Kurt Feuz wird YB-Trainer! Von dieser Schlagzeile hat er immer geträumt, insgeheim wohl auch heute noch. Für «sein» YB, zu dem er 1978 von Timo Koniertzka geholt wurde und bei dem er sich 1978 bis 1984 an der Seite von Karli Odermatt und Kudi Müller einen Namen als beinharter Verteidiger machte, hätte Feuz seinen Job bei einer Versicherung aufgegeben und sich ins Haifischbecken Profifussball gestürzt. Es hat nicht sollen sein – zwar hatte er mit YB regelmässig Kontakt wegen Spielern, aber Trainer wurden bei Gelb-Schwarz immer andere.
Und so steht da nun diese Zahl, wie ein Monument: 37 (!) Saisons war Feuz Trainer beim FC Münsingen, wurde zur lebenden Legende. Und jetzt ist Schluss. Warum? «Ich werde bald 70. Ich will aufhören, solange ich im Kopf und hier noch fit bin», sagt Feuz und deutet auf seine Oberarme.
Zwei Privilegien: Privatparkplatz und unentlassbar
Als Feuz 1984 seinen Dienst beim FC Münsingen antritt, ist noch kein Spieler seines letzten Kaders auf der Welt. Übernommen in der 3. Liga, führt er den FCM innert weniger Jahre in die 1. Liga – und hält ihn dort bis zum Schluss, einige Jahre ist es sogar die Promotions League. Alles andere als selbstverständlich: Finanziell sind die Münsinger der Konkurrenz unterlegen. Dass sie trotzdem mithalten können, ist das Verdienst von Feuz, dessen Credo ist: Wir haben weniger, aber wir habens besser!
Er kümmert sich in den 37 Jahren um alle Belange rund um die 1. Mannschaft, er will das so, alles nach seinem Gusto. Feuz organisiert Trainingslager, bestellt Material, hält Ausschau nach Neuzugängen und bestimmt, welcher Spieler am Ende des Monats wie viel Geld erhält. «Nur den Rasen habe ich nie gemäht. Aber dem Platzwart gesagt, wenns mir nicht gepasst hat.» Einmal antwortete er auf die Frage, warum er immer in Münsingen bleibe: «Mourinho verdient zwar mehr, dafür habe ich den schöneren Job.»
Für seine Hingabe erhält Feuz zwei Privilegien. Er darf als einziger mit seinem Auto direkt neben dem Klubhaus parkieren. Und er ist irgendwann unentlassbar. «Ja», sagt er, «es gab aber auch keinen Grund, an mir zu zweifeln, wir waren immer erfolgreich.» Als wichtigsten Grund dafür nennt er sein Verhältnis zu den Spielern. Obwohl Feuz sich altersmässig immer weiter von ihnen distanziert, mögen sie ihn – und er sie. «Früher musste ein Trainer nicht mit seinen Spielern reden. Heute ist das anders. Aber ich habe gern hinter die Kulissen meiner Jungs geschaut. Und sie wussten: Solange Leistung und Anstand stimmen, drücke ich auch mal ein Auge zu.» In 37 Jahren hat Feuz nur vier von insgesamt 198 Spielern aus disziplinarischen Gründen aussortiert.
Tiefe Verbundenheit zwischen Feuz und Spycher
In dieser Hinsicht nie gefährdet ist ein gewisser Christoph Spycher. «Ein Musterschüler», sagt Feuz, der es Ende der 90er zu seiner persönlichen Mission macht, das Talent von Münsingen in den Profifussball zu führen. Feuz empfiehlt ihn dem damaligen YB-Trainer Claude Ryf, doch bei dessen Besuch spielt Spycher unterirdisch. Trotzdem macht YB, damals in der NLB, ein Angebot, aber zu spät – zu diesem Zeitpunkt sind bereits andere Klubs an ihm dran. «In Bern haben sie geschlafen», erzählt Feuz, der Spycher schliesslich bei Andy Egli in Luzern unterbringt. Der Startschuss zur Karriere, die Spycher zum Natispieler und Captain in der Bundesliga von Eintracht Frankfurt macht.
«Kurt hat mich auf sehr tolle Art und Weise unterstützt, wir haben eine tiefe Verbundenheit», sagte Spycher einst über seinen Mentor. Spycher revanchiert sich nun auf seine Weise: Er macht Feuz zum Scout im Nachwuchsbereich. Und so wird dessen Traum doch noch wahr: YB holt Feuz!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |