CC: «Komplett verrückt»
Sion-Baltazar verlängert Vertrag und dementiert drei Monate später

Sion-Mittelfeldspieler Baltazar erwischt seinen Präsidenten Christian Constantin mit einem Post zu seiner Vertragsverlängerung auf X auf dem falschen Fuss. CC spricht von einer verrückten Sache hinter der nur Berater stehen könnten.
Publiziert: 13.01.2025 um 14:22 Uhr
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Wirbel um Sion-Kicker Baltazar.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Auf einen Blick

  • Baltazar behauptet, Vertragsverlängerung mit Sion nicht unterschrieben zu haben
  • Constantin: Vertrag bereits im September verlängert, Spieler erhält höheres Gehalt
  • Vertrag um drei Jahre bis 2028 verlängert, Baltazar seit sechs Jahren bei Sion
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Manchmal erlebt auch Sion-Präsident Christian Constantin Überraschungen aus dem Nichts abseits des Stadions. Und CC hat in seinen 68 Jahren doch einiges erlebt …

So geschehen am Montagmorgen, als ihn Blick von einem Post in Kenntnis setzt. Sein Spieler Baltazar (24) hat auf seinem X-Account einen Post abgesetzt mit folgendem Inhalt: «Mir liegt es auf dem Herzen, alle zu informieren, dass ich meine Vertragsverlängerung mit Sion noch nicht unterschrieben habe. Und sollte ich ein Dokument zu diesem Thema unterschrieben haben, so war das ohne meine Einwilligung.»

«Alles geregelt und erledigt»

Mysteriös! Eine Vertragsverlängerung, die keine ist? CC klärt auf: «Es ist alles längst geregelt und erledigt. Wir haben den Vertrag Ende September um drei Jahre bis 2028 verlängert. Baltazar und ich, im Beisein von Assistenztrainer José Sinval, der übersetzte, wo es nötig war. Doch eigentlich war es nicht nötig, da Baltazar mittlerweile sehr gut Französisch spricht.»

Wie kommt denn der Brasilianer auf die Idee zu behaupten, er habe seine Einwilligung nicht gegeben? Er hat ja den Vertrag unterschrieben? CC hat nur eine mögliche Erklärung: «Seine Berater müssen ihm den Kopf verdreht haben mit Auslandangeboten und so.» Baltazar wird von einer kleinen Agentur dreier Italo-Brasilianer vertreten, die keine namhaften Spieler unter Vertrag hat. Sportchef Barthélémy Constantin präzisiert: «Wir haben die Berater dreimal nach Sion eingeladen. Sie sind nie gekommen. Ihnen soll die Reise aus Brasilien zu weit gewesen sein. Nun sind sie wohl pikiert.» 

Höherer Lohn für Baltazar

Dabei profitiert Baltazar seit der Unterschrift bereits von einem höheren Salär: CC: «Wir haben damals den Lohn angepasst, und das mit sofortiger Wirkung.» Barth ergänzt: «Wenn ein Arbeitnehmer mit seinem Vertrag nicht einverstanden ist, dann hat er auch keinen Anspruch auf den höheren Lohn, der in diesem Vertrag vereinbart wurde. Also hätte Baltazar die Differenz zurückzahlen müssen.» Was nicht passiert ist.

Ebenso wenig wie eine offizielle Mitteilung unmittelbar nach der Verlängerung im September. «Wir wollten das von Beginn weg auf die Rückrunde hin tun», sagt CC. Nun hat es Barth am Sonntagabend gegenüber dem Radiosender Rhône FM publik gemacht.

Ernstes Gespräch mit CC

Ganz bestimmt hat der Spieler den ominösen Post nicht alleine abgesetzt. Als Titel steht drüber: «Comunicado/Annonce». Tönt sehr formell. Und weiter heissts im Text: «Die beteiligten Parteien stehen in Verhandlungen, um zu einem Abschluss zu kommen. Ich bleibe meinen Zielen mit dem Klub treu und total konzentriert auf das Training und die Spiele für den Rest der Saison.»

Ganz schräg, diese Sache. CC bezeichnet sie gar als «verrückt.» Zumal er Baltazar als achtzehnjährigen Jungen von Brasilien in die Schweiz geholt habe. «Ich habe ihn quasi aufgezogen. Zumindest fussballerisch.» Und nun? Er werde mit Baltazar ein ernstes Wort reden müssen, sagt CC. Denn sowas gehe gar nicht.

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