CC erklärt ungewöhnliche Walker-Entlassung
Darum liess ich Marco fünf Tage lang zappeln

Fünf Tage liess sich Sion-Präsident Christian Constantin Zeit, um das zu tun, was unausweichlich war: Seinen Trainer Marco Walker zu feuern.
Publiziert: 09.10.2021 um 00:49 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2021 um 08:33 Uhr
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Sion-Präsident Christian Constantin hat die Reissleine gezogen und Trainer Marco Walker des Amtes enthoben.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Alain Kunz

Zuerst war es die Hitze des Gefechts, die CC am Montag hinderte, eine kaltblütige Analyse nach dem 2:6-Desaster in Zürich gegen den FCZ vorzunehmen. Dann hatte Walker zwei Trainings an einem Tag. Am Mittwoch wars die Walliser Herbstmesse, an welcher sich CC die Freiheit nahm, «ein Glas zu trinken.» Und Business zu machen. Das hatte Vorrang vor Walkers Schicksal.

Verhängnisvolles Testspiel bei Erstligist Naters

Und am Donnerstag steigt der Test beim Erstligisten Naters. Ein folgenschweres Spiel, denn in der Pause liegt Sion 0:2 hinten. «Das war eine katastrophale Halbzeit. In diesem Team ist keine Energie mehr drin», so CC nach dem Spiel, das Sion dank eines Tores in der 90. Minute doch noch 3:2 gewinnt. Das Verdikt ist nun klar.

Anderntags um 13 Uhr. CC trifft sich mit Walker. Endlich. Konnte dieser den Präsidenten überzeugen, dass er doch weiterhin der richtige Mann sei? Die Antwort von CC kommt wie aus der Kanone geschossen: «Nein!» Marco selber habe gesagt, er scheitere trotz vieler Efforts beim Versuch, diesem Team die Mentalität zu vermitteln, die nötig sei, um erfolgreich zu sei.

Kein Krieg zwischen CC und Walker

CC entzieht dem Solothurner die erste Mannschaft unverzüglich. Doch, so CC: «Wir gehen nicht im Krieg auseinander. Marco hat einen Vertrag als Trainer bei mir. Und zwar nicht nur für die erste Mannschaft, Er bleibt im Klub. Ausser er erhält ein besseres Angebot. Dann ist er frei zu verhandeln.»

Und der Nachfolger? CC: «Ich mache mich nun dran. Bisher habe ich mit niemandem geredet. Auch nicht mit Alex Frei oder Meho Kodro, die beide Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen haben.» Der Ur-Walliser Raphael Wicky hat sich selber aus dem Rennen genommen, weil er sich nach seiner Rückkehr aus Chicago um seinen Vater kümmern will, der sich am Herzen hat operieren lassen müssen, weshalb er derzeit kein Engagement eingehen will. «Ich weiss, dass Raphi seinem Vater sehr nahe steht. Deshalb hätte ich ihn auch nicht kontaktiert», so CC. Und Kodro, der bei Stade-Lausanne-Ouchy einen guten Job macht? CC: «Er spricht kein Französisch… Aber nichts ist unmöglich.»

Am Wochenende will CC seinen neuen Coach finden.

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