«Schon Tage vor dem Spiel in Leverkusen ging das Gerücht um, dass ich wohl die Reise mitmachen dürfe, da Lewandowski ausfallen wird. Bestätigt hat mir das keiner. Erst einen Tag vor der Partie hat mir Pep Guardiola mitgeteilt, dass ich mitkomme. Und am Spieltag hat er mir dann schon sehr früh gesagt, dass er plane, mich gegen Ende des Spiels für Pizarro zu bringen, wenn diesem die Luft ausgehe. In der Kabine sass ich dann neben Philipp Lahm, ganz in der Nähe auch Bastian Schweinsteiger, mein grosses Vorbild. Wobei: Nervös war ich nicht, ich trainierte ja schon mehrere Wochen mit den Jungs, und Basti hatte ich schon davor gut gekannt. Ich habe mit seinem Bruder bei den Amateuren gekickt und war eigentlich immer eingeladen, wenn die Schweinsteigers was organisierten. Ich spürte einfach eine grosse Freude und Stolz. Ich weiss noch, wie ich auf der Bank gesessen bin und nur gehofft habe, dass ich reinkomme. Das Ergebnis war für mich nebensächlich, ich wollte einfach auf diesen Platz. In der 72. Minute war es so weit: Pizarro raus, Görtler rein. Und ich kam gut ins Spiel, machte genau das, was mir Guardiola auf den Weg gegeben hatte: «Vollgas Lukas, spiel wie im Training.»
Beinahe hätte ich gar die Chance bekommen, mein Bundesliga-Debüt mit einem Tor zu krönen. Ich war mir sicher, dass Mario Götze den Ball zu mir herüberpassen würde, als wir zu zweit auf Bernd Leno zuliefen, doch er hat es leider selbst versucht.
Obwohl wir am Ende verloren haben, wars für mich ein toller, unvergesslicher Tag. Ich habe meinen Job gut gemacht, das sah auch Guardiola so. Er sagte mir, dass wir es nächste Woche nochmals genau gleich machen werden. Ich für Pizarro in den Schlussminuten. Leider kam dann unter der Woche das 0:3 gegen Barcelona in der Champions League – und Guardiola konnte es sich nicht mehr leisten, Lewandowski am Wochenende zu schonen. So blieb es bei diesem einen Spiel für Bayern.
Ich habe zuletzt einige Male gelesen, dass ich bei Bayern gescheitert sei. Das sehe ich ganz anders. Sie müssen wissen: Ein Jahr vor meinem Bundesliga-Spiel im Bayern-Dress habe ich noch als Informatikkaufmann in einem Büro gearbeitet. Ich war nie in einem Fussballinternat – ich habe mich hochgekämpft, bis ich auf dem Platz mit Lahm, Schweinsteiger, Götze, Martinez und Neuer stehen durfte. Für mich ist an diesem Tag ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen!»
Ex-Bundesliga-Spieler in der Super League
Dass die Schweizer in der Bundesliga seit einigen Jahren immer mit die grösste Ausländer-Fraktion stellt, ist bekannt. Auch diese Saison sind wieder 18 Schweizer in den 18 Bundesliga-Teams. Von A wie Akanji bis Z wie Zuber. Bei Gladbach stehen mit Sommer, Elvedi, Lang und Embolo gleich vier Schweizer im Kader.
Und wie sieht es mit Deutschen aus, die in der Super League spielen? Es sind prozentual sogar mehr: 11 auf die 10 Klubs verteilt – Luzern mit vier Deutschen im Kader ist quasi das Gladbach der Schweiz. Bundesliga-Erfahrung kann davon jedoch nur ein Quartett vorweisen: Marvin Schulz, Lukas Görtler, Gianluca Gaudino und Lasse Sobiech.
Dennoch verfügt die Super League über richtig viel Bundesliga-Erfahrung. Spitzenreiter ist YB-Captain Fabian Lustenberger mit 220 Partien für Hertha Berlin. Die Plätze 2 bis 4 belegen die Basler Timm Klose, Valentin Stocker und Fabian Frei.
Am anderen Ende der Tabelle liegen Sandro Wieser, Anto Grgic und Lukas Görtler mit einem Teileinsatz.
Fabian Lustenberger (YB): Hertha Berlin; 220 Spiele
Timm Klose (Basel): Nürnberg, Wolfsburg; 75 Spiele
Valentin Stocker (Basel): Hertha Berlin; 68 Spiele
Fabian Frei (Basel): Mainz 05; 53 Spiele
Geoffrey Serey Die (Sion): Stuttgart; 36 Spiele
Lasse Sobiech (Zürich): Fürth, HSV, Köln; 35 Spiele
Ulisses Garcia (YB): Bremen; 19 Spiele
Vasiljie Janjicic (Zürich): HSV; 11 Spiele
Gianluca Gaudino (YB): Bayern München; 8 Spiele
Marvin Schulz (Luzern): Gladbach; 8 Spiele
Vincent Sierro (YB): Freiburg; 4 Spiele
Heinz Lindner (Basel): Frankfurt; 2 Spiele
Sandro Wieser (Vaduz): Hoffenheim; 1 Spiel (28 Minuten)
Lukas Görtler (St. Gallen): Bayern; 1 Spiel (18 Minuten)
Anto Grgic (Sion): Stuttgart; 1 Spiel (5 Minuten)
Deutsche in der Super League
Felix Gebhart (Basel), Moritz Jenz (Lausanne), Marius Müller, Tsiy Ndenge, Marvin Schulz, Varol Tasar (alle Luzern), Lukas Görtler (St. Gallen), Pius Dorn, Nico Hug (beide Vaduz), Gianluca Gaudino (YB), Lasse Sobiech (Zürich).
Fabian Lustenberger (YB): Hertha Berlin; 220 Spiele
Timm Klose (Basel): Nürnberg, Wolfsburg; 75 Spiele
Valentin Stocker (Basel): Hertha Berlin; 68 Spiele
Fabian Frei (Basel): Mainz 05; 53 Spiele
Geoffrey Serey Die (Sion): Stuttgart; 36 Spiele
Lasse Sobiech (Zürich): Fürth, HSV, Köln; 35 Spiele
Ulisses Garcia (YB): Bremen; 19 Spiele
Vasiljie Janjicic (Zürich): HSV; 11 Spiele
Gianluca Gaudino (YB): Bayern München; 8 Spiele
Marvin Schulz (Luzern): Gladbach; 8 Spiele
Vincent Sierro (YB): Freiburg; 4 Spiele
Heinz Lindner (Basel): Frankfurt; 2 Spiele
Sandro Wieser (Vaduz): Hoffenheim; 1 Spiel (28 Minuten)
Lukas Görtler (St. Gallen): Bayern; 1 Spiel (18 Minuten)
Anto Grgic (Sion): Stuttgart; 1 Spiel (5 Minuten)
Deutsche in der Super League
Felix Gebhart (Basel), Moritz Jenz (Lausanne), Marius Müller, Tsiy Ndenge, Marvin Schulz, Varol Tasar (alle Luzern), Lukas Görtler (St. Gallen), Pius Dorn, Nico Hug (beide Vaduz), Gianluca Gaudino (YB), Lasse Sobiech (Zürich).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |