Er steht im Regen. Eingepackt in eine dicke Winterjacke. Doch ungeachtet der lausigen äusseren Bedingungen versprüht Arthur Cabral jede Menge gute Laune. Der FCB hat nach einem mässigen Auftritt nur ein 1:1 gegen den Tabellenvorletzten Luzern geholt. An Cabral jedoch perlt das ebenso wie die Regentropfen einfach ab. «Ich bin überglücklich», sagt er mit einem strahlenden Lächeln. Und meint damit natürlich nicht die Partie im St. Jakob-Park, sondern den Anruf, den er zuvor vom brasilianischen Verband erhalten hat.
Cabral hat sein erstes Aufgebot für die Seleçao erhalten. «Ich werde einfach versuchen, jede Sekunde mit diesem Team zu geniessen», sagt der 23-Jährige. Er, der sich das Aufgebot für die brasilianische Auswahl mit satten 20 Treffern in 16 Pflichtspielen für den FCB verdient hat.
Der Anruf von Juninho Paulista macht natürlich auch die Basler Klub-Bosse froh. Nebst Top-Werbung für die eigene Adresse, könnte sich Cabrals neuer Status eines Nationalspielers als Schlüssel auf dem Transfermarkt erweisen. Denn nun wird auch jener Weg offen sein, der in der Sommer-Transferperiode noch versperrt war: ein Abgang in Richtung England.
Kommen jetzt die reichen Premier-League-Klubs?
Die seit dem Brexit verschärften Bedingungen auf der Insel haben einen Wechsel in die Premier League bislang verhindert, weil die Super League von den Engländern ähnlich hoch eingestuft wird wie zum Beispiel die 2. Bundesliga – als viertklassig. Und: Weil Cabral eben kein Nationalspieler war.
Dieser sich ändernde Umstand könnte den FCB, der ein strukturelles Defizit von über 20 Millionen Franken aufweist und sich klubintern zu tiefgreifenden Sparmassnahmen gezwungen sieht, auf einen Schlag zu einem grossen Teil entlasten.
Legen nun die potenten englischen Klubs die ganz grossen Summen auf den Tisch? 20 Millionen Franken Ablöse wären gar nicht mal mehr so abwegig.
Es ist Geld, das der noch bis Ende Jahr sicher liquide Klub dringend nötig hat, zumal auch nur 50 Prozent der Erlöse in die rotblaue Kasse fliessen. Für die Hälfte der Transferrechte des Brasilianers hat der FCB 4,5 Millionen Franken an dessen Ex-Klub Palmeiras bezahlt. Cabrals nun steigender Marktwert könnte die Basler also ein Stück weit aus dem Millionen-Loch herausreissen, was wiederum einen Abgang des Angreifers im Winter wahrscheinlicher macht.
Teamintern wird derweil über ein anderes kostbares Gut verhandelt: über das Trikot von Brasil-Star Neymar! Cabral erklärt schmunzelnd dazu: «Viele haben mich danach gefragt, aber ich sage allen: Wenn ich es bekomme, dann behalte ich es natürlich!»
Mehr zum FC Basel
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |