Auf einen Blick
- Jean-Pierre Nsame wechselt auf Leihbasis zum FC St. Gallen
- Auch ein andere Schweizer Klub war interessiert
- Nsame hat in 175 Ligaspielen 109 Tore erzielt
Die (zweite) Rückkehr des Königs ist perfekt!
Am Donnerstagnachmittag gibt der FC St. Gallen die Verpflichtung von Jean-Pierre Nsame (31) offiziell bekannt. Der dreifache Super-League-Torschützenkönig wechselt auf Leihbasis bis Saisonende vom polnischen Topklub Legia Warschau in die Ostschweiz.
Allerdings waren die Espen nicht der einzige Schweizer Klub, der die Fühler nach dem ehemaligen YB-Knipser ausgestreckt hatte. Nach Blick-Infos wurde der Stürmer auch dem FCZ angeboten, doch die Zürcher lehnten dankend ab. Zudem wurde das Dossier Nsame in diesem Winter kurzzeitig auch in Lugano behandelt. Schliesslich entschieden sich die Tessiner aber für eine deutlich günstigere Lösung und verpflichteten Georgios Koutsias (20) von Partner-Klub Chicago. Anders als von mehreren Onlineportalen berichtet, gehörte sein ehemaliger Arbeitgeber Servette nicht zu den Klubs, die sich ernsthaft um eine Rückkehr des Stürmers bemühten.
700'000 Franken Jahreslohn in Polen
Dass Nsame nun ausgerechnet in Kybunpark landet, kommt überraschend. Zwar hat St. Gallen nach dem Abgang von Jovan Milosevic (19) eine Vakanz auf der Mittelstürmer-Position. Gerade finanziell könnte die Verpflichtung von Nsame aber langfristig eine grosse Herausforderung darstellen.
Zwar stand der Stürmer in der Hinrunde für Legia Warschau nur 404 Minuten auf dem Platz, das reichte aber aus, damit die im Leihvertrag mit Como festgeschriebene Kaufpflicht in Kraft getreten ist. Dadurch ist Nsame in Warschau automatisch mit einem neuen Arbeitspapier ausgestattet worden, das sich auch gleich noch bis 2026 verlängert hat. Jahreslohn laut polnischen Medien: rund 700'000 Franken.
Ablösesumme wäre wohl kein Problem
Weil seine Auftritte im Legia-Trikot den fetten Gehaltsscheck bislang aber überhaupt nicht gerechtfertigt haben, würde Warschau den Stürmer gerne schnellstmöglich wieder loswerden. Denkbar also, dass sich die Kaufoption im Leihvertrag mit St. Gallen nach einer gewissen Anzahl Einsätzen ebenfalls in eine Kaufpflicht umwandeln könnte. Die allfällige Ablösesumme, die im sehr niedrigen sechsstelligen Bereich ausfallen dürfte, wäre für die Espen noch gut stemmbar.
Anders sähe es beim Lohn aus, an dem sich Legia während der Leihe noch beteiligen dürfte. Dass den St. Gallern vergangene Woche eine Uefa-Busse in Höhe von 230'000 Euro für das Abbrennen von Feuerwerk während ihrer Conference-League-Kampagne in Haus geflattert ist, kommt dabei eher ungünstig. Ein anderes mögliches Szenario scheint darum, dass Legia darauf hofft, dass Nsame in St. Gallen an seine früheren Berner Tage anknüpft und so im Sommer ein anderer Abnehmer für den Stürmer gefunden wird.
Der Super-League-Rekord winkt
Mit seinem Wechsel nach St. Gallen endet auch das zweite Auslandsabenteuer von Nsame schon nach kurzer Zeit. Anfang 2022 war der Stürmer von YB nach Venedig verliehen worden, kehrte aber nach einem halben Jahr wieder nach Bern zurück. Zu Beginn des vergangenen Jahres folgte der Abgang nach Como. Dort kam Nsame aber nur auf gerade 180 Einsatzminuten in der Serie B und wurde bereits im Sommer nach Warschau weiterverliehen.
Mit YB hat Nsame sechs Meistertitel und zwei Cupsiege gefeiert. In 175 Ligaspielen kommt er auf 109 Tore und liegt damit in der ewigen Tabelle der Super-League-Rekordtorschützen (seit 2003/2004) auf Platz zwei. Kommen in der Rückrunde für St. Gallen mindestens drei Tore dazu, löst Nsame Rekordhalter Marco Streller (111 Tore) ab.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 20 | 7 | 35 | |
2 | FC Basel | 20 | 24 | 34 | |
3 | FC Luzern | 20 | 5 | 33 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 20 | 8 | 31 | |
5 | Servette FC | 20 | 2 | 31 | |
6 | FC Zürich | 20 | -2 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 20 | 7 | 29 | |
8 | FC Sion | 20 | 0 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 20 | -4 | 25 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 20 | -9 | 19 | |
11 | Yverdon Sport FC | 20 | -13 | 18 | |
12 | FC Winterthur | 20 | -25 | 14 |