Deshalb ist der FCZ in Quarantäne – und GC nicht
0:48
Wieder Corona-Schock beim FCZ:Jetzt ist auch Präsident Canepa (67) positiv!

Corona-Irrsinn im Schweizer Fussball
Deshalb ist der FCZ in Quarantäne – und GC nicht

Trotz des zehnten Corona-Falls beim FCZ bleibt der Klassiker in Basel weiterhin angesetzt. Muss Zürich mit Junioren antreten? Auch bei GC gibts viele offene Fragen.
Publiziert: 13.07.2020 um 00:12 Uhr
|
Aktualisiert: 13.07.2020 um 10:28 Uhr
1/7
Der FC Zürich befindet sich weiterhin in Quarantäne.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Die Corona-Fälle beim FCZ und GC halten den Schweizer Fussball in Atem. Am Sonntag kommt die nächste Hiobsbotschaft. Auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa (67) ist positiv getestet worden. Canepa ist damit nach sechs Spielern und drei Staff-Mitgliedern schon Corona-Fall Nummer 10 beim FCZ und der zweite nach Mirlind Kryeziu, der namentlich bekannt wird.

«Wie ich öffentlich bereits mitgeteilt habe, war ich mit dem Mannschaftsbus unterwegs nach Neuenburg und zurück nach Zürich», schildert Canepa auf der Klub-Website, «Deshalb habe auch ich mich in Quarantäne begeben und einen Test machen lassen. Das Ergebnis ist positiv ausgefallen, obwohl ich keine Symptome aufweise und ich mich gut fühle. Gemäss Schutzkonzept habe ich mich jetzt in Isolation begeben und werde die weitere Entwicklung abwarten.»

Beim FCZ befindet sich nach Rücksprache mit der Zürcher Gesundheitsdirektion aber sowieso die ganze Mannschaft vom Xamax-Spiel in Quarantäne. Auch diejenigen Spieler mit negativen Tests. Am Montag ist Isolations-Tag 6.

Deshalb spielte Zürich samstags nicht gegen Sion. Und am Dienstag auch nicht den Klassiker in Basel. Doch beim FCB tönt das anders. Nach dem Krimi-Sieg gegen YB sagt Captain Valentin Stocker: «Das Spiel ist noch nicht abgesagt. Deshalb gehe ich davon aus, dass gespielt wird.»

Müssen jetzt Junioren ran?

Die Chaos ist komplett. Die Partie ist wieder auf 20.30 Uhr angesetzt, nachdem sie zunächst verschoben war. Einen neuen Termin für ein FCB-Spiel zu finden, ist im Prinzip unmöglich, weil Basel auch noch in der Europa League und im Cup dabei ist. Liga-Boss Heinrich Schifferle sagt beim SRF: «Dieses Spiel wollen wir eigentlich durchführen.»

Wird der FCZ womöglich zum Forfait gedrängt oder dazu angehalten, in der Not mit seiner U21-Mannschaft aufzulaufen? Diese hat in der Promotion League 2020 kein Spiel bestritten und hat jetzt nach dem kürzlich erfolgten Trainingsauftakt eigentlich nochmals bis zum 22. Juli frei, weil die neue Saison erst am 16. August beginnt. Es wäre eine sportliche Farce.

Schifferle sagt im SonntagsBlick: «Entweder finden wir noch Möglichkeiten, die Partien nachzuholen. Oder der FCZ muss sich überlegen, wie er weitermachen will. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass die vorgesehene Quarantäne von zehn Tagen verkürzt wird.» Nach BLICK-Informationen ist das aber unwahrscheinlich.

Vom Profiteam wären nur Marco Schönbächler, Pa Modou und Antonio Marchesano und allenfalls Mimoun Mahi verfügbar, die in Neuenburg krank, gesperrt oder verletzt fehlten. Und sofern sie nicht unter den positiven Fällen sind. Logisch, dass gestern beim FCZ die Köpfe rauchen. Eine Entscheidung fällt aber frühestens heute.

In der Challenge League herrscht ebenso Wirrwarr. Zwar verzeichnet GC mit Amel Rustemoski nur einen positiv getesteten Spieler. Aber das hat wohl mehr mit dem Kantönligeist als mit dem Virus zu tun.

Weil Rustemoski im Aargau lebt, ist der dortige kantonsärztliche Dienst für den Fall zuständig. Dieser verzichtet nach Sichtung der detaillierten Schutzmassnahmen von GC sowohl darauf, das ganze Team testen zu lassen als auch auf weitere Isolationsmassnahmen – was für ein krasser Gegensatz zum Kanton Zürich, wo die ganze FCZ-Delegation getestet und in Quarantäne geschickt wurde. Auch ohne Symptome. «Der Entscheid erfolgte nach Rücksprache mit dem BAG», teilt das Aargauer Amt mit.

Chiasso fordert Corona-Tests

Das versteht man im Tessin nicht. Der FC Chiasso ist nächster GC-Gegner. Klub-Boss Nicola Bignotti sagt zu «nau.ch»: «Wir fordern GC auf, Corona-Tests durchzuführen. Es geht uns in erster Linie um die Gesundheit unserer Mitarbeiter und deren Familien. Es wäre unverantwortlich, diese unnötigen Risiken einzugehen.» Das Schlusslicht behält sich vor, nicht anzutreten. Bei GC bleibt man cool. «Wir haben von Chiasso keine solche Anfrage erhalten», sagt Sprecher Adrian Fetscherin zu BLICK.

Klar ist im Corona-Chaos nur eines. Am Montag wird beim FCZ, bei GC, in Basel, bei der Liga, bei den Behörden und in Chiasso weiter fieberhaft diskutiert.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?