Nein, Peter Zeidler (61) wurde an der Pressekonferenz nicht gesehen. Gleichwohl ist der langjährige FCSG-Trainer omnipräsent. Erst halten Boss Matthias Hüppi (66) und Sportchef Roger Stilz (47) eine Art Laudatio für ihn, dann ploppen immer wieder Vergleiche mit dem 61-Jährigen auf. Hüppi sagt: «Wie er Fussball spielen liess, zog die Leute magnetisch an.»
Knapp 11'000 Saisonkarten haben die St. Galler bereits verkauft. Weil Grün-Weiss für Power steht, für Pressing, für Zeidler-Fussball. Kann der neue Mann an der Seitenlinie, Enrico Maassen (40), der Aufgabe gerecht werden? «Wir haben jemanden gesucht, der diesen intensiven Fussball schon gezeigt hat, der mutig spielen liess, der dieses intensive Spiel im allerbesten Fall noch weiter entwickeln kann», sagt Sportchef Roger Stilz. Maassen sagt, er wolle offensiv spielen lassen, mit viel Power, hohem Pressing in vielen Phasen, schnellen Umschaltmomenten und einer klaren Idee in Ballbesitz. Klingt nach Zeidler-Fussball.
«Einer zum Anfassen»
Auch neben dem Platz will sich Maassen an seinem Vorgänger orientieren. Der fuhr oft mit dem Velo durch die Stadt, war greifbar, las im Café die Zeitung, hielt einen Schwatz mit den Fans. Maassen sagt: «Ich bin einer zum Anfassen, ein Familienmensch, gerne in der Natur.»
Bis 2027 hat Maassen unterschrieben. Auch der 1. FC Nürnberg soll interessiert gewesen sein, doch der Norddeutsche entschied sich für die Ostschweiz. Weil er – und das sei wirklich keine Floskel – «wirklich vertrauensvolle Gespräche» geführt habe. «Das habe ich so in dieser Form noch nicht erlebt.»
Dieses Vertrauen wolle er nun zurückzahlen, so Maassen. Dass er – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – kein Französisch spricht, sei kein Problem, so der 40-Jährige. Weil seine beiden Assistenten Sprachtalente sind. Am Mittwochmorgen absolviert der FCSG die erste Maassen-Einheit. Was der ehemalige Augsburg-Trainer gesehen hat, hat ihm gefallen. «Die Mannschaft ist gut. Und ich gehe davon aus, dass die Achse zusammen bleibt.»
Wieder mehr Freude bei Captain Görtler?
Dass sein Captain Lukas Görtler (30) seit Wochen mit dem 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht wird, dürfte dem Trainer nicht entgangen sein. Auf die Gerüchte angesprochen, antwortet Sportchef Stilz: «Ich weiss nicht, warum über Lukas gesprochen wird. Er hat noch zwei Jahre Vertrag. Und er war im Training. Ich bin mit ihm in einem guten Austausch und ich glaube, er freut sich auf die Saison mit St. Gallen.»
Das soll vor einem Jahr unter Zeidler noch ein bisschen anders gewesen sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |