Nun, wenn wir am Donnerstag im Cup Luzern schlagen, die weiteren Cupspiele nach hinten verschoben werden müssen und ich der Mannschaft helfen soll – warum nicht?» Aber, schränkt er ein, er müsse zu hundert Prozent fit sein. «Der Cup fehlt mir noch. Das reizt mich.»

«Ich will meine Karriere hier beenden»

Weshalb er dem FC Basel die Daumen drücke. Denn je weiter der FCB in der Europa League kommt, desto weiter müssten Cup-Halbfinal und -Final nach hinten geschoben werden. Und müsste gar über den 15. August hinaus gespielt werden müssen, käme das nächste Problem ins Spiel. Die meisten Spieler haben die Verträge bis 15. August verlängert in der Annahme, der Spuk der Saison 2019/20 sei dann beendet. Also müssten diese Verträge nochmals um ein paar Tage verlängert werden…

Eine Vertragsverlängerung mit YB. Das ist ohnehin das, was Hoarau anstrebt. «Ich will meine Karriere hier beenden», sagt er. «Ich bin ein bisschen Schweizer geworden. Das hier ist meine zweite Heimat, derart gut gefällt es mir.» Und wenn der Klub nicht will? «Ich habe immer noch eine Riesenlust auf Fussball, will die Schuhe noch nicht an den Nagel hängen. In diesem Fall würde ich schauen, welche Möglichkeiten sich anderweitig ergeben.»

Abgemacht ist, dass sich Hoarau und YB-Sportchef Christoph Spycher nach dem Spiel gegen St. Gallen zusammensetzen. Gibts eine Tendenz? Spycher nach dem Titelgewinn: «Sie verstehen, dass dies der falsche Zeitpunkt ist, um darüber zu sprechen.» Verstehen wir.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?