Fast alle fallen durch
Torschützenkönige der Super League sind im Ausland Bettler

Ein Blick auf die Torschützenkönige der Super League zeigt: In der Schweiz schiessen sie alles zu Klump, in der Fremde treffen sie kein Scheunentor.
Publiziert: 20.02.2025 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2025 um 15:59 Uhr
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Zan Celar (vorne) wurde in der letzten Saison Torschützenkönig...
Foto: foto-net / Kurt Schorrer
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Stefan KreisReporter Fussball

Was treibt eigentlich Zan Celar so? Der gehörte bei Lugano zu den besten Stürmern der Super League, nach seinem Wechsel zu den Queens Park Rangers in die zweithöchste englische Liga aber bringt der Slowene kein Bein mehr vors andere. Bloss zwei Tore erzielte der letztjährige Torschützenkönig der Super League in 19 Einsätzen. Seit Anfang Dezember schlägt sich der Angreifer mit hartnäckigen Oberschenkelbeschwerden rum. Seinen letzten Treffer hat er vor 82 Tagen erzielt. 

So wie Celar gehts praktisch allen Top-Torschützen in dieser Liga. In der Schweiz sind sie Könige, im Ausland bloss Bettler. Früher, da war das noch anders. Ex-GC-Stürmer Giovane Elber, Ex-Servettien Sonny Anderson oder Ex-FCSG-Angreifer Ivan Zamorano lassen grüssen. Alle holten sich in der Schweiz die Krone und starteten danach im Ausland durch. Seit Einführung der Super League 2003 aber hat kaum einer mehr die ganz grossen Stricke zerrissen (siehe Box). 

Die Torschützenkönige der Super League

2023/2024: Žan Celar, Lugano 14 Tore, Kevin Carlos, Yverdon, 14 Tore, Chadrac Akolo, FCSG, 14 Tore

2022/2023: Jean-Pierre Nsame, YB, 21 Tore

2021/2022: Jordan Siebatcheu, YB, 22 Tore

2020/2021: Jean-Pierre Nsame, YB, 19 Tore

2019/2020: Jean-Pierre Nsame, YB, 32 Tore

2018/2019: Guillaume Hoarau, YB, 24 Tore

2017/2018: Albian Ajeti, FCB, 17 Tore

2016/2017: Seydou Doumbia, FCB, 20 Tore

2015/2016: Munas Dabbur, GC, 19 Tore

2014/2015: Shkelzen Gashi, FCB, 22 Tore

2013/2014: Shkelzen Gashi, GC, 19 Tore

2012/2013: Oscar Scarione, FCSG, 21 Tore

2011/2012: Alexander Frei, FCB, 24 Tore

2010/2011: Alexander Frei, FCB, 27 Tore

2009/2010: Seydou Doumbia, YB, 30 Tore

2008/2009: Seydou Doumbia, YB, 20 Tore

2007/2008: Hakan Yakin, YB, 24 Tore

2006/2007: Mladen Petric, FCB, 19 Tore

2005/2006: Alhassane Keita, FCZ, 20 Tore

2004/2005: Christian Gimenez, FCB, 27 Tore

2003/2004: Stéphane Chapuisat, YB, 23 Tore

2023/2024: Žan Celar, Lugano 14 Tore, Kevin Carlos, Yverdon, 14 Tore, Chadrac Akolo, FCSG, 14 Tore

2022/2023: Jean-Pierre Nsame, YB, 21 Tore

2021/2022: Jordan Siebatcheu, YB, 22 Tore

2020/2021: Jean-Pierre Nsame, YB, 19 Tore

2019/2020: Jean-Pierre Nsame, YB, 32 Tore

2018/2019: Guillaume Hoarau, YB, 24 Tore

2017/2018: Albian Ajeti, FCB, 17 Tore

2016/2017: Seydou Doumbia, FCB, 20 Tore

2015/2016: Munas Dabbur, GC, 19 Tore

2014/2015: Shkelzen Gashi, FCB, 22 Tore

2013/2014: Shkelzen Gashi, GC, 19 Tore

2012/2013: Oscar Scarione, FCSG, 21 Tore

2011/2012: Alexander Frei, FCB, 24 Tore

2010/2011: Alexander Frei, FCB, 27 Tore

2009/2010: Seydou Doumbia, YB, 30 Tore

2008/2009: Seydou Doumbia, YB, 20 Tore

2007/2008: Hakan Yakin, YB, 24 Tore

2006/2007: Mladen Petric, FCB, 19 Tore

2005/2006: Alhassane Keita, FCZ, 20 Tore

2004/2005: Christian Gimenez, FCB, 27 Tore

2003/2004: Stéphane Chapuisat, YB, 23 Tore

Sinnbild für diesen Fakt ist Jean-Pierre Nsame. Der ist das grösste Tormonster in der Geschichte der Super League, 111 Treffer hat die YB-Ikone in 179 Super-League-Einsätzen erzielt. Noch fehlt dem Kameruner ein Tor, um Marco Streller zu überholen und ei-Nsame Spitze zu werden. Im Ausland aber trifft der mittlerweile 31-Jährige kein Scheunentor, sowohl bei Venezia als auch bei Como und Legia Warschau bleibt Nsame praktisch unsichtbar.

Fast alle fallen durch

Oder nehmen wir Albian Ajeti. Der wurde 2018 Torschützenkönig, wechselte dann für über zwölf Millionen zu West Ham United, wo er noch heute als einer der grössten Fehltransfers der Geschichte gilt. Oder Shkelzen Gashi. Der wird gar zweimal Torschützenkönig, mit GC und mit Basel. Doch statt in eine europäische Topliga oder zumindest nach Holland oder Belgien zu gehen, wechselt er in die USA zu Colorado. Dasselbe gilt für Munas Dabbur, auch er zweifacher Torschützenkönig. Doch statt in die Bundesliga gehts nach Österreich zu Red Bull Salzburg. Dort wird der Israeli zwar ebenfalls Torschützenkönig, bei Sevilla und in Hoffenheim aber fällt er durch.

Bedia zurück in der Spur

Chris Bedia ist ebenfalls ein gutes Beispiel. Der ist auf bestem Weg, Torschützenkönig zu werden, als er Servette vor einem Jahr Richtung Union Berlin verlässt. Doch weder in der deutschen Hauptstadt noch bei Hull City in der Championship kann er sich durchsetzen. 

Nun ist der 28-Jährige wieder dort, wo er sich am wohlsten fühlt: in der Super League. Und er hat dort in seinen ersten drei Spielen für YB schon mehr Torbeteiligungen als bei Union und Hull. 

Ob auch Celar bald zurückkehren wird? 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
24
9
42
2
FC Basel
FC Basel
24
25
41
3
FC Luzern
FC Luzern
24
5
39
4
Servette FC
Servette FC
24
4
39
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
24
10
36
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
24
6
35
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
24
5
34
8
FC Zürich
FC Zürich
24
-3
33
9
FC Sion
FC Sion
24
-4
30
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
24
-17
24
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
24
-10
22
12
FC Winterthur
FC Winterthur
24
-30
17
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