FCB-Legenden wagen die Meister-Prognose
Sind die Basler schon reif für den Titel?

Der FC Basel grüsst wieder von der Spitze. Was die Klublegenden dazu sagen und wer vor Ort wäre, wenn der FCB auf dem Barfüsserplatz nächstes Jahr wieder einen Titel feiern könnte.
Publiziert: 16:46 Uhr
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Aktualisiert: vor 51 Minuten
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Beim FCB sei man schon vor der Saison Meisterkandidat, sagt Alex Frei.
Foto: TOTO MARTI

Vor einem Jahr musste der FC Basel Hohn und Spott über sich ergehen lassen, als er in der Conference League in der zweiten Quali-Runde gegen Tobol Kostanay das europäische Geschäft verpasste und kurz danach in der Super League auch noch Tabellenschlusslicht war.

Nun siehts ganz anders aus. Die Bebbi sind nach dem Sieg gegen Servette zum ersten Mal nach drei Jahren wieder Spitzenreiter in der Schweizer Liga. Die Euphorie in der Stadt und im Verein ist riesig. Spieler, Fans und Klublegenden sind wieder vollends begeistert. Ob die Basler sogar schon bereit sind, nach 2016/17 erstmals wieder einen Meistertitel zu feiern oder obs dafür noch zu früh ist? Einige Ikonen ordnen ein. 

Erni Maissen

«Wenn es so weiterläuft wie bisher, dann ist der FC Basel definitiv ein Meisterkandidat! Der Erfolg basiert auf einem Zusammenspiel vieler Faktoren: Führung, Einzelspieler und letztlich natürlich dem ganzen Team, das von Trainer Fabio Celestini sehr gut gemanagt wird. Das Kader ist gut besetzt und der Transfer von Xherdan Shaqiri war genial. Er trägt das Team total mit, wie man spürt, und er geht voran. Das einzige gefährliche an der Sache: Falls er sich irgendwann verletzen sollte, was hätte das für Auswirkungen?».

Tatsächlich zeigt die Quote an Torbeteiligungen: Von den letzten zwanzig Toren ist Shaqiri an elf direkt beteiligt gewesen. Ein Ausfall hätte verheerende Folgen, oder? Maissen: «Vieles läuft momentan über Shaqiri. Ich denke aber, dass das Team derzeit das nötige Selbstvertrauen hat, um einen allfälligen Ausfall kompensieren zu können.»

Massimo Ceccaroni

«Der FCB ist wieder da, wo er hingehört. Er gehört zusammen mit Lugano, Servette und Zürich zu den Titelaspiranten. Nach einer schwierigen Phase hat man es verstanden, dass eine gewisse Kontinuität und Geduld gut war.»

Neben Shaqiri, den auch Ceccaroni als Unterschiedsspieler nennt, macht die Basel-Legende einen weiteren ganz wichtigen Mann für den aktuellen Erfolg aus: Trainer Fabio Celestini. «Die Vereinsführung hat ihm den Rücken gestärkt, obwohl es nicht immer einfach war. Und Celestini hat dann eine Mannschaft in einem funktionierenden System aufgebaut. Ein wichtiges Zeichen an die Mannschaft war auch, dass Celestini eine klare Linie hat gegenüber allen Spielern. Es gab ja einzelne disziplinarische Vorfälle. Da hat er alle gleichbehandelt – ob es Thierno Barry oder Benjamin Kololli war.»

Timm Klose

Für Ex-Abwehrspieler Timm Klose ist jetzt sogar der perfekte Zeitpunkt da, um nach sieben Jahren wieder mal nach dem Meistertitel zu greifen. Lange hatten die Basler auf dem Barfüsserplatz nichts mehr zu feiern. Klose: «Der Moment, um anzugreifen, könnte nicht besser sein. Der FCB hat keine Doppelbelastung im Gegensatz zu anderen Titelkandidaten wie Servette und Lugano.»

Wie Maissen und Ceccaroni, findet auch Klose, dass der Transfer von Shaqiri ein Game-Changer war. «Er nimmt extrem viel Druck weg von seinen Mitspielern, die dann frei aufspielen können, weil alle Augen auf Shaqiri gerichtet sind. Er ist dieser Typ, der mit diesem Druck hervorragend umgehen kann und vorangeht. Wichtig ist nun, dass Basel nicht vom Gaspedal runtergeht. Das Momentum, das sie haben, müssen sie nutzen.»

Alex Frei

Etwas zurückhaltender ist Alex Frei, wenn er vom FCB und dem Meistertitel spricht. «Basel ist von der Geschichte und vom Renommee her eine andere Sache als andere Vereine in der Schweiz. Das beginnt schon im Sommer. Da ist man praktisch immer Meisterkandidat. Dass es nicht immer funktioniert, wie zum Beispiel im letzten Jahr, das kanns geben. Daraus und aus den Fehlern haben sie aber gelernt. Für mich zählen im Endeffekt die Monate März, April und Mai. Wer sich da festbeissen kann, wird in meinen Augen ein echter Meisterkandidat».

Eren Derdiyok

«Die Euphorie kommt langsam wieder. Man musste in den letzten Jahren gehörig unten durch, im letzten Jahr fast am meisten. Die unterschiedlichen Profile im Team stimmen jetzt aber und auch der Transfer von Shaqiri hat viel gebracht. Die Euphorie, die nun herrscht, muss man mitnehmen, denn bis zum Meistertitel ists noch ein langer Weg. Ob Derdiyok bei einer allfälligen Titelfeier Ende Saison auf dem «Barfi» auch vor Ort wäre? «Garantiert!», lacht der Ex-Stürmer und sagt: «Als Fan oder dann als Freund oder Ex-Spieler.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
15
22
28
2
FC Lugano
FC Lugano
15
9
28
3
FC Zürich
FC Zürich
15
4
26
4
Servette FC
Servette FC
15
0
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
15
6
21
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
15
-10
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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