Mitte März 1898 gründen ein paar Gymnasiasten in Bern den FC Young Boys. In Anlehnung an die damals weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannten Basler Old Boys, deren Farben die Berner gleich mit übernehmen.
126 Jahre später spielen die Old Boys in der zweiten Liga interregional. Und der grosse FCB könnte sich in Young Boys Basel umbenennen lassen. Weil kein anderer Super-League-Klub in dieser Saison eine jüngere Startelf auf den Platz geschickt hat. 22,9 Jahre alt ist jene Mannschaft, die Ende Januar auswärts gegen Winterthur mit 3:1 gewinnt. Mit Marwin Hitz (36) und Benjamin Kololli (31) stehen an diesem Tag bloss zwei Spieler auf dem Platz, die das Alter nach oben drücken. Allgemein setzt Celestini im Zweifelsfall eher auf Jugend statt auf Routine.
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Routiniers habens schwer
Michael Lang (32) kann ein Lied davon singen, erst zwei Einsätze absolvierte der Thurgauer unter dem Romand. Auch Taulant Xhaka (32) hats derzeit nicht einfach, ist hinter Renato Veiga (20) und Leon Avdullahu (19) im zentralen Mittelfeld bloss zweite Wahl. Insgesamt stehen 20 (!) Spieler im FCB-Kader, die nicht älter als 22 Jahre sind, mit Marvin Akahomen kam unter Celestini gar ein erst 16-Jähriger zum Einsatz.
Dass die Küken Lehrgeld zahlen und Schwankungen in ihren Leistungen haben. Dass ihre Nomination auch immer mit Risiko verbunden ist, ist klar. Daran, dass es für Celestini keine jungen und alten, sondern nur gute und weniger gute Spieler gibt, lässt er trotzdem keinen Zweifel. Angesprochen darauf, was er von den Führungsspielern um Xhaka und Frei erwarte, antwortete der Coach bei seinem Amtsantritt: «Das sind Legenden des FC Basel! Aber ich war selber mal ein älterer Spieler und habe gelernt: Wie viel du spielst, ist nicht das Wichtigste. Wichtig ist: Führungsspieler sein und Stammspieler sein, sind zwei verschiedene Rollen. Ich kann immer Führungsspieler sein, auch wenn ich nicht immer auf dem Platz stehe. Das erwarte ich. Als Trainer muss ich für jedes Spiel die beste Elf finden, unabhängig von der Vergangenheit eines Einzelnen.» Und unabhängig vom Alter.
Servette stellt die älteste Elf
Während Celestini sein Projekt «Jugend forscht» vorantreibt, setzen sie am Genfersee auf Routine. Mehrfach schon stellte René Weiler die älteste Elf des Spieltags. Anfang November betrug das Durchschnittsalter beim 2:0-Auswärtssieg gegen den FCZ 28,8 Jahre. In dieser Saison noch unerreicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |