FCB gegen YB ist mehr als ein Sechspunktespiel
Der Basler Cedric Itten ist der personifizierte Basel-Schreck

YB-Stürmer Cedric Itten ist der Basel-Schreck schlechthin. Gegen kein anderes Team hat er öfter getroffen. Nur in dieser Saison nicht. Ein Albtraum für die FCB-Defensive.
Publiziert: 16.03.2025 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2025 um 12:35 Uhr
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Auch ohne eigenes Tor gabs nach dem 3:0 gegen Lausanne Sonderlob für Cedric Itten von Trainer Giorgio Contini.
Foto: Pius Koller
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Auch ohne eigenes Tor gabs nach dem 3:0 gegen Lausanne Sonderlob für Cedric Itten von Trainer Giorgio Contini.
Foto: Pius Koller
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Alain KunzReporter Fussball

Der Donnerstag ist kein guter Tag für Cedric Itten. Eben ist das Nati-Aufgebot für die beiden Testspiele im März erlassen worden. Der Name des Baslers fehlt. Nicht nur im Fix-Aufgebot. Auch auf der Pikettliste. «Es bedeutet mir immer extrem viel, dabei zu sein – da ist es nicht schön, wenn dein Name fehlt. Dieses Mal bin ich auch nicht auf Abruf. Aber ich habe zuletzt weniger gespielt. Da war es irgendwie normal.» Was zeigt ihm das? «Dass ich alles unternehmen werde, um künftig wieder dabei zu sein.»

Fast mehr als ein Sechspunktespiel

Damit starten kann der 28-Jährige schon am Sonntag. Da gehts für den Basler wiedermal nach Basel. Zu einem Spiel, das für ihn nie reine Routine wird sein können. In der aktuellen Konstellation erst recht nicht. YB liegt sechs Punkte hinter dem FCB. Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf neun Zähler anwachsen. Und die Anzahl verbleibender Spiele wird dann mit zehn allmählich überschaubar. Itten: «Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Wir müssen den Rückstand verringern. Damit wir danach mit einem Lauf noch eine Chance haben.» Was im Fall von YB alles andere als selbstverständlich ist. Kaum jemand hielt für möglich, dass man elf Runden vor Schluss die Chance hat, bis auf drei Punkte an Basel heranzurücken «Absolut!», fügt Itten in der ihm eigenen knappen und zackigen Art zu antworten hinzu.

Itten hat keine Erklärung, warum er Baselschreck ist

Speziell ist das Spiel für Itten natürlich auch wegen seiner Herkunft, «ich war im Joggeli einst ‹Ballbueb›.» Aber auch, weil er diese Saison gegen den FCB noch nie getroffen hat. «Gut, ich hatte wenig Zeit dafür», sagt Itten. Beim 0:1 im ersten Spiel im St. Jakob-Park sass er neunzig Minuten auf der Bank. Beim 3:2 im Wankdorf durfte er eine halbe Stunde ran. Doch wehe, er hat gegen Basel Spielzeit. Dann schlägt der ehemalige Glasgow-Rangers-Stürmer erbarmungslos zu!

Zwölf Tore hat er gegen seinen Ex-Klub gemacht. Fünf mit St. Gallen, sieben mit YB. Gegen keinen anderen Superligisten hat er eine zweistellige Zahl vorzuweisen. Und was Basel den Angstschweiss auf die Stirn treiben muss: Es darf kein Itten-Tor geben! Denn immer, wenn der zu einem Young Boy mutierte ehemalige Old Boy trifft, gewinnt sein Team! «Gegen Basel sind das immer Superspiele, grosse und offene Matches in toller Atmosphäre. Und besonders motiviert bin ich natürlich auch.» Mehr an Erklärung findet Itten trotz intensiver Suche nicht.

Das Sonderlob des Coaches

Doch eben: Itten hat sich diese Saison die Startelf-Einsätze als Stossstürmer geteilt. Zuerst mit Silvère Ganvoula. Seit der weg ist mit Neuzugang Chris Bedia, der mit seiner Toptorquote legitimerweise Ansprüche anmelden darf. Er hat alle 87 Minuten in der SL getroffen, Itten alle 338 Minuten. Aber gegen Lausanne setzte Giorgio Contini erstmals nach fünf Spielen wieder auf den Basler. Bedia durfte eine halbe Stunde ran. Die Ausbeuten: Itten ein Tor mit einer Monstergrätsche verhindert und ein (ultraknappes) Offside-Tor gemacht. Bedia zwei Tore. Dennoch sagte Contini, dass Itten für die Mannschaft wichtiger gewesen sei. Denn der ist ein opferbereiter Teamplayer, der zudem als Stossstürmer ungewöhnlich viele Kilometer zurücklegt.

«Ich habe das extrem geschätzt, was der Coach gesagt hat», sagt der Stürmer. «Ein Kompliment für etwas komplett anderes als für Tore, nämlich für eine Rettung auf der Linie, ist schön. Ich habe auch selber das Gefühl, ein sehr gutes Spiel gemacht zu haben. So konnte ich meinen Teil zu diesem wichtigen Sieg beitragen.»

Unschöne Auswärtstabelle

Allerdings gibt es neben der Itten-Statistik eine andere, die YB weniger Mut machen darf. Sie nennt sich: Auswärtstabelle. In dieser sind die Berner Drittletzter. Punktgleich mit Sion. Nur Yverdon und Winterthur sind schlechter. Zuletzt verlor der Meister beim Letzten Winterthur und beim Zweitletzten GC. «Das ist extrem! Wir haben in diesem Jahr zu Hause alle Teams geschlagen, die vorne sind. Wir wissen also, dass wir ganz vorne stehen könnten. Aber auswärts haben wir zu viele Punkte verloren gegen Mannschaften, die in der Rangliste hinter uns liegen.» Also gegen Mannschaften, die YB eigentlich schlagen sollte. Auch im fremden Stadion.

Der letzte YB-Sieg im Joggeli datiert vom Dezember 2020. Basel ist für den Meister also kein Team, gegen das YB auswärts grundsätzlich gewinnen sollte. Weshalb es optimistisch sein darf. Und dann ist da noch der Itten-Faktor.

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