FCB-Goalie Hitz spricht nach Lausanne-Pleite Klartext
«Dass das Kader nicht reicht, ist klar!»

Vier Liga-Spiele, drei Niederlagen, Tabellenplatz 11. Der FCB gleicht einem Trümmerhaufen. Coach Timo Schultz (45) zählt die Tage bis zum Transferschluss, Goalie Hitz spricht aus, was alle denken.
Publiziert: 13.08.2023 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2023 um 21:44 Uhr
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Autsch! Timo Schultz kassiert im vierten Meisterschaftsspiel die dritte Niederlage.
Foto: Pius Koller
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Stefan KreisReporter Fussball

Was sich wohl Patrick Rahmen gerade für Gedanken macht? Der Winti-Trainer ist im Joggeli vor Ort, sieht mit eigenen Augen, wie sein Ex-Klub gegen Aufsteiger Lausanne untergeht. Zur Erinnerung: Rahmen wurde im Februar vor einem Jahr entlassen. Trotz Punkteschnitt von 2,11. Nach einem 3:0-Sieg (!) gegen Lausanne.

Ein Resultat, von dem der FCB derzeit weiter entfernt ist als von der Champions League. 1:2 stehts am Ende. Weil sich Wouter Burger in der Nachspielzeit einen katastrophalen Fehlpass leistet. Aliou Baldé, der pfeilschnelle Lausanne-Flügel, sagt merci und macht aus dem einst stolzen FCB einen Trümmerhaufen. Vier Liga-Spiele, drei Niederlagen, Tabellenplatz 11. Hinzu kommt das Peinlich-Aus gegen Tobol Kostanay in der Conference-League-Quali.

Entsprechend bedient ist Goalie Marwin Hitz (35). Der ist bekannt dafür, aus seinem Herzen keine Mördergrube zu machen, spricht die Versäumnisse der sportlichen Führung gnadenlos an. «Dass das Kader nicht reicht, ist klar. Das müssen wir ansprechen.» Sein Trainer, Timo Schultz (45), zählt derweil die Tage bis zum Transferschluss Ende August. «Ich bin froh, wenn die Transferperiode rum ist. Vorallem in Bezug auf Spieler, die hier bleiben werden. Das ist ein entscheidender Punkt, der uns schon viel zu lange begleitet.»

Calafiori wirklich angeschlagen?

Aussenverteidiger Riccardo Calafiori steht derweil vor dem Abgang zu Milan. Auf dem Matchblatt wird der Italiener als angeschlagen aufgelistet. Ein Schelm, wer böses denkt. Marwin Hitz nennt zwar keinen Namen, spricht aber trotzdem Klartext: «Man spielt für einen Verein, für die Fans. Gewisse Sachen sind schwierig zu verdauen.» Schultz reagiert ein bisschen genervt auf die Frage nach Calafiori, ist kurz angebunden. Der Spieler sei verletzt. Punkt. Probleme mit dem Hüftbeuger.

Obs mit Calafiori in der Startelf gegen Lausanne besser gelaufen wäre, ist sowieso unwahrscheinlich. Bereits beim 1:3 gegen GC schien der Linksfuss mit den Gedanken bereits in der Heimat zu sein. Damals wechselte Schultz zur Pause doppelt, auch gegen Lausanne nimmt er nach 45 Minuten zwei Spieler raus. Emmanuel Essiam und Andrin Hunziker kommen für Jean-Kevin Augustin und Thierno Barry.

Es sind Wechsel, die Wirkung zeigen. Der FCB ist nun plötzlich dominant, das Stadion wach. Erst scheitert Burger an Castella, dann trifft Hunziker, der langjährige FCB-Junior zum Ausgleich. Am Ende aber belohnen sich die Lausanner dank einer starken ersten Halbzeit mit dem Sieg in der Nachspielzeit. Auf die Frage, obs sowohl als Spieler als auch als Trainer schon mal einfacher für ihn war, in Basel zu gewinnen, antwortet Lausannes-Trainer Ludovic Magnin: «Das ist eine böse Frage. Früher haben wir den Ball hier im Joggeli 90 Minuten aus dem eigenen Sechzehner geschaufelt. Aber momentan hat der FCB die Seuche.»

Die Seuche. Und ein Kader, das erst Anfang September sein wahres Gesicht zeigen wird.

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