Dieser Burger-Bock in der Nachspielzeit schockt den FCB
3:10
Basel – Lausanne 1:2:Dieser Burger-Bock in der Nachspielzeit schockt den FCB

FCB ist ein Trümmerhaufen
Vogels Absturz hat seine Gründe

Noch vor drei Monaten wurde Heiko Vogel (47) für den Einzug in den Conference-Halbfinal gefeiert, nun brennts beim FCB lichterloh. Wie es so weit kommen konnte.
Publiziert: 15.08.2023 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2023 um 20:15 Uhr
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Sportdirektor Heiko Vogel, Chefscout Patrick Dippel und Boss David Degen (v.l.) haben derzeit viel zu besprechen.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Stefan KreisReporter Fussball

Im Februar, kurz nach dem sensationellen Sieg in der Conference League gegen den türkischen Meister aus Trabzon, wurde Heiko Vogel gefragt, ob er nicht doch FCB-Trainer bleiben wolle. Kein Thema sei das, so der Interimscoach. Er wolle in Zukunft Sportdirektor sein. Nur um dann mit einem herzhaften Lachen anzufügen, dass er sich «gerne wieder etwas zurücklehnen» würde.

Sechs Monate später hat sich Vogel ganz offensichtlich etwas zu fest zurückgelehnt. Das Kader des FC Basel gleicht derzeit einem Trümmerhaufen. Mit Zeqiri, Males und Amdouni hat der FCB 75 Skorerpunkte verloren, mit Pelmard, Adams und Diouf gingen drei weitere Leistungsträger ebenfalls frühzeitig, Ndoye ist seit kurzem weg, Calafiori und Burger sind auf dem Sprung. Hinzu kommen verletzte, angeschlagene und gesperrte Spieler. Die Quittung liefert der Totomat: drei Niederlagen in den ersten vier Liga-Spielen, vom Peinlich-Aus in der Conference League gegen Tobol Kostanay ganz zu schweigen.

Noch im Mai war Vogel der gefeierte Held, führte den FCB bis in den Halbfinal. Nun brennts an allen Ecken und Enden. Die Gründe für den Absturz sind unterschiedlich.

Fehlende Erfahrung

Zum einen ist da die Entlassungswelle kurz nach Vogels Amtsantritt als Sportdirektor. Kaderplaner Philipp Kaufmann (29) musste den Klub ebenso verlassen wie Chefscout Max Legath (29). «Im Sinne des gesamtheitlichen Optimierungsgedankens des Klubs wollen wir auch im Sportbereich mitziehen, uns schlanker organisieren und so effizient wie möglich ausrichten», begründete der FCB die Massnahme. Mit Patrick Dippel (42) holte Vogel einen engen Vertrauten aus gemeinsamer Zeit bei Graz und Uerdingen als neuen Chefscout. Erfahrung in dieser Rolle aber hat der Neue kaum. Auch Vogel macht den Job zum ersten Mal.

Fehlende Erfahrung ist mit ein Grund, warum der FCB zum Saisonstart keine konkurrenzfähige Mannschaft stellt, drei von vier Liga-Spielen verliert, gegen Kostanay taucht, Probleme mit der Kaderstruktur hat. Einige ältere Spieler, viele junge, aber kaum Profis dazwischen.

Millionen für Ablösen

Auffällig ist, dass der FCB unter Sportdirekor Heiko Vogel Spieler fest verpflichtet, Ablöse bezahlt. Ein tiefer Millionenbetrag soll für Thierno Barry nach Beveren geflossen sein, auch für Antony Dubasin (Albacete), Maurice Malone (Augsburg), Finn van Breemen (Den Haag), Dominik Schmid (GC) und Gabriel Sigua (Tiflis) hat der FCB das Portemonnaie geöffnet. Alle sind fix an den FCB gebunden. Eine riskantere Strategie als jene mit Leihspielern, die man erst testen und – wenn es funktioniert – eine Kaufoption ziehen kann.

Vogel selbst spricht nach dem Peinlich-Aus gegen Kostanay davon, dass das Kader noch Schwächen sowie Baustellen habe und man auf alle Fälle was machen müsse. Das ist fast zwei Wochen her. Seither haben die Basler Stürmer Malone geholt, Yusuf Demir (Galatasaray) ist im Anflug, Djordje Jovanovic (Maccabi Tel Aviv), Adrian Leon Barisic (Osijek) und Arkadiusz Pyrka (Gliwice) sollen ebenfalls noch kommen.

Ob diese Spieler das Ruder rumreissen werden? Oder geht Vogels Absturz vom gefeierten Trainer zum erfolglosen Sportdirektor weiter?

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