«Es ist eine Win-Win-Situation»
Servette-Trainer Häberli über seine Rolle unter Chef Weiler

Thomas Häberli (50) spricht erstmals als Servette-Trainer. Der Luzerner über seine Ambitionen, sein Motto und seine Beziehung zum neuen Sportchef René Weiler.
Publiziert: 21.06.2024 um 19:41 Uhr
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Neu im Servette-Tenue: Thomas Häberli wurde am Freitag der Presse vorgestellt.
Foto: keystone-sda.ch
Bastien Feller

Vor fast 20 Jahren versuchte René Weiler, damals Sportchef beim FC St. Gallen, vergeblich, einen gewissen Thomas Häberli zu verpflichten, der zu dieser Zeit bei den Young Boys spielte. Was nicht zustande kam, ist nun in einer anderen Form Tatsache. Der Zürcher stieg diesen Sommer vom Trainer zum Sportchef bei Servette auf und holte gleich Häberli als seinen Nachfolger.

«Ich war überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass sie einen Trainer suchen würden», erklärt Häberli bei seiner Vorstellungspressekonferenz am Freitag an seinem neuen Arbeitsort, dem Stade de Genève. «Vor vier Wochen war ich noch in Tallinn, um mich auf das Spiel gegen die Schweiz vorzubereiten (Anm. d. Red.: sein letztes Spiel als Trainer der estnischen Nationalmannschaft), und ich sah eine Nummer, die ich nicht kannte, die mich anrief. Es war René, der mir den Job angeboten hat.»

Der Servette-Fanklub in seiner Luzerner Heimat

Häberli musste nicht zweimal überlegen. «Es ist eine Ehre, Servette zu trainieren. In Ballwil, meinem Dorf im Kanton Luzern, gibt es sogar einen SFC-Fanclub. Ich bin während der grossen Zeit der Grasshoppers und des Servette FC aufgewachsen. Ich kenne den Verein und seine Geschichte», fährt er fort, der mit YB 2003 das erste Spiel im Stade de Genève bestritt.

Der 50-jährige Trainer wird somit seine zweite Erfahrung auf einer Super-League-Bank machen, nachdem er von Februar bis Dezember 2019 Luzern trainiert hat. «Ich habe nach etwas anderem gesucht», sagt er nach drei Jahren als Nationaltrainer von Estland. «Jeden Tag mit den Spielern auf dem Platz zu stehen, macht diesen Beruf so interessant. Das ist es, was ich gesucht habe, und ich bin froh, hier zu sein.»

Thomas Häberli möchte nicht alles revolutionieren

Im Gegensatz zu René Weiler vor einem Jahr möchte der Häberli nun nicht alles revolutionieren. Sein Motto lautet: «Flexibilität». «Als ich nach Estland kam, musste ich mich an die Spieler anpassen, die ich zur Verfügung hatte», gesteht er in ziemlich gutem Französisch. «Du kannst zum Beispiel nicht von deinen Verteidigern verlangen, von hinten zu Druck zu machen, wenn sie dazu nicht in der Lage sind. Im Moment komme ich zu Servette, jeder weiss, was er erreicht hat. Wir müssen auf dem gleichen Weg weitermachen und gewinnen. Meine Philosophie ist es, mich anzupassen. Man muss im Fussball sehr flexibel sein, das ist der Schlüssel.»

Und um erfolgreich zu sein, wird der Luzerner mit René Weiler zusammenarbeiten müssen, dem scheidenden Trainer und Cupsieger. Eine ungewohnte Situation. Was sagt Häberli dazu? «Das ist eine gute Konstellation, er kennt den Trainerberuf gut. Es ist eine Win-Win-Situation. Er wird seinen Job machen, ich den meinen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.»

Transfermarkt: «Das muss man mit René Weiler abklären»

Das Duo macht sich sofort an die Arbeit. Wie wäre es mit einem neuen Stürmer, der Servette in diesem Frühjahr so schmerzlich gefehlt hat? «René ist derjenige, der Spieler sucht und versucht, sie zu halten. Das muss man mit ihm besprechen», erklärt der ehemalige Schweizer Nationalspieler (1 Länderspiel). «Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin bereits mit dem Kader zufrieden, den ich derzeit habe. Wir werden besprechen, was wir tun können, um die stärkste Mannschaft zu haben, die wir haben können.»

Derzeit werden die Spieler im Spital La Tour und im Stade de Genève getestet. Am Sonntag treffen sie sich wieder für das erste gemeinsame Training, bevor sie bis zum 28. Juni ins Wallis zum Camp nach Crans Montana fahren. Übrigens wird der Servette FC seine neue Saison Mitte Juli beginnen in... Luzern. «Das wird etwas Besonderes», schmunzelt Häberli.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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