Hier stürmen GC-Chaoten an den Spielfeldrand
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Wüste Szenen in Luzern:Hier stürmen GC-Chaoten an den Spielfeldrand

Das miese Spiel der Ultras
Gewalt, Erpressungen, Erniedrigungen

GC-Ultras zwingen ihre eigenen Spieler dazu, die Trikots auszuziehen. Erniedrigungen und Erpressungen gehören zum fiesen Spiel, das manche Hooligans mit den Klubs treiben.
Publiziert: 13.05.2019 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2019 um 09:01 Uhr
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Gewalt, Erniedrigungen und Erpressungen gehören zum fiesen Spiel, das manche Hooligans mit den Klubs treiben.
Foto: imago/Sven Simon
Martin Arn

Es ist ein beispielloser, vorher in Europa noch nie dagewesener Skandal: Im April 2012 müssen die Spieler des Serie-A-Klubs CFC Genua vor ihren aufgebrachten Fans die Trikots ausziehen. Genua befindet sich damals im Abstiegskampf. Schon zur Pause steht es 0:3 gegen Siena, als Ultras Feuerwerkskörper und Rauchpetarden aufs Feld werfen, den Spielabbruch provozieren und die Spieler zum Ausziehen der Trikots zwingen. Weil diese nicht würdig seien, das Genua-Dress zu tragen. Unter Tränen geben die eingeschüchterten Spieler klein bei.

Zwei Jahre später wiederholt sich der Skandal. Diesmal in Nürnberg. Auch dort lassen die Hooligans ihre Muskeln spielen und fordern die Profis auf, ihre Trikots auszuziehen. Auch dort lassen die Spieler die Demütigung über sich ergehen, nachdem sie im Abstiegskampf gegen den KSC mit 0:3 verloren haben.

Die Spieler der ungarischen Nationalmannschaft wurden einmal von ihren eigenen Fans nach einer Niederlage gegen Nordirland gezwungen, die Kosten für das Auswärtsspiel gegen Rumänien «als Wiedergutmachung» zu bezahlen. Wieder willigen die Spieler ein.

50'000 Dollar gefordert

Notorisch sind Fangewalt, Erpressungen und Drohungen im argentinischen Fussball. Dort sind praktisch alle Profiklubs im Würgegriff der sogenannten Barras Bravas (Wilde Banden). Die gewaltbereiten Fans erpressen Eintritte, nicht selten auch Geld von Spielern und Betreuern. Im und ums Stadion organisieren sie den Drogenhandel und kassieren Schutzgelder von den Imbissständen.

Erst kürzlich wurde der Fall des Capos Pablo «Bebote» Alvarez von Independiente Buenos Aires publik. Er hatte nach einem Training mit mehreren Gesinnungsgenossen Trainer Ariel Holan bedroht und die Summe von sage und schreibe 50 000 Dollar gefordert. Anstatt sich einschüchtern zu lassen, zeigte Holan den Capo an.

Andere Trainer und Spieler (u.a. Superstar Carlos Tevez) kollaborieren lieber mit den Ultras. Aus Angst vor Repressionen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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