Jetzt wehrt sich Concordia
«Die Vorwürfe des FC Basel sind haltlos»

Beim FC Basel rumorts hinter den Kulissen gewaltig weiter. Auch die Beziehung zum kleinen Bruder «Congeli» scheint zerrüttet. Im Raum steht ein heftiger Vorwurf, den der Amateurklub aber nicht auf sich sitzen lässt.
Publiziert: 07.10.2021 um 01:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2021 um 12:17 Uhr
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Das Verhältnis zwischen FCB und Concordia ist angespannt – es geht um Bier, Würste und viel Geld.
Foto: ANTON GEISSER
Marco Pescio, Stefan Kreis

Dass beim FC Basel derzeit intern jeder Stein umgedreht wird, hat sich bereits auf der Geschäftsstelle deutlich gezeigt. Langjährige Mitarbeiter, die gehen müssen, rigorose Sparmassnahmen – unter der neuen Führung um David Degen und Dani Büchi wird radikal umstrukturiert. Alles und jeder steht auf dem Prüfstand! Nun macht der FCB auch vor Partner-Verein Concordia Basel nicht halt. Und fährt gleich mit schwerem Geschütz auf, wie «Nau» als Erstes berichtet hat.

«Es ist stilllos, wie der FC Basel mit langjährigen Mitarbeitern umgeht»
2:04
Stefan Kreis zur FCB-Führung:«Es ist stilllos, wie der FC Basel mit langjährigen Mitarbeitern umgeht»

Dazu muss man wissen: Der FCB und Concordia? Familiärer gehts kaum. Die beiden Basler Klubs sind seit vielen Jahren eng verbandelt. Die Yakin-Brüder, die Xhaka-Brüder, Yann Sommer, allesamt kommen sie aus der Concordia-Schmiede, ehe sie beim FCB durchgestartet sind. Concordias Co-Präsident Balz Bigler ist der Mann von Barbara Bigler, Direktorin Spielbetrieb beim FC Basel. «Congeli» gilt als der kleine Bruder des FCB, die beiden arbeiten auf verschiedenen Ebenen zusammen, im Catering, im Nachwuchsbereich. Wer ins Joggeli pilgert, trifft auf etliche Menschen mit Concordia-Logo auf der Brust.

Rückzahlungs-Forderung

Doch dieses Verhältnis, es ist nun arg angespannt! Hintergrund: Der FC Basel wirft Concordia vor, in der Vergangenheit mehr Geld als abgemacht erschlichen zu haben. Konkret: Mehr als die jährlich rund 160’000 Franken, die der kleine Klub aus der 2. Liga interregional vom FCB als Unterstützungsbeitrag erhält und der in erster Linie für die Juniorenabteilung bestimmt ist. «Nau» stützt sich dabei auf ein Schreiben des FCB. Der Super-League-Leader habe demnach auch eine Rückzahlungs-Forderung an «Congeli» gestellt – über 176’000 Franken.

Happige Vorwürfe, die der FC Concorida Basel nicht auf sich sitzen lässt. Am Donnerstagmorgen veröffentlicht der Klub folgendes Statement und wehrt sich mit Vehemenz gegen die Anschuldigungen: «Die Vorwürfe des FC Basel betreffend Erschleichung von Geldern im Ausbildungsbereich sind haltlos und der FC Concordia Basel wird zu gegebener Zeit die finanziellen Transaktionen mit dem FC Basel transparent offenlegen.»

Was derzeit hingegen stimmt: An den Cateringständen, die zum Teil von Concordia verantwortet werden, gibts Probleme. Die Wartezeiten sind lang, die Qualität lässt bisweilen zu wünschen übrig, Kassensysteme fallen aus, auch bei der Rückgabe der Mehrwegbecher gibts rauchende Köpfe unter den Fans.

Catering-Ärger

Das Problem: Kommen mehr als 20'000 Menschen (und das war zuletzt meistens der Fall), dann sind die Mitarbeiter überfordert. Unter der alten Führung um Bernhard Burgener und Roland Heri wurden die Kapazitäten verkleinert, das rächt sich nun. Manch einer hat eine kalte Bratwurst in der Hand. Oder wartet eine halbe Ewigkeit auf sein Bier.

Ärgerlich zwar, aber Nebengleise im Vergleich zu den heftigen Anschuldigungen an Concordia, sich Geld erschlichen zu haben.

Vom FCB gibts dazu keinen Kommentar.

Dafür aber zum Thema Stadionverpflegung. Der Klub entschuldigt sich: «Tatsächlich bekommen wir derzeit viele negative Rückmeldungen zur Catering-Situation im St. Jakob-Park. Unabhängig von diesem Feedback war und ist uns bewusst, dass die Catering-Situation leider den Ansprüchen des FCB keineswegs gerecht wird. Das Catering ist ein wesentlicher Bestandteil eines guten Matchtagerlebnisses – es tut uns deshalb leid für unsere Fans, dass wir deren Bedürfnisse in diesem Bereich nicht erfüllen können.»

Situation soll verbessert werden

Man führe aktuell «intensive Gespräche» mit den entsprechenden Partnern, «insbesondere mit dem FC Concordia». Die Probleme und Kritik der Fans seien «deutlich adressiert» worden, so der FCB: «Insofern erwarten wir eine zeitnahe Verbesserung der Situation. Prozesse müssen optimiert und das Personal besser geschult werden, um einen reibungsloseren Ablauf innerhalb des Stadions garantieren zu können. Ein Match im Joggeli soll ein herausragendes Gesamterlebnis sein.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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