Champagner kalt gestellt
YB könnte am 22. April bereits Meister sein

YB hat in der Super League 17 Punkte Vorsprung. Und es ist erst der 13. April. Da stellt sich die Frage: Können die Berner der früheste Meister werden? Die Antwort ist: ja!
Publiziert: 14.04.2023 um 17:09 Uhr
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Cédric Zesiger jubelt nach seinem Traumtor zum 1:0 gegen GC. Dennoch bleibt er in Sachen baldigem Meistertitel völlig unverbindlich.
Foto: Pius Koller
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Alain KunzReporter Fussball

Neun Runden sind in der Super League noch zu spielen. Noch 27 Punkte sind zu holen. YB hat aktuell 17 Zähler Vorsprung auf Servette. Da darf man durchaus zu rechnen beginnen, wann der fünfte Titel in sechs Jahren in Stein gemeisselt sein wird.

Die Rechnerei ergibt Folgendes: In der nächsten Runde kann das noch nicht passieren. Auch wenn YB in Basel gewinnt und «Verfolger» Servette gegen Lugano verliert. YB hätte dann 20 Punkte mehr als die Genfer. Acht Runden vor Schluss reicht das noch nicht.

Drei Teams sind mögliche Spielverderber

Wie schauts in der 29. Runde aus? Gesetzt den Fall, YB schlägt Servette in der Direktbegegnung am 22. April, wächst der Vorsprung auf 23 Punkte. Und weil dann noch sieben Runden ausstehen, wären die Grenats weg vom Fenster. «Gefahr» könnte aber noch von denjenigen Teams kommen, die vor dieser Runde einen Punkt Rückstand auf Servette haben könnten: St. Gallen, Luzern und Lugano. Gewinnt eines dieser drei Teams seine beiden nächsten Spiele, muss der Champagner in Bern wieder in den Kühlschrank …

Denn: YB hätte dann auf dieses Team 21 Punkte Vorsprung. Theoretisch könnten die Berner diese Reserve noch verspielen. Und auch das um Welten bessere Torverhältnis. Graue Theorie, klar. Aber im Sport ist das nun mal so: Solange etwas nicht auch arithmetisch gestützt ist, gibts keine Party.

Gewinnt aber keiner aus dem Trio St. Gallen, Luzern und Lugano zweimal, würden am 22. April im Wankdorf alle Dämme brechen – in der 29. von 36 Runden. Wäre das der früheste Meister-Zeitpunkt in der Geschichte der Super League?

Es wäre das Triple für YB

Ja! Allerdings müsste die YB-Mannschaft von 2022/23 diesen Rekord teilen mit … nein, nicht dem FC Basel. Sondern mit den YB-Teams von 2018/19 (13. April, Sofameister nach einem 0:0 zwischen Basel und GC) und 2020/21 (18. April, nach einem 3:0 gegen Lugano). Das Meisterteam von 2019 hatte den FC Basel als Rekordhalter abgelöst. Dieser hatte in der Saison 2016/17 in der 30. Runde nach einem 2:1 in Luzern den achten Meistertitel in Serie geholt. Eine Hegemonie, die YB danach brach.

Zesiger und Wicky lässt es kalt

Doch das Triple als frühester Meister interessiert bei YB nicht wirklich. «Wichtig ist jetzt mal, die drei Punkte in Basel zu holen», sagt der Held aus dem GC-Spiel, der am Sonntag gesperrte Cédric Zesiger. «Und danach schauen wir weiter.» Auch von Coach Raphael Wicky kommt nicht wirklich viel Knackiges zu diesem Thema – wie das halt so üblich ist: «Jeder Spieler kann die Tabelle lesen und sieht den Punktevorsprung. Aber es wäre total falsch, sich zu sicher zu fühlen. Solange es mathematisch noch nicht gemacht ist, werden wir nicht feiern.»

Die grosse gelbschwarze Party wirds aber sicher geben. Und das wohl noch im April, in dem noch vier Runden zu spielen sind. Triple hin oder her.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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