Während andere Klubs aus der Super League auf dem Transfermarkt bisher wenig bis gar nichts gemacht haben, hat FCZ-Sportchef Milos Malenovic (39) mächtig Gas gegeben. Sieben neue Spieler hat der FC Zürich in der Sommerpause bereits präsentiert. Aufsteiger Sion und Stadtrivale GC haben beispielsweise nur zwei Spieler verpflichtet.
Klar, das Transfenster ist noch bis zum 9. September 2024 geöffnet. Doch es ist eben ein grosser Vorteil, wenn schon beim ersten Saisonspiel das Kader komplett ist, damit sich ein Teamgefüge bilden kann. Alle Neuen des FCZ sind vergangene Woche ins Trainingslager nach Oberstaufen in Deutschland gereist und hatten neben intensiven Trainingseinheiten auch eine Menge Spass – das kann zusammenschweissen.
Die sieben Neuen durften auch bei den beiden Testspielen gegen Magdeburg (1:1 und 0:4) ran. Wer hat brilliert, wer hat Verbesserungspotenzial und vor allem: Wer kann was? Blick ordnet die neuen FCZ-Spieler ein.
Mounir Chouiar (25, Leihe von Ludogorets)
Flügelspieler Mounir Chouiar will seine Karriere in der Schweiz neu lancieren. Der Marokkaner galt vor fünf Jahren als grosses Talent in Frankreich. Mit 19 Jahren verzückte er bei Dijon in der Ligue 1, doch dann stieg der französische Klub aus der Stadt des berühmten Senfs in die Zweitklassigkeit ab, und Chouiars Entwicklung stockte. In den letzten beiden Jahren wechselte Chouiar mehrmals den Klub, meistens auf Leihbasis. Der FCZ ist bereits der sechste Klub des Flügelspielers in den letzten beiden Jahren.
Wo liegen die Stärken von Chouiar? Er ist schnell, trickreich, dribbelt für sein Leben gerne. Er erinnert fast schon ein wenig an den ehemaligen FCZ-Publikumsliebling Yassine Chikhaoui (2007 bis 2015). Chouiar stellte in der Türkei einst einen Rekord mit den meisten erfolgreichen Dribblings in einer Saison auf und mag es auch, seine Teamkollegen in Szene zu setzen.
Nemanja Tosic (27, FK Cukaricki)
Ein kleiner Transfer-Coup ist dem FC Zürich mit dem Serben Nemanja Tosic gelungen. Dank starken Leistungen spielte sich der Linksverteidiger, der auch als Innenverteidiger eingesetzt werden kann, auf den Zettel einiger Klubs in Europa. Auch der dänische Klub Kopenhagen soll interessiert gewesen sein. Das Rennen hat der FCZ gemacht.
Tosic verbrachte die letzten vier Jahre beim FK Cukaricki in Serbien und absolvierte 113 Spiele, reifte da zum Leader und Vize-Captain. Rein fussballerisch war er einer der Besseren bei Cukaricki, ist technisch beschlagen. Einmal verwandelte er unter den Augen seines Patenonkels Luka Jovic (Real Madrid, Frankfurt, jetzt Milan) einen Freistoss herrlich in den Winkel. Speziell: Immer, wenn Jovic an den Spielen von Tosic zugegen war, blühte dieser auf. Bleibt für den FCZ zu hoffen, dass der bekannte Patenonkel auch das eine oder andere Mal im Letzigrund auftaucht.
Doron Leidner (22, Leihe von Olympiakos)
Auf derselben Position wie Tosic spielt Doron Leidner. Der Israeli (der einzige in der Super League) ist mit 800'000 Franken Marktwert deutlich weniger wert als Kollege Tosic (2,5 Mio). Das ist einem Kreuzbandriss geschuldet, den Leidner sich vor einem Jahr zugezogen hat. Von Olympiakos wurde er an Austria Wien ausgeliehen, holte sich da die schwere Verletzung. Beim FCZ will er neu durchstarten. Leidners grösste Stärke ist seine Schnelligkeit. Technisch hat der Linksfuss Verbesserungspotenzial.
Juan José Perea (24, Leihe von Stuttgart)
Die neue Nummer neun des FC Zürich. Was wurde nicht alles diskutiert über den FCZ-Sturm! In der vergangenen Saison hatten die Zürcher keine echte Neun. Nun haben sie mit dem Kolumbianer Juan José Perea wieder eine. Perea ist die grösste Hoffnung und der wohl talentierteste Stürmer im Kader. Gegen hochstehende Gegner dürfte der Kolumbianer, der sich gerne auch zurückfallen lässt, mit seiner Schnelligkeit eine Macht im laufintensiven FCZ-Spiel sein. Aufgrund seines robusten Körperbaus kann der 184 cm grosse Angreifer ausserdem den Ball gut abschirmen. Letzte Saison war er an den 2.-Bundesliga-Absteiger Hansa Rostock ausgeliehen, erzielte allerdings nur vier Tore. Dennoch war man in Rostock mit Perea zufrieden. Auch, weil er ein Spieler ist, der dem Team dient.
Emmanuel Umeh (19, Botev Plovdiv)
Wie Perea ist auch Emmanuel Umeh aus Nigeria ein explosiver Offensivmann. Umeh kann auf beiden Flügeln oder auch im Zentrum eingesetzt werden und hat das Zeug, der nächste Shootingstar zu werden. Der U-Nati-Spieler Nigerias ist schnell, trickreich und hat ein gutes Stellungsspiel. Im Oktober 2022 wechselte Umeh aus Russland nach Bulgarien zu Botev Plovdiv, wo er in 47 Pflichtspieleinsätzen elf Tore und drei Vorlagen markierte. Umeh war in Bulgarien zweitbester Offensivmann seines Teams.
Fernand Goure (22, Leihe von Westerlo)
Über den Mann aus der slowakischen Liga, der dem belgischen Erstligisten KVC Westerlo gehört, ist wenig bekannt. Als Stürmer konnte er sich in der Slowakei nicht durchsetzen. Das sind nicht gerade vielversprechende Vorzeichen. Ein Risiko geht der FCZ mit Goure allerdings nicht ein, Goure ist wie Perea ausgeliehen. Liefert er, wird ihn der FCZ behalten, falls nicht, dann nicht.
Mariano Gomez (25, Atlético Madrid B)
Beinharter argentinischer Verteidiger, der über sein Temperament kommt und ein grosses Kämpferherz hat. Allerdings ist es fraglich, ob sich Gomez beim FC Zürich und in der Schweizer Liga gleich zurechtfinden wird. Er kommt aus der dritthöchsten Liga Spaniens, war Stammspieler bei Atléticos zweiter Mannschaft. Zu höheren Aufgaben reichte es für Gomez aber nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |