Das steckt hinter dem Walker-Deal
Sion-Boss Constantin will Alex Frei!

Der mittelmässig erfolgreiche Trainer CC ist gefeuert. Mit Marco Walker hat der neue seinen Job angetreten. Die Zukunft aber soll Alex Frei sein. Das der Stand der Dinge beim FC Sion.
Publiziert: 16.03.2021 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2021 um 12:17 Uhr
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Erstes Training mit dem FC Sion: Marco Walker mit Matteo Tosetti (links).
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Frage an Präsident und Trainer ad interim Christian Constantin nach der Verpflichtung von Marco Walker als Coach bis Ende Saison: Was ist aus dem Interimstrainer geworden, der in Lausanne gewann und zuhause gegen Servette verlor? Ist er bereits Vergangenheit? CC lacht laut. «Klar ist er das. Er hat verloren. Und das zuhause! Also wird er gefeuert.» Folglich sieht man CC in Luzern nicht mehr an der Seitenlinie? «Nein. Ich bin ja per sofort nicht mehr Trainer und ziehe mich auf die Tribüne zurück.»

Aus der Patsche helfen soll CC mit Walker ein Vulkan. Allerdings: Die Cheftrainer-Erfahrung des 50-Jährigen beschränkt sich auf ein-ein-drittel Saison beim Erstligisten FC Naters Oberwallis. CC: «Marco erfüllt alle Kriterien, die mir wichtig waren. Er ist ein Mann für eine Mission, die Ligaerhalt heisst. Er kennt den Schweizer Fussball. Er lebt bereits im Wallis; ich muss ihm also nicht alles erklären. Er hat Hunger. Und ich destabilisiere keine anderen Klubs, wenn ich ihn hole.»

Walker, bunter und harter Hund in Shorts

Damit spielt er auf Ricardo Dionisio an, den CC Anfang 2020 mehr oder weniger ohne Wissen der Klubverantwortlichen von Stade Nyonnais weg lotste. Das sei im Fall von Walker alles sauber geregelt. Und auch beim neuen Assistenten Amar Boumilat, der zuletzt bei Yverdon als Assistenztrainer unter Vertrag stand, sei das so. Von 2013 bis 2017 war Boumilat bereits Co-Trainer in Sion und erlebte da neun (!) Trainer.

Der gebürtige Solothurner Walker ist als Assistenztrainer des FC Basel bekanntgeworden. Insgesamt war er in verschiedenen Funktionen von 2005 bis 2018 für den FCB tätig. Erst am 3. März hat Naters die Zusammenarbeit mit dem zehnfachen Nationalspieler, der unter anderem für Lugano, Basel, 1860 München, St. Gallen, Aarau und Mainz 05 kickte, um eine Saison verlängert. Geradezu berühmt geworden ist er beim FCB als harter und bunter Hund. Weil er immer, ob Hitzewelle oder Minusgrade, in Shorts an der Linie stand. Wird das auch in Sion so sein? Nun, das erste Training leitete Walker in langen Hosen. CC dazu: «Das ist mir doch egal, ob einer kurze oder lange Hosen trägt. Hauptsache er gewinnt…»

Eine Beziehung zum Wallis hat Walker insofern, als seine Lebenspartnerin Oberwalliserin ist und das Paar in Termen VS lebt. Als Walker im Sommer 2019 Trainer in Naters wurde, tat er dies mit dem Ziel zu beweisen, dass er nicht nur ewiger Assi sein kann: Er wolle zeigen, dass er auch als Trainer in der Hauptverantwortung funktionieren könne, sagte er damals. Jetzt kann er das auf der ganz grossen Bühne.

Ein Kaffee mit Alex Frei in Zermatt

Doch wie lange? Denn CC hat bereits den nächsten Plan: Im Sommer soll Alex Frei (41) vom FC Wil kommen, mit dem CC länger freundschaftlich verbunden ist. Der Basler Rekord-Nati-Torschütze hat eine Zweitwohnung in Grächen VS. CC: «Zuletzt haben wir über die Feiertage in Zermatt miteinander Kaffee getrunken. Die nächste Saison ist aktuell Lichtjahre entfernt. Die Berufung von Walker hat nichts mit Frei zu tun. Aber wer weiss, was im Sommer sein wird ...»

Fakt ist aber, dass die beiden, also Walker und Frei, Kumpel sind. Und Fakt ist auch, das CC den Frei-Plan keineswegs dementiert, sein Fokus im Moment aber einzig auf dem Spiel in Luzern liegt: «Dieses Spiel ist kapital! Verlieren wir, ist der FCL neun Punkte weg und damit ausser Reichweite. Also dürfen wir es nicht verlieren.»

Fängt schon gut an für Walker, das mit dem Druck …

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