Es brennt beim FC Basel
Schweinekopf vor Geschäftsstelle – Frei widerspricht Odermatt

Kurz vor dem Gerichtstermin um die Macht beim FC Basel eskaliert die Lage: Unbekannte werfen einen abgetrennten Schweinekopf vor die Geschäftsstelle. Und Spieler Fabian Frei unterstellt Verwaltungsrat Karli Odermatt, nicht die Wahrheit zu sagen.
Publiziert: 06.05.2021 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 07:36 Uhr
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Zuletzt gabs oft Schmier-Attacken (Bild), jetzt sorgt ein Schweinekopf vor der FCB-Geschäftsstelle für Wirbel.
Foto: Leser-Reporter

Es sind fürchterliche Bilder, die «20 Minuten» am Donnerstag Vormittag veröffentlicht. Sie zeigen einen abgetrennten, blutüberströmten Schweinekopf vor der Geschäftsstelle des FC Basel. Darüber in Anspielung auf CEO Roland Heri ein Ortsschild aus dem Appenzell mit der Aufschrift «Herisau».

Die Fanproteste rund um den FC Basel erreichen damit einen neuen Tiefpunkt der Geschmacklosigkeit. Erst verbrannte man rund um die Proteste beim Spiel gegen Luzern eine Puppe von Besitzer Bernhard Burgener, nun diese Aktion mit dem Schweinekopf.

FCB schaltet Polizei ein

Der FC Basel hat inzwischen die Polizei eingeschaltet, nach BLICK-Informationen war auch bereits die Spurensicherung vor Ort. Zudem wurde Anzeige gegen unbekannt gestellt.

Und auch im Verein knallts. Denn der Spieler Fabian Frei (32) attackiert im Interview mit «blue» Verwaltungsrat Karli Odermatt (78). Es geht um das im Internet aufgetauchte Video, auf dem Odermatt gegen Valentin Stocker austeilt und die Gründe für dessen Beurlaubung Mitte Februar nennt: «Stocker war gegen den Trainer», wütet die FCB-Legende.

Frei: «Ich war schockiert»

Blick-Experte Markus Babbel sagt, er verstehe nicht, warum sich Odermatt entschuldigt habe: «Es war seine ehrliche Meinung.» Fabian Frei hat da eine andere Meinung. Wenig überraschend, denn Valentin Stocker war sein Trauzeuge.

Frei: «Möglich, dass uns die Geschichte als Mannschaft noch mehr zusammengeschweisst hat. Ich persönlich war damals schockiert und kann auch heute noch nicht nachvollziehen, wieso man sich in der Öffentlichkeit so über einen einzelnen Spieler äussern muss.»

11. Mai ist Tag der Wahrheit

Der 32-Jährige sei damals nicht informiert worden. Es habe auch keine Aussprache zwischen Mannschaft und Klubführung stattgefunden. «Um mich geht es in diesem Video ja auch nicht. Ich kann nur sagen, dass das, was Karli Odermatt darin erzählt, nicht wahr ist», behauptet Frei.

Es brennt an allen Ecken und Enden beim FCB. Und dieser steht vor entscheidenden Tagen. Am 11. Mai, also am nächsten Dienstag, treffen sich Besitzer Bernhard Burgener und Aktionär David Degen vor Gericht. Es geht um die Macht beim FC Basel. Kaum anzunehmen, dass bald und schnell Ruhe einkehrt.

FCB reagiert: «Es reicht!»

Am Donnerstagnachmittag meldet sich der Klub via Social Media an die Öffentlichkeit und verurteilt die Fan-Aktionen aufs Schärfste: «Wir sagen: Es reicht! Der FC Basel 1893 distanziert sich in aller Form von überbordenden und bedrohlichen Aktionen der vergangenen Tage und Wochen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Club sowie Proteste an und für sich sind legitim – zuletzt wurden aber eindeutig die Grenzen des Zulässigen überschritten.»

Der Klub schreibt weiter: «Die Proteste einiger Leute, die sich für den FCB interessieren sollen, haben in letzter Zeit eine neue Dimension angenommen.» Und: «Noch deutlicher ‹auf den Mann gespielt› wird bei verschiedenen FCB-Vertretern, die am privaten Wohnort aufgesucht und anonym belästigt werden. Von Woche zu Woche erlaubt sich eine Gruppe von Radikalen neue Grenzüberschreitungen. Zwei weitere Tiefpunkte ihrer bisherigen Aktivitäten: Die Verbrennung einer Präsidenten-Puppe und nun, am Donnerstag, 6. Mai 2021, die Platzierung eines abgetrennten Schweinekopfes vor der Geschäftsstelle des FCB.» (abö/fmü)

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