Nur Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy ist schlechter: Nach vier Spieltagen mit drei Niederlagen steckt der FC Basel auf dem zweitletzten Tabellenrang fest. Dazu das frühestmögliche Europa-Out. Dabei wollte sich Rot-Blau wieder in der Spitzengruppe der Super League einnisten und international an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Wie gehts jetzt nach dem Mega-Fehlstart weiter?
Klar ist: Es wird weitere Abgänge geben. Dan Ndoyes Wechsel zu Bologna ist seit Montag fix, in die Serie A folgen wird ihm wohl Riccardo Calafiori (Milan/Genua). Mit Wouter Burger ist ein weiterer letztjähriger Schlüsselspieler wechselwillig (Stoke City?).
Geht auch er, kann man Präsident David Degen bald das Wort im Mund umdrehen. Der kündigte im Frühsommer an, dass 90 Prozent der Mannschaft zusammenbleiben wird. Mittlerweile ist es umgekehrt, nähert sich die Anzahl der verlorenen Schlüsselspieler der 90-Prozent-Marke.
Hoffnung aus FCB-Sicht machen die in Aussicht gestellten Neuzugänge, bis 7. September können Schweizer Klubs Spieler holen. Sicher früher in Basel landen wird Yusuf Demir. Der 20-jährige Österreicher hat einst in seiner Heimat ein Hype ausgelöst wie vor 14 Jahren in der Schweiz Xherdan Shaqiri. Für ein halbes Jahr durfte Demir sich schon beim FC Barcelona beweisen, kehrte nach der Leihe aber zurück zu Stammklub Rapid Wien, seit einem Jahr spielt er für Galatasaray Istanbul.
Pikant: Zugang Demir wird von Philipp Degens Agentur beraten
Am Bosporus hat er Vertrag bis 2026, aber keine Perspektive. Pikant: Demir wird von der Agentur von David Degens Zwillingsbruder Philipp beraten. Dank den kurzen Drähten kann der FCB einen solch verheissungsvollen Spieler – vorerst leihweise – zu sich holen, diese Woche soll der Deal fix werden.
Ebenfalls kurz vor der Unterschrift beim FCB stehen soll gemäss bosnischen Quellen Adrian Leon Barisic, als Abwehrersatz für Calafiori. Den Ausfall von Sergio Lopez (Kreuzbandriss) könnte der Pole Arkadiusz Pyrka auffangen.
Junge, talentierte Spieler aus dem Ausland – passend zur Transferstrategie des FCB. Ob sie den FCB auch sofort besser machen können? Zeit, sich einzuspielen, hat Rot-Blau nach dem Fehlstart eigentlich keine mehr.
Hitz' Brandrede legte einen Graben im Team offen
Klar ist: Spätestens wenn das definitive Kader steht, muss der FCB die Aufholjagd starten, sprich punkten. Dafür muss auch die Stimmung in der Garderobe besser werden. Die Brandrede von Goalie Marwin Hitz hat einen Graben zwischen den Routiniers und den wechselwilligen Jungprofis offenbart.
Absturz oder Auferstehung? In welche Richtung es geht, wird über das Schicksal von Trainer Timo Schultz entscheiden. Der wirkte nach der Lausanne-Pleite resigniert, ungewohnt kurz angebunden, für einige Beobachter gar genervt und liess sich anmerken, dass er alles andere als überzeugt von der Kaderpolitik seiner Vorgesetzten ist. Und froh sei, wenn er endlich Gewissheit habe, mit welchen Spielern er in dieser Saison arbeiten werde. Verständlich.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |