Foto: Benjamin Soland

«Es war mein grosser Wunsch»
Grbic schlug für FCL-Rückkehr zahlreiche Offerten aus

Adrian Grbic ist zurück beim FC Luzern. Der Stürmer fühlte sich in Frankreich nicht wohl und suchte eine ruhigere Umgebung. Mit Sportchef Remo Meyer war die Rückkehr schnell besiegelt.
Publiziert: 21.09.2024 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2024 um 13:32 Uhr
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Adrian Grbic ist zurück in Luzern.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Nur einen Gedanken hatte Adrian Grbic (28) in diesem Sommer: nach dem abgelaufenen Leihgeschäft möglichst schnell zum FC Luzern zurückzukehren. Angebote aus Osteuropa und von Klubs, die international spielen, schlug er aus. «In der letzten Rückrunde habe ich mich hier so wohlgefühlt. Deswegen war es mein grosser Wunsch, zurückzukommen», erklärt der Österreicher im Gespräch mit Blick.

Seinem Ex-Klub Lorient war Grbics Wunsch aber lange herzlich egal. «Obwohl sie mir schon Anfang Juli gesagt haben, dass sie nicht mit mir planten, zögerten sie es wie in den vergangenen Jahren bis zum Ende raus. Aber zum Glück ist es jetzt vorbei», erzählt er sichtlich erleichtert.

Missverständnis Lorient, oder doch mehr?

Vier Jahre lang hat Grbics Odysee im Nordwesten Frankreichs gedauert. Begonnen hat sie im Sommer 2020. Lorient sticht auf dem Transfermarkt Rivale Stade Brest im letzten Moment aus und blättert knapp zehn Millionen Euro für ihn hin. Rekordtransfer. Doch das Paradoxe an der ganzen Sache: Eine faire Chance kriegt er nie. Rückblickend scheint es so, als habe Grbic als Spielball herhalten müssen, damit Lorients Präsident seinem Rivalen eins auswischen kann.

Die Zeit sei mental sehr schwer gewesen, erläutert Grbic. «Da sind einige Sachen im Hintergrund passiert, die ich keinem Spieler wünsche, wirklich keinem Spieler. Diejenigen, die sich angesprochen fühlen müssen, die wissen es. Deswegen habe ich für mich gesagt, ich brauche jetzt eine ruhigere Umgebung.»

Dorns Forderung an Grbic

Luzern und die Landschaft haben es Grbic angetan. Er zeigt auf den Pilatus und sagt: «Das kann man nicht vergleichen mit Frankreich.» Und weil er den Klub auch nicht als Abstieg ansieht – «Luzern ist ein ambitionierter Klub, der eigentlich in die Top 6 gehört» – ist es auch nicht überraschend, dass der gebürtige Wiener parat war, auf Geld zu verzichten, um beim FCL einen Dreijahresvertrag zu unterschreiben. «Wenn man Sachen zustande bringen will, dann muss man sich hinsetzen und darüber reden.»

Mit Sportchef Remo Meyer (43) sei dann alles schnell geklärt gewesen. «Mit ihm und dem Trainer war ich die ganze Zeit in Kontakt», erzählt Grbic. Genauso mit dem neuen Captain Pius Dorn (27), der auf Instagram in den Kommentarspalten in bester Fan-Manier ihn aufforderte, zum FCL zu wechseln. «Als ich ihm erzählt habe, dass meine Rückkehr möglich ist, blieben wir in ständigem Austausch», erzählt der Stürmer lächelnd.

«Nie auf Konflikte aus»

Inzwischen sind die beiden wieder vereint. Wie Dorn soll auch Grbic eine tragende Rolle im Teamgefüge einnehmen. «Mit meiner Vita muss ich als Leader vorangehen und dem Team helfen.» Am besten tut er das in Form von Toren. Noch ist er aber nicht bei 100 Prozent. Deshalb wird er nach dem Cup-Debakel in Aarau auch im schwierigen Auswärtsspiel in St. Gallen wohl nur zu einem Teileinsatz kommen.

Danach wird sich Grbic mit Lars Villiger (21) Woche für Woche um einen Stammplatz streiten. Wobei streiten das falsche Wort ist, wie der Österreicher betont. «Ich bin nie auf Konflikte aus. Wenn jemand an meiner Stelle spielt, dann helfe ich ihm und gebe Tipps. Im Endeffekt spielen wir für den gleichen Klub und es gilt, dass wir unsere Stärken für den Klub und nicht gegeneinander einsetzen.» 

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