BLICK nennt die Gründe
Darum ist Wicky beim FCB gescheitert

390 Tage nach seinem Amtsantritt ist Raphael Wicky (41) in Basel Geschichte. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zur Entlassung des Jungtrainers.
Publiziert: 27.07.2018 um 02:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:04 Uhr
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Die FCB-Karriere von Raphael Wicky in Bildern | Am 21. April 2017 wird klar: Raphael Wicky wird neuer Trainer von FC Basel und beerbt Urs Fischer.
Foto: KEY
Stefan Kreis
Am Dienstagabend unterliegt Basel in Saloniki.
Foto: Imago

Am Mittwochabend, knapp 24 Stunden nach der schwachen Vorstellung gegen PAOK Saloniki, senken die Bosse das Fallbeil. Raphael Wicky (41), im Frühling 2017 als grösstes Trainer-Talent des Landes gepriesen, ist nicht mehr FCB-Coach.

Der Walliser erfährts am Donnerstagmorgen, statt seine Mannschaft auf das Auswärtsspiel gegen Xamax vorzubereiten, muss er die Taktiktafel im Joggeli räumen.

Ironie des Schicksals: Ausgerechnet auf der internationalen Bühne, jener Bühne, auf der Wickys Stern in der letzten Saison am hellsten strahlte, gehen die Scheinwerfer aus, die 1:2-Pleite gegen den griechischen Vizemeister ist seine Schlussvorstellung. Wie konnte es so weit kommen?

BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen:

Ist Wicky ein schlechter Trainer?

Nein. Fachlich macht dem 75-fachen Nationalspieler keiner etwas vor, seine Analysen nach Abpiff haben Hand und Fuss. Eine Handschrift war im vergangenen Jahr vor allem in der Champions League zu erkennen. Wer in einem Jahr zweimal Benfica und beide Mannschaften aus Manchester besiegt, der kann ein grosser Trainer werden.

Ist Wicky ein guter Trainer?

Nein. Noch nicht. Der Walliser hat es – Fachkompetenz hin oder her – nicht geschafft, einen Plan B für die Super League zu entwickeln. Wer zu Hause gegen die krassen Aussenseiter Lugano, Lausanne und St.Gallen verliert, der hat sich nicht mit Ruhm übergossen. Bis zuletzt warfen Wicky viele vor, zu defensiv spielen zu lassen. Den Vorwurf konnte er nie entkräften. Und dass Wicky, dieser freundliche, ruhige Typ, nicht unbedingt für eine «Garderobenwand-Wackel-Rede» taugt, ist nicht sein Fehler. Aber ein Manko.

Hat Marco Streller Fehler gemacht?

Ja. Er hätte Wicky direkt nach dem Ende der vergangenen Saison entlassen müssen, weil er damals schon nicht mehr voll und ganz hinter ihm gestanden hat. So aber verliert der FCB wichtige Zeit, hat schon nach einem Saisonspiel drei Punkte Rückstand auf YB. Und: Streller und Co. haben vor dem Saisonstart gesagt, dass man die Mannschaft zusammenhalten wolle. Kurze Zeit später verlieren die Basler mit Vaclik, Lang und Elyounoussi drei Eckpfeiler, eine professionelle Kommuni­kation sieht anders aus.

Ist Marco Streller zu nahe an der Mannschaft?

Ja. Das ist zwar logisch, weil er jahrelang selbst ein Teil der Garderobe war und mit der halben Mannschaft historische Erfolge gefeiert hat. Trotzdem ist es problematisch. Strellers Vorgänger Heusler und Heitz hatten eine goldene Regel: Vor der Kabine ist Endstation.

Ist das FCB-Kader zu schwach?

Nein. Gegen PAOK stehen mit Suchy, Riveros, Zuffi, Serey Die, Stocker, Frei, Bua und Oberlin acht Spieler auf dem Platz, die im März auswärts gegen ManCity gewannen. Die Abgänge von Vaclik, Elyounoussi und Lang wurden durch Omlin, Kalulu und Widmer 1:1 aufgefangen. Mit diesem Kader müssten die Basler national um den Titel spielen und international überwintern.

Ist das Kader zu schmal?

Nein. Auch wenn das Kader im Vergleich zu vergangenen Jahren dünner geworden ist, haben die Basler auch auf der Ersatzbank noch viel Potenzial. Im Sturmzentrum duellieren sich Ajeti und Van Wolfswinkel um einen Platz, im zentralen Mittelfeld gibt es vier Spieler für zwei Plätze, auch auf den Flügel herrscht Konkurrenz, einzig in der Verteidigung klafft ein Loch. Der Ausfall von Silvan Widmer beispielsweise hatte gegen PAOK Konsequenzen. Dass mit dem jungen Yves Kaiser (20) ein Eigengewächs in die Bresche sprang und seine Sache ordentlich macht, spricht für die gute Nachwuchsarbeit der Basler.

Haben die Spieler versagt?

Ja. Allen voran die beiden Bundesliga-Rückkehrer Fabian Frei und Valentin Stocker. Die kehren im Winter mit grossen Vorschusslorbeeren im Gepäck zurück, sind bislang aber eine Enttäuschung. Klar, dass Frei auf der ungewohnten Innenverteidiger-Position spielen muss, ist nicht sein Fehler. Und Stocker kämpfte monatelang mit den Nachwehen einer Knie-Operation. Trotzdem darf man mehr von den beiden Führungsspielern erwarten. Auch Captain Marek Suchy, Serey Die, Luca Zuffi und andere Routiniers stehen in der Verantwortung.

Am Samstag haben sie die Möglichkeit, zu zeigen, dass mehr in ihnen steckt als Niederlagen gegen St. Gallen und PAOK Saloniki. Die Zeit der Alibis ist vorbei.

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Mannschaft
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FC Basel
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18
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30
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FC Lausanne-Sport
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18
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FC Luzern
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18
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Servette FC
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FC Zürich
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FC Sion
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FC St. Gallen
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