Conde-Verkauf wird wahrscheinlicher
Durch Europa-Out entgehen dem FCZ Millionen

Zürich verpasst die Gruppenphase der Conference League – die Chance, das strukturelle Defizit mit den Europacup-Prämien zu decken, ist weg. Jetzt rücken lukrative Spielerverkäufe in den Fokus.
Publiziert: 16.08.2024 um 18:47 Uhr
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Chancenlos in der dritten Quali-Runde: Zürich (mit Armstrong Oko-Flex, M.) ist gegen Guimaraes auf verlorenem Posten und schafft es in der Conference League nicht in die Playoffs.
Foto: Getty Images
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Gesamtscore 0:5, der FCZ fliegt sang- und klanglos aus dem Europacup. Die Niederlage in der dritten Quali-Runde der Conference League gegen Guimaraes ist nicht nur sportlich ein Dämpfer. Auch für die Klubkasse ist das Out in Portugal eine ganz schlechte Nachricht. Das grosse Geldverteilen der Uefa findet in dieser Saison ohne Zürich statt. Dem FCZ entgehen ohne die angestrebte Quali für die Gruppenphase Millionen.

Bereits der Einzug in die Playoffs hätte umgerechnet 715’000 Franken eingebracht. Da hätte nun der Klub Zrinjski aus der bosnischen Stadt Mostar gewartet. Sicher keine unlösbare Aufgabe – die Tür zur Gruppenphase und der dortigen Startprämie von 3 Millionen Franken wäre offen gestanden. Doch nun bleiben dem FCZ lediglich die 525’000 Franken, die es fürs Out in der dritten Quali-Runde gibt.

Die Uefa bezahlt auch in der Conference League so viel wie noch nie

Eine Summe, die niemals das strukturelle Defizit deckt. Es beträgt beim FCZ in jeder Saison rund 5 Millionen Franken. Die Strategie des Präsidentenpaars Heliane und Ancillo Canepa ist deshalb stets zweigleisig: Entweder versucht man, das Defizit mit Europacup-Einnahmen zu decken oder aber mit Transfererlösen.

Die attraktive Option 1 ist weg: In der Conference League wären durch die Uefa-Reform der Europacup-Formate mehr Geld denn je zu holen gewesen. Selbst die drittklassige Conference League schenkt in der Gruppenphase ein. Neben den 3 Mio. Startgage gibts für jeden Sieg in der Gruppenphase 380’000 Franken. 

Das FCZ-Out in Portugal erhöht nun den Druck, Spieler zu verkaufen. Die Auswahl ist zumindest in diesem Transferfenster aber überschaubar. Herausragendes Juwel ist Cheick Conde (24). Der Mittelfeldspieler aus Guinea dürfte die nötigen Millionen bringen, das fehlende Europa-Geld wettzumachen. Mindestens fünf Millionen soll Conde einbringen. Die Italiener von Venezia sind schon länger interessiert. Es würde aber nicht überraschen, wenn Sportchef Milos Malenovic noch Interesse in Holland und Belgien wecken kann. Die dortigen Klubs sind finanzstark, machen aus der Sicht der Spielerentwicklung Sinn und Malenovic hat aus seiner Agentenzeit gute Kontakte in die Benelux-Länder. 

Konzentration auf die Liga hat einen Vorteil

Die anderen Verkaufskandidaten wie Jonathan Okita (27), Nikola Katic (27), Daniel Afriyie (23) oder Ifeanyi Mathew (27) und bringen aus verschiedenen Gründen (Alter, Position, Potenzial, Vertragsrestzeit) nicht mehr die ganz grossen Ablösen rein.

Gibts auch Positives am Europa-Out? Ja, der Blick auf die jüngste Meistersaison. 2021/22 war der FCZ unter Trainer André Breitenreiter auch nicht im Europacup tätig, konnte sich voll auf die Liga konzentrieren. Erster in der Liga ist Zürich unter Ricardo Moniz bereits. Und genau wie vor drei Jahren, ist auch YB wieder am schwächeln…

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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