Die Odyssee von Saidy Janko
Ronaldo war in Spanien sein Boss

Drei Jahre war Saidy Janko weg von YB. Nun hats mit dem Kauf gelappt. Der Stadtzürcher freut sich wie ein kleines Kind auf seine zweite Berner Zeit. Und erklärt, warum der Ronaldo-Effekt in der Zwischenzeit ausblieb.
Publiziert: 06.07.2023 um 00:18 Uhr
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Zuletzt kickte Saidy Janko bei Bochum und bestritt den Abstiegskampf im Gegensatz zu Schalkes Michi Frey erfolgreich.
Foto: imago/Eibner
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Alain KunzReporter Fussball

Nein, das Dutzend ist bei Saidy Janko noch nicht voll. YB wird nicht der 12. Klub in der erst zehnjährigen Profikarriere des Stadtzürchers. Obwohl er ein (prominenter) Berner Neuzugang ist. Bei YB war er ja schon. 2019/20 wars. Ein Engagement, das im zweiten Double der Vereinsgeschichte endete. Aber nicht mit einem totalen Happyend aus Sicht von Janko.

«Ich wollte unbedingt bei YB bleiben. Doch Porto wollte zu viel. Und so musste ich zurück nach Portugal.» Janko, der Mann mit gambischen und italienischen Wurzeln und Schweizerpass, war für eine Saison an die Berner ausgeliehen gewesen und spielte in der Europa League pikanterweise gegen seinen Besitzerklub, bei dem er sich nicht richtig wohlfühlte.

Abstieg und Wiederaufstieg mit Ronaldos Valladolid

Eigenbedarf haben die Drachen für Janko aber nicht. Sie verkaufen ihn für rund zwei Millionen an Valladolid. Er macht in La Liga 19 Spiele, von denen Real bloss drei gewinnt. «Persönlich lief es mir gut. Aber wir steckten ganz tief im Schlamassel. Und obwohl Klubbesitzer Ronaldo kurz zuvor achtzig Prozent der Aktien übernommen hatte, stellte sich kein Effekt ein.» Das Team habe sich seinem Schicksal richtiggehend ergeben, erinnert sich Janko. «So stiegen wir ab. Und danach in der zweiten Liga zu spielen, war nicht das, was ich mir vorgestellt habe.» Trotz Wiederaufstiegs gehts weiter in die Bundesliga zu Bochum. 20 Spiele macht der Rechtsverteidiger. Die letzten drei, in welchen der Klub des Luzerner Geschäftsführers Ilja Kaenzig sieben Punkte holt und den Ligaerhalt schafft, spielt Janko durch und ist ein Rettungs-Eckpfeiler.

YB bezahlte weniger als eine halbe Million

Und nun kommt YB wieder auf den Plan. Und diesmal klappts. Endgültig. Bei einem Jahr Rest-Vertrags-Laufzeit einigen sich die Berner mit Valladolid auf eine definitive Übernahme. Bei einer Transfersumme knapp unter einer halben Million Franken.

«Nun bin ich einfach happy, dass es so gekommen ist.» Lässig sei es, heimzukommen. «Alle Umstände stimmen. Und meine Familie ist hier. Mein Bruder, Mami, Papi in Zürich, Grossmutter in Zug. Wunderbar!» Und dann sei YB zudem ein richtig menschlicher Verein. «Da fühlt man

sich nicht als Ware. Das war bei anderen Klubs anders.» Welche? Janko sagt nichts dazu. Er spielte beim FC Zürich (bis und mit U21, aber nie im Fanionteam), Manchester United, Bolton, Celtic Glasgow, Barnsley, Saint-Etienne, Porto, Nottingham Forest, Valladolid, Bochum.

Sieben Länder in zehn Jahren

Ein ganz schönes Tingeltangel-Leben für einen gerade mal 27-Jährigen. Janko lacht. «Klar. Aber ich sehe das positiv. Wer hat mit 27 schon in sieben Ländern gearbeitet? Sowas gibts nur im Fussball. Und diese Erfahrungen bleiben ein Leben lang.» Ach ja: Die grossen Ligen hat er (fast) alle durchgemacht. Nur Italien fehlt. Wieder muss Janko lachen. Und verweist auf sein Alter. Es bleibt noch Zeit.

Und jetzt also das zweite Mal YB. Als er letzte Woche zum Team stösst, denken die Jungs, er sei auf Besuch. «Sie fragten mich, was ich hier mache. Na, was denn, habe ich geantwortet: Fussballspielen!»

Nun will Janko auch Königsklasse spielen

Dass er mit Gelbschwarz die beiden Titel verteidigen will, muss man nicht speziell erwähnen. Das ganz spezielle Ziel ist ein anderes. Eines, das er paradoxerweise eigentlich schon erreicht hatte. «Das war 2016 mit Celtic. Wir haben uns für die Champions League qualifiziert. Und dann ging ich nach Barnsley.» Eines ist sicher: Bei YB ist ein Abgang diesen Sommer unmöglich. Bleibt also nur noch, sich das Ticket für die Königsklasse zu holen. Mit Janko.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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