Trainer Seoane zum perfekten YB-Saisonstart
«Adi Hütter hat das auf die Beine gestellt»

Gegen dieses YB ist kein Kraut gewachsen. In der Glutofenhitze des Stade de Suisse kommt Cupsieger Zürich mit 0:4 unter die Räder.
Publiziert: 05.08.2018 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:05 Uhr
Alain Kunz und Silvan Haenni

Das Spiel: Der FCZ wird im Berner Plastik-Ofen (42,1 Grad auf dem Kunstrasen) eiskalt geduscht. YB brennt förmlich auf die Cupfinal-Revanche und führt nach der Startviertelstunde bereits mit 2:0. Auch danach lancieren die Berner einen Angriff nach dem anderen über ihre Aussen-Raketen Sulejmani und Mbabu. Dem Meister gelingt fast alles. Als das Geschehen etwas abkühlt, segelt AirFrance Hoarau kurz vor der Pause zur Entscheidung.

Der zweite Durchgang ist geprägt vom Hitze-Zerschleiss: YB muss nicht mehr, der FCZ kann nicht mehr. Joker Nsame schliesst einen blitzsauberen Konter noch zum 4:0 ab.

So kann Trainer Gerry Seoane auch schon den einen oder anderen Gedanken an den Montag verscwhenden. Um 12 Uhr wird in Nyon der Gegner von YB in den Champions-League-Playoffs ausgelost (live auf BLICK). Doch YB kennt seinen Gegner nur dann definitiv, wenn es Hollands Meister PSV Eindhoven ist. Die anderen möglichen Gegner stehen sich in der dritten Qualifikationsrunde gegenüber. Es sind dies: Celtic Glasgow gegen AEK Athen, Red Bull Salzburg gegen Shkendija aus Tetovo in Mazedonien, Astana aus Kasachstan gegen Dinamo Zagreb.

Die Tore:
13. Minute, 1:0 | Miralem Sulejmani.
Eine meisterliche Kombination: Hoarau per Hacke in die Gasse. Und schon steht Sulejmani alleine vor FCZ-Brecher. Der Serbe spitzelt, Mirlind Kryeziu fälscht unhaltbar ab

15. Minute, 2:0 | Christian Fassnacht. Diesmal glänzt Sulejmani als Vorbereiter und offenbart immense Lücken in der FCZ-Abwehr. Fassnacht verwertet dessen hohen Zaubr-Steilpass mit einem platzierten Flachschuss.

45. Minute, 3:0 | Guillaume Hoarau. Sulejmani trocknet FCZ-Rüegg an der Grundlinie ab und flankt in die Mitte. Brecher bringt die Kugel nicht weg. Hoarau lauert am zweiten Pfosten, überspringt Rüegg und nickt ein.

76. Minute, 4:0 | Jean-Pierre Nsame. Fassnacht erobert den Ball im Vollsprint, überrennt die gesamte FCZ-Abwehr und legt auf den mitgelaufenen Nsame ab. Dieser hämmert das Leder humorlos unters Tordach.

Der Beste: Das ging ja wieder Ruki-Zuki dank Zuki, so der Übername von Miralem Sulejmani. Nach 12 Minuten spitzelt der Serbe das 1:0. Dann bucht er zwei Zuckerassists. Dazwischen ist eine leichte Tendenz zu Hochnäsigkeit auszumachen...

Der Schlechteste: Wen soll man da nehmen? Qual der Wahl, so viele FCZler waren grottenschlecht. Am schlechtesten wohl Pa Modou, dem die Glutofenhitze gar nicht behagt. Er wirkt gegen die YB-Gazellen Mbabu, Fassnacht und Sulejmani wie ein tapsiger Tanzbär.

Statistik: Der Kracher war vor dem Spiel der erste Spitzenkampf der Saison. Nach Schlusspfiff ist klar: YB zementiert die Leaderposition, Zürich fällt ins Mittelfeld zurück. Und: YB und Goalie David von Ballmoos bleiben in der Saison 2018/19 weiter ohne Gegentreffer.

Das gab zu reden 1: Die gelb-schwarze Ungeschlagenheit im Stade de Suisse feiert bald den Einjährigen: Am 9. August 2017 verlor YB beim legendären 0:4 gegen Thun letztmals ein Super-League-Heimspiel.

Das gab zu reden 2: Wenn unter den Abwesenden auf dem Aufstellungsblatt schlicht «nicht im Aufgebot» bei einem Namen steht, ist der Abwesende weder verletzt, krank, Vater geworden, in der U21 eingesetzt oder dergleichen. Im Fall von FCZ-Spieler Rodriguez bedeutet es: nicht mehr erwünscht. Er könnte zu Lausanne gehen. Im Fall von Dwamena heisst das: Kopf nicht frei. Seine nächste Station heisst wohl ZSKA Moskau. Und unter «verletzt» figurieren mit Sarr und Kempter zwei weitere nicht mehr Erwünschte im mit 33 Mann viel zu grossen FCZ-Kader.

Noten:
YB: Von Ballmoos 4; Mbabu 6, Wüthrich 4, Von Bergen 4, Benito 5; Fassnacht 5, Sow 5, Sanogo 5, Sulejmani 6; Ngamaleu 5, Hoarau 5.

Zürich: Brecher 3; Rüegg 2, Palsson 3, M. Kryeziu 2, Pa Modou 1; Marchesano 2, Domgjoni 3, H. Kryeziu 3, Kololli 2; Frey 2, Winter 1.

So gehts weiter: YB gastiert kommenden Sonntag in Luzern (16 Uhr). Zürich empfängt gleichzeitig St. Gallen.

**********

YB – Zürich 4:0 (3:0)

Stade de Suisse  – 22 827 Fans – SR: Schnyder (5)

Tore:
12. Sulejmani (Hoarau) 1:0

15. Fassnacht (Sulejmani) 2:0

45. Hoarau (Sulejmani) 3:0

75. Nsame (Fassnacht) 4:0

Einwechslungen:
YB:
Lauper (67. für Sulejmani)

Nsame (67. für Hoarau)

Schick (80. für Fassnacht)

Zürich:
Odey (46. für Winter)

Khelifi (62. für Marchesano)

Nef (76. für Kololli)

Gelb:
31. Benito (Foul). 34. Von Bergen. 34. Kololli (beide Unsportlichkeit). 63. Domgjoni. 91. Rüegg (beide Foul)

Aufstellungen:
YB: Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, Von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani; Ngamaleu, Hoarau.

Zürich: Brecher; Rüegg, Palsson, M. Kryeziu, Pa Modou; Marchesano, Domgjoni, H. Kryeziu, Kololli; Frey, Winter.

Bemerkungen: YB ohne Lotomba, Assalé, Teixeira (verletzt) – FCZ ohne Bangura, Maouche, Kempter, Sarr (verletzt). Dwamena und Rodriguez nicht im Aufgebot.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
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14
-21
11
12
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14
-11
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