0:1 gegen GC – das letzte Spiel vor der Winterpause ist sinnbildlich für die ernüchternde erste Saisonhälfte des FC Basel. Nach der fünften Pleite im 16. Ligaspiel ist Trainer Alex Frei konsterniert, dass seine Mannschaft die statistische Überlegenheit einmal nicht in Zählbares umgemünzt hat – und fragt an der Pressekonferenz mit ratloser Miene in die Runde: «Was soll ich meinen Spielern vorwerfen?»
Eine Antwort gibt der FCB-Trainer gleich selber: «Wir treffen einfach die Kiste nicht!»
Blick liefert Alex Frei weitere Antworten:
- Dass von 21 (!) Eckbällen gegen GC keiner zum Torerfolg führt. Das höchste der Gefühle ist der Lattenkopfball von Noah Katterbach, einmal rettet nach einem FCB-Corner ein GC-Verteidiger auf der Linie.
- Dass trotz 64 Prozent Ballbesitz der FCB so harmlos ist wie ein Katzen-Baby. Rot-Blau kommt gegen GC aus dem Spiel heraus nur zu einer Grosschance.
- Dass die Qualität der Flanken unterirdisch ist. Die meisten landen ziellos und halbhoch im GC-Strafraum. Leichte Beute für die Verteidiger.
- Dass die Spieler sich einmal mehr in dieser Saison die Eier selber ins Nest legen. Dem 0:1 durch Dadashov geht ein fürchterlicher Fehlpass von Innenverteidiger Andy Pelmard voraus.
- Dass die Spieler den limitierten Gegner nicht stärker in Bedrängnis bringen. GC-Trainer Contini sagt selber: «Wir haben mit den Mitteln gekämpft, die uns zur Verfügung stehen: In erster Linie mit Solidarität.» Von fussballerischer Klasse sind die Hoppers trotz Sieg weit entfernt.
- Dass die Spieler einfach keine Konstanz reinbringen. In der Super League hat der FCB nur auf einen Sieg den nächsten folgen lassen. Auf die restlichen vier Siege folgten Niederlagen.
- Dass die Mannschaft nur dann von A bis Z liefert, wenns wirklich drauf ankommt. In den Europacup-Quali-Rückspielen gegen Bröndby und Sofia sowie im letzten Gruppenspiel in Jerewan, als für den FCB jeweils galt: Verlieren verboten! In der Super League, wo es keine «Alles-oder-Nichts»-Spiele gibt, lassen die Spieler phasenweise den letzten Biss vermissen.
Nicht einmal die Hälfte der Punkte
International hat der FCB in der ersten Saisonhälfte die Erwartungen erfüllt und überwintert als einziges Schweizer Team im Europacup. In der Liga jedoch ist die Bilanz ungenügend: 48 Punkte wären in 16 Spielen möglich gewesen, geholt hat Rot-Blau mit 21 nicht mal die Hälfte.
Wegen der anstehenden Weltmeisterschaft in Katar geht die Super League mit 16 anstelle der üblichen 18 Runden in die Winterpause. Seit der Einführung der Super League in der Saison 2003/04 hat der FC Basel nie ein derart schwaches Herbstpensum abgeliefert wie jetzt. 21 Punkte sind der niederste Wert aus den ersten 16 Runden.
Die nächstschlechteren Werte stammen mit je 24 Punkten aus den Saisons 2006/07 (unter Trainer Christian Gross) und 2018/19 (unter Marcel Koller). Auf der anderen Seite der Skala findet man die 46 von 48 möglichen Punkten, die die Mannschaft 2003/04 unter Gross zustande brachte. Ein Basler Minusrekord aus diesem Herbst sind auch die sieben Meisterschaftsspiele, in denen dem FCB kein Tor gelang. (SDA)
Wegen der anstehenden Weltmeisterschaft in Katar geht die Super League mit 16 anstelle der üblichen 18 Runden in die Winterpause. Seit der Einführung der Super League in der Saison 2003/04 hat der FC Basel nie ein derart schwaches Herbstpensum abgeliefert wie jetzt. 21 Punkte sind der niederste Wert aus den ersten 16 Runden.
Die nächstschlechteren Werte stammen mit je 24 Punkten aus den Saisons 2006/07 (unter Trainer Christian Gross) und 2018/19 (unter Marcel Koller). Auf der anderen Seite der Skala findet man die 46 von 48 möglichen Punkten, die die Mannschaft 2003/04 unter Gross zustande brachte. Ein Basler Minusrekord aus diesem Herbst sind auch die sieben Meisterschaftsspiele, in denen dem FCB kein Tor gelang. (SDA)
Nach dem symptomatischen 0:1 gegen GC sagt Alex Frei mit Blick auf die zweimonatige Winterpause: «Zum ersten Mal haben wir mit Ausnahme der WM-Fahrer den Grossteil der Spieler für längere Zeit beisammen. Und können gewisse Dinge verändern.» Damit deutet er Aufräumarbeiten im aufgeblähten Kader an. Der FCB-Trainer vielsagend: «Ruhe wird bei einem Klub wie dem FC Basel auch in einer langen Pause nicht einkehren.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |