Es ist kurz nach elf, als die Spieler des FC Sion ihre Container auf dem Trainingsgelände in Riddes verlassen und sich zur ersten Übungseinheit aufmachen, die unter dem Zeichen der Premiere des neuen Sion-Superstars steht.
Welche Gedanken Mario Balotelli wohl durch den Kopf jagen, als er die Container-Garderoben erstmals sieht? Den grossen Baumarkt als Nachbar auf der einen, die Apfelbäume auf der anderen? Und die majestätische Alpenkulisse als herrliche Staffage an diesem wunderschönen Donnerstag?
Balotelli in der Provinz
Nun, für die Journalisten endet die Herrlichkeit nach ein paar Sekunden. «Alle Journalisten raus hier. Auch keine Fotos», sagt Sportchef Barthélémy Constantin nach einer kurzen Begrüssung. Doch weil man ja in der Provinz ist und das Trainingsgelände reichlich improvisiert wirkt, mit vielen Löchern in den Sichtschützen, kann man von allen Ecken reingucken. Und fotografieren. Tifosi hats kaum, Journalisten auch wenige. Keine 30 Menschen lungern ausserhalb des Zauns herum und nehmen die ersten Schritte von Super-Mario unter die Lupe.
Sie sehen dabei nicht wirklich viel. Der Maestro bestreitet das Warm-up meistens im tiefen Kalorienverbrauchsmodus. Es wirkt wie ein Mensch, der erstmals eine ihm völlig fremde Kultur entdeckt und das alles erstmals aufsaugen muss. Nun, irgendwie ist der FC Sion auch ein Fussballplanet für sich…
Autogramm auf Milan-Shirts
Doch auch im Verlauf des Trainings sieht man nicht viel mehr vom Italiener. Eine Balo-Show schon gar nicht. Und ein Tor auch nicht. Da ist der langsamste Schongang drin. Sogar derart, dass es der Stürmer nicht für nötig erachtete, sein Kreuz, das von seinem Ohrläppchen runterhängt, für die Einheit zu entfernen. Da sind knackige Zweikämpfe nicht programmiert worden. Und so gelingt ihm im Spiel auf das halbe Feld auch kein Tor. Einmal pariert Kevin Fickentscher grandios. Einmal spielt der Pfosten Partycrasher.
Als ein Grüppchen nach dem Ende des offiziellen Teils noch Torschüsse übt, tut dies Balotelli auch. Genau einmal. Er verzieht. Setzt sich dann. Schaut sich das Ganze ein paar Minuten an – und beschliesst dem Treiben ein Ende zu setzen.
Auf dem Weg in die Containergarderobe fangen ihn zwei freche Fans ab mit dem Wunsch nach Selfies und einem Autogramm auf Milan-Shirts. Balotelli erfüllt die Wünsche. Und trottet von dannen. Gehen wir mal davon aus, dass das Abschlusstraining am Freitag ein völlig anderes Bild liefert. Alles andere würde wenig Sinn machen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |