Es ist noch nicht lange her, da bildeten die Schweizer die grösste Söldnerdelegation in der Bundesliga: Mitte der Zehnerjahre stellte mehrmals in Folge kein Land mehr Auslandprofis als wir, in der Rekordsaison 2016/17 standen bei den 18 Bundesliga-Klubs 25 (!) Schweizer unter Vertrag. Und nun das: Vor Beginn der Rückrunde der laufenden Spielzeit sind es nur noch zehn Schweizer*, so wenig wie seit 19 Jahren nicht mehr.
Sind Schweizer Fussballer nicht mehr gut genug für die Bundesliga? Blick-Experte Markus Babbel hält dagegen: «Transferströme beinhalten Wellenbewegungen, es werden wieder Zeiten mit mehr Schweizern in der Bundesliga kommen. Dazu kommt, dass der Fussball globaler geworden ist: Für ein Schweizer Talent ist die Bundesliga wegen der Sprache der einfachste Schritt ins Ausland, aber nicht mehr das Nonplusultra. Das hat auch mit dem Absturz der deutschen Nationalmannschaft zu tun, die weit hinter der Schweizer Nati liegt.» Der ehemalige Luzern-Trainer erinnert sich, wie sein damaliger Spieler Remo Freuler unbedingt nach Italien wollte. Und, so Babbel: «Das gelobte Land ist sowieso die Premier League, mit dem sportlich und finanziell besten Paket.»
Für Babbel ist der Schweizer Söldnerschwund in der Bundesliga kein Zeichen für sinkendes Niveau der Super League: «Sie ist der ideale Ort für Talente, um sich den Männerfussball einzuverleiben. Jashari vom FC Luzern und Rieder von YB zeigen, dass die Talentquelle weiter sprudelt.»
Auf dem Trainerposten gefragt
Immerhin: Mit seinem Wechsel zu Bayern München und als Hauptdarsteller der heissesten Transferstory des Bundesliga-Winters steht Yann Sommer sinnbildlich für den Zustand der Schweizer Diaspora. Viele sind sie nicht mehr, dafür bekleiden sie tragende Rollen.
1. Frankreich: 39*
2. Österreich: 22
3. Dänemark: 17
4. Holland: 16
5. Kroatien: 13
6. Schweiz/Japan: 10
7. USA: 8
8. England/Belgien: 7
10. Tschechien/Portugal: 6
*Stand 20. Januar 2023, Quelle transfermarkt.ch1. Frankreich: 39*
2. Österreich: 22
3. Dänemark: 17
4. Holland: 16
5. Kroatien: 13
6. Schweiz/Japan: 10
7. USA: 8
8. England/Belgien: 7
10. Tschechien/Portugal: 6
*Stand 20. Januar 2023, Quelle transfermarkt.chNeben dem neuen Bayern-Goalie werden in der Rückrunde wohl auch Sommers Gladbach-Nachfolger Jonas Omlin, Gregor Kobel (Dortmund), Nico Elvedi (Gladbach), Djibril Sow (Frankfurt), Michael Frey, Cédric Brunner (beide Schalke) sowie das Mainz-Duo Edimilson Fernandes und Silvan Widmer vorerst ihren Stammplatz auf sicher haben. Und Ruben Vargas steht bei Augsburg kurz vor dem endgültigen Bundesliga-Durchbruch.
Nicht nur bei den Spielern, auch auf Trainerstufe war in der Bundesliga früher mehr Schweizer Fachwissen gefragt – nach der Entlassung von Gerardo Seoane in Leverkusen ist nur noch Urs Fischer übrig. Aber auch hier gilt: Qualität statt Quantität. Fischers Anteil am steilen Aufstieg von Union Berlin ist riesig.
* Milos Veljkovic (Bremen) und Saidy Janko (Gambia) sind Doppelbürger mit Schweizer Pass, spielen aber für das Geburtsland ihrer Eltern (Serbien bzw. Gambia) und zählen deshalb nicht zu den Schweizer Fussball-Legionären.
In unserem Sport-Kalender gibts den vollen Fussball-Service: Alle Ergebnisse aus Europas Top-Ligen, Tabellenstände und weitere Statistiken.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |