«Letztes Jahr hier gewonnen – jetzt sind 80 Prozent weg»
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Moniz über Spieler-Fluktuation:«Letztes Jahr hier gewonnen – jetzt 80 Prozent weg»

Der FCZ hat in dieser Saison schon 40 Spieler eingesetzt
«So etwas habe ich noch nie erlebt»

Der 18-jährige David Vujevic wird zum 40. Spieler, den Zürich in dieser Saison in der Liga einsetzt. Junior Ligue bleibt intern gesperrt. Gefährden die vielen Umstellungen den Erfolg?
Publiziert: 06.04.2025 um 07:43 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2025 um 07:58 Uhr
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Er ist Nummer 40: David Vujevuc (hinten) kommt gegen Winterthur (hier Josias Lukembila) zu seinem Profi-Debüt beim FCZ.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Darum gehts

  • Trainer Moniz ist unzufrieden mit den Resultaten der englischen Woche
  • Umbruch und strikte Disziplinierung prägen den FC Zürich
  • Sechs junge Schweizer Spieler bekommen Einsatzminuten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Seine Einwechslung ist ein kleines Jubiläum. Eines aber, das man sich als Klub nicht unbedingt wünscht. David Vujevic (18) ist der 40. Spieler, den der FC Zürich in dieser Saison in der Super League einsetzt.

Auch Ricardo Moniz (60) ist nach dem Spiel in Winterthur nicht zum Feiern zu Mute. Der FCZ-Trainer ärgert sich eher darüber, dass sein Team bloss 0:0 gespielt hat. Neun Punkte waren das Ziel dieser englischen Woche mit Partien gegen drei Teams im Krisenmodus. Stattdessen sind es nach dem Startsieg im Stadtderby gegen die Grasshoppers bloss fünf Zähler geworden.

Zu wenig für Moniz, der am Tag vor dem 2:2 gegen Lausanne noch über den Blick nach ganz vorne geredet und festgestellt hatte: «Der Abstand ist machbar.»

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Plötzlich ist Lausanne wieder dran

Jetzt muss sich der Zürcher Blick nach hinten richten, wo Lausanne dem FCZ plötzlich wieder gefährlich in den Nacken atmet. Drei Punkte Rückstand haben die Waadtländer noch – und die bessere Tordifferenz. «Die Gefühlslage ist schlecht», gibt Moniz zu, «es wird sehr knapp. Es gibt viel Druck.»

Für den Trainer hat die aktuelle Lage der Zürcher auch etwas mit den 40 eingesetzten Spielern zu tun. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Aber das ist die Transformation des Vereins.» Und er erinnert an sein zweites Spiel als FCZ-Trainer überhaupt im Mai 2024, ebenfalls in Winterthur: «Da haben wir hier mit Hornschuh gewonnen. Ich glaube, 80 Prozent der Spieler von damals sind weg.»

Umbruch im Sommer, Umbruch im Winter. Wechsel sind beim FCZ zur Konstanten geworden. Dazu ein unerbittliches Vorgehen gegen Spieler, die ihre Verträge nicht verlängern oder sich sonst nicht so verhalten, wie es sich der Verein vorstellt. Und mittendrin ein Trainer, der zu all den Umstellungen sagt: «Ich bin sehr flexibel gewesen. Mehr kann ich auch nicht tun.»

Sechs junge Schweizer auf dem Feld

Immerhin profitieren viele junge Schweizer von den häufigen Wechseln. In Winterthur bekommen neben Vujevic auch Cheveyo Tsawa (18), Cosimo Fiorini (18), Daniel Denoon (21), Vincent Nvendo (21) und Miguel Reichmuth (21) Einsatzminuten.

Wobei es ebenso bemerkenswert ist, wie strikt der Klub ist, wenn es darum geht, gewisse Spieler zu disziplinieren. Ifeanyi Mathew (28), einst neben Cheick Condé (24) Teil eines der besten Mittelfeld-Duos der Liga, erscheint am Samstag nicht auf dem Matchblatt. Er wollte seinen Vertrag ebenso wenig verlängern wie Mirlind Kryeziu (28). Der war in der Vorrunde noch unbestrittene Stammkraft, hat aber seit der Winterpause keine Sekunde mehr gespielt. In Winterthur darf er sich nach Denoons Verletzung kurz warm machen, um dann mit anzuschauen, wie ihm mit Vujevic ein Teenager ohne jede Super-League-Erfahrung vorgezogen wird.

Der Fall des Vorzeigespielers

Und dann ist da noch der Fall Junior Ligue (20). Er ist kürzlich erst von Milos Malenovic (40) zu einer Art Bannerträger des neuen FCZ auserkoren worden. Der einstige Stürmer durchlebt gerade seine zweite Ausbildung als Verteidiger. Der FCZ-Sportchef hat ihn bereits zum kommenden Schweizer Nationalspieler ausgerufen.

Jetzt scheint aber etwas in der innigen Beziehung zwischen sportlicher Führung und Spieler kaputtgegangen zu sein. Ligue darf aus disziplinarischen Gründen nicht auflaufen. Selbst wenn Trainer Moniz sagt: «Es tut mir weh. Er ist ein super Spieler, ein grosses Talent.»

Disziplin und Klubtreue werden beim FCZ hochgehalten. Höher sogar als der sportliche Erfolg? Moniz jedenfalls sagt über Ligues nähere Zukunft: «Ich hoffe sehr, dass er in dieser Saison noch einmal spielen kann. Man hat es heute gesehen: Die Qualität von Junior ist immer willkommen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
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31
31
55
2
Servette FC
Servette FC
31
8
51
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
31
11
50
4
FC Luzern
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31
6
48
5
FC Lugano
FC Lugano
31
3
48
6
FC Zürich
FC Zürich
31
1
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
31
7
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
31
2
43
9
FC Sion
FC Sion
31
-9
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
31
-18
33
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
31
-11
30
12
FC Winterthur
FC Winterthur
31
-31
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