Charly In-Albon auf dem Nachttisch
St. Galler Ex-SVP-Präsident Toni Brunner ist eingefleischter GC-Fan

Bei GC gegen St. Gallen schlägt das Herz des berühmtesten St. Gallers heute für blau-weiss. Der Toggenburger Toni Brunner, einst jüngster Nationalrat und später SVP-Präsident, war schon als Bergbauern-Bub GC-Fan.
Publiziert: 02.10.2021 um 14:17 Uhr
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Für den ehemaligen SVP-Nationalrat Toni Brunner ist GC die Nummer 1.
Foto: EDDY RISCH
Max Kern

Das einnehmende Lachen, das die Schweiz seit der Wahl des damals 21-jährigen Toggenburgers Anton «Toni» Brunner in den Nationalrat kennt, ist schon auf dem Parkplatz vor dem Haus zur Freiheit gut zu hören. Beizer und Landwirt Brunner, der Herr über 50 Eringer-Kühe, sitzt vor dem Landgasthof Sonne in Ebnat-Kappel (SG) knapp 900 m.ü.M. mit Gästen aus dem Züri-Biet auf der Terrasse. Mit wunderschönem Panorama-Blick auf die Toggenburger Berge Churfirsten und Speer. Brunner schwärmt gegenüber Blick: «Das Tal der Könige! Mit den stärksten Mannen und den schönsten Frauen.»

Die wichtigste Frage bedarf zuerst der Klärung: Wie wird ein Bergbauernbub im Obertoggenburg, dem Stammland des FCSG, Fan der Zürcher Grasshopper? Brunner: «Mein grösserer Bruder war Fan des FC St. Gallen – innerhalb der Familie braucht es doch eine gesunde Rivalität… Und: Ich wollte mir meine Jugend nicht unnötig erschweren.» Klein-Toni will Ende der 70er-Jahre auf der Seite der Sieger stehen. Der Rekordmeister holt in Toni Brunners Jugend die Meistertitel 1978, 1982, 1983 und 1984.

Das erste Live-Spiel ist ein 1:5 gegen St. Gallen!

Brunner erinnert sich an seinen ersten Matchbesuch: «Das war im Espenmoos. St. Gallen gegen GC. Ich war noch blutjung. GC verlor 1:5. Bei jedem Goal schlug ich wie ein Zwängelibock meiner Mutter mit dem Ellbogen in die Rippen.»

Die GC-Elf damals? Ex-Barcelona-Trainer Hennes Weisweiler stellt im März 1983 elf (!) Internationale auf: Darunter Sulser, Ponte, Wehrli, Berbig, die Hermann-Brüder – und den Walliser Abwehrturm Charly In-Albon.

Brunner zeigt stolz eine Autogramm-Karte von In-Albon. Sie kommt am 23. August per Post ins Toggenburg. «Herr In-Albon gratulierte mir zu meinem Geburtstag.» Nicht ohne Grund: Eine seiner regelmässigen Kolumnen im «Walliser Boten» widmet Brunner Ende Juli seinem Jugend-Idol In-Albon. Brunner schreibt über den beinharten Verteidiger: «Ein Oberwalliser hat meine Jugend versüsst.» Und: «Ein Bergler in der Grossstadt Zürich, ein Manndecker, der keinen Schmerz kannte. Das pure Gegenteil der heutigen Schauspieler, die wie Heulsusen am Boden liegen und erst wieder aufstehen, wenn niemand gepfiffen hat.»

Lobeshymne auf Charly In-Albon

Blick wählt die Handy-Nummer von In-Albon, reicht Brunner das Mobil-Telefon. Brunner sagt zu In-Albon: «Sie liegen jetzt bei mir auf dem Nachttisch, das hat noch keiner geschafft.» In-Albon nach dem Small-Talk zu Blick: «Ich habe mich so geehrt gefühlt, ich als kleiner Fussballer. Dass Toni Brunner Fan von mir ist, das ist eine Riesen-Ehre für mich.»

Die Helden von Brunners Jugend sind oft im Haus der Freiheit. Zuletzt Nati-Goalie Pascal Zuberbühler. Begleitet von Namensvetter David Zuberbühler, Herisauer SVP-Nationalrat. Brunner: «Richi Bauer war kürzlich auch da. Roger Wehrli und Andy Egli kommen mindestens einmal pro Jahr zum Jassen. Sie bleiben immer über Nacht.»

Am Samstag sitzt Brunner – trotz Einladung von GC-Managing-Director Jimmy Berisha – nicht im Letzigrund. Seine Lebenspartnerin Esther Friedli hält im Haus der Freiheit einen Vortrag. Die SVP-Nationalrätin spricht über die vergangene Session.

Als Dreikäsehoch ist Toni öfter Gast im Hardturm. Seit 2007 warten er und alle Zürcher Fans auf den Spatenstich fürs neue Stadion. Brunner: «Der Abbruch tut heute noch weh.»

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