Als ehemaliger Eishockey-Profischiedsrichter kennt sich Brent Reiber (55) bestens mit Playoffs aus. Nach seiner Aktivkarriere war er als «Elite Referee Manager» zuständig für die Weiterbildung der Schweizer Spitzen-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter im Hockey, seit knapp einem Jahr ist er in gleicher Rolle für den Fussballverband tätig.
Über Sinn oder Unsinn von Playoffs im Fussball will der Kanada-Schweizer nicht urteilen, das sei nicht Aufgabe der Schiedsrichter-Gilde. «Wir sind wie Polizisten: Wir hinterfragen die Gesetze nicht, wir achten, dass sie eingehalten werden.» Im Gespräch ist jedoch seine Vorfreude auf entscheidende Spiele spürbar: «Auch wir sind Sportler. Wie die Spieler leben wir für die grossen Matches, in denen es für beide Teams um viel geht.»
Emotionen sind garantiert
Eine spezielle, auf Playoffs ausgerichtete Weiterbildung erachtet Reiber nicht als nötig: «Wir haben auch im aktuellen Modus am Ende jeder Saison Entscheidungsspiele: Sei es um den Titel, die Europacup-Plätze oder im Abstiegskampf. In solchen Partien gehen die Emotionen bei Spielern, Trainern und Zuschauern schnell hoch, als Schiedsrichter musst du besonders aufmerksam sein. Auf den Druck und die genaue Beobachtung sind unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bestens vorbereitet. Neu wird die Konstellation sein, dass zwei Teams innerhalb weniger Tage zwei- bis dreimal aufeinandertreffen. Da müssen wir in der ersten Playoff-Saison genau hinschauen und analysieren, welche Auswirkungen das auf die Spielleitung hat.»
Zu seiner Aktivzeit als Schiedsrichter hat sich bei Reiber jeweils zwischen Regular Season und Playoffs ein Schalter umgelegt. «Ich begab mich mental in einen Tunnel: Möglichst wenig Kontakte ausserhalb des Eishockeys, die Zeitungen nicht lesen und Feedbacks nur von den Vorgesetzten einholen. Jeden zweiten Tag ein Spiel, das raubt viel Kraft, ein gutes Energie Management ist entscheidend. Die Beine waren während der Spiele nie müde, das Schwierige war, auch im Kopf frisch zu bleiben.»
Der Vergleich tauge zwar nur bedingt, da im Eishockey Best of 7 gespielt werde, im Fussball nur Best of 3 oder Best of 2: «Doch genau das bedeutet, dass eine Niederlage in den Fussball-Playoffs viel schwerwiegender ist als im Hockey. Und dadurch die Wichtigkeit einer konsequenten und nachvollziehbaren Spielleitung umso grösser.»
Was sagen eigentlich die Frauen zum Playoff-Modus? Immerhin sind sie die Vorreiterinnen und spielen schon in diesem Format. GC-Trainerin Theresa Merk sagt: «Ich bin hin- und hergerissen. Es ist halt nicht das, was man kennt. Andererseits sinds nochmals Finalspiele, die es spannend machen.»
Die Deutsche findet den Modus okay, so wie er bei den Frauen umgesetzt wird. «Man muss sich sicher umstellen. Aber in anderen Sportarten wird das ja schon lange so praktiziert. Ich denke, dass es mit den Playoffs schon noch mal so richtig spannende Spiele gibt am Schluss, die zu einem Event oder Zuschauer-Magneten werden könnten.»
GC-Managerin Lara Dickenmann (Foto) ist kein Fan des neuen Modus, auch wenn dieser im Moment natürlich GC in die Karten spielt, weil man so gar noch die Chance auf den Meistertitel hat. Die Rekordnationalspielerin sagt: «Ich finde, in einer Meisterschaft sollte das Team Meister werden, das über die ganze Saison hinaus am besten war.» Für Dickenmann hätte die Liga keine künstliche Spannung gebraucht. «Es ist ja nicht so, dass es ohne Playoffs langweilig war.»
Dickenmann denkt, dass es künftig an der Spitze in der Women’s Super League auch ohne Playoffs noch enger zu- und hergegangen wäre. Und die Spitzenmannschaften Zürich und Servette noch mehr gefordert werden. «St. Gallen, Basel, YB, Luzern und wir bei GC verfolgen alle ambitionierte Projekte.» (Michael Wegmann)
Was sagen eigentlich die Frauen zum Playoff-Modus? Immerhin sind sie die Vorreiterinnen und spielen schon in diesem Format. GC-Trainerin Theresa Merk sagt: «Ich bin hin- und hergerissen. Es ist halt nicht das, was man kennt. Andererseits sinds nochmals Finalspiele, die es spannend machen.»
Die Deutsche findet den Modus okay, so wie er bei den Frauen umgesetzt wird. «Man muss sich sicher umstellen. Aber in anderen Sportarten wird das ja schon lange so praktiziert. Ich denke, dass es mit den Playoffs schon noch mal so richtig spannende Spiele gibt am Schluss, die zu einem Event oder Zuschauer-Magneten werden könnten.»
GC-Managerin Lara Dickenmann (Foto) ist kein Fan des neuen Modus, auch wenn dieser im Moment natürlich GC in die Karten spielt, weil man so gar noch die Chance auf den Meistertitel hat. Die Rekordnationalspielerin sagt: «Ich finde, in einer Meisterschaft sollte das Team Meister werden, das über die ganze Saison hinaus am besten war.» Für Dickenmann hätte die Liga keine künstliche Spannung gebraucht. «Es ist ja nicht so, dass es ohne Playoffs langweilig war.»
Dickenmann denkt, dass es künftig an der Spitze in der Women’s Super League auch ohne Playoffs noch enger zu- und hergegangen wäre. Und die Spitzenmannschaften Zürich und Servette noch mehr gefordert werden. «St. Gallen, Basel, YB, Luzern und wir bei GC verfolgen alle ambitionierte Projekte.» (Michael Wegmann)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |