Heute wird über die Zukunft des Schweizer Fussballs entschieden
1:25
Der Showdown steht an:Playoffs oder Schottisches-Modell?

FCB-Degen und GC-Sun als Königsmacher
Entscheiden Basel und GC den Moduskrimi?

Kommts wegen der Modusfrage zur Spaltung der 20 Schweizer Profiklubs? Oder führt eine mögliche Geheimabstimmung zu mehr Einigkeit? Die Medienkonferenz gibts heute ab 15:00 live auf BlickTV.
Publiziert: 11.11.2022 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2022 um 12:20 Uhr
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David Degen steht vor einer schwierigen Entscheidung: Stimmt er für die Playoffs und verärgert damit die Fans seines FCB? Oder beugt er sich dem Druck aus der Fankurve?
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Sebastian Wendel

Letztes Kapitel im Moduskrimi! Tatort: Hotel Schweizerhof in Bern. Hier fällt am Freitag der Entscheid, ob die Super League ab nächster Saison im Playoff- oder im Schotten-Modus ausgetragen wird. Eine Prognose? Würde wohl nicht mal Sherlock Holmes wagen!

Rückblick: Im Mai stimmten an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League die 20 Profiklubs erst der Aufstockung der Super League von zehn auf zwölf Teams zu. Als neuer Spielmodus lag nach wochenlangen Vorabklärungen die Variante «Playoffs» vor – und wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen: 16 Klubs stimmten dafür, nur vier dagegen.

Sechs Monate später ist vom klaren Verdikt nicht mehr viel übrig. Sechs Teams, die im Mai noch für Playoffs waren, sind gemäss Blick-Recherchen inzwischen umgeschwenkt. Und zwar auf den im Oktober von FCZ-Präsident Ancillo Canepa eingereichten Vorstoss: Dieser verlangt, dass die Playoffs gekübelt werden, ohne ihnen überhaupt eine Chance zu geben. Stattdessen soll ab der kommenden Saison im gleichen Modus gespielt werden, der seit Anfang des Jahrtausends in Schottland gilt.

So funktioniert der Schotten-Modus

Was der FCZ einführen möchte, ist der sogenannte «Schottische Modus»: In einer ersten Phase werden drei Runden à elf Spiele pro Klub gespielt. Nach Abschluss dieser Phase werden die 12 Mannschaften in eine sogenannte Championship Group (Plätze 1-6) und eine Relegation Group (Plätze 7-12) aufgeteilt.

Alle Teams nehmen die Punkte aus den ersten 33 Spielen mit.

In der zweiten Phase werden in beiden Gruppen je eine Runde à fünf Spiele pro Klub durchgeführt. Die Klubs der Championship Group spielen um den Meistertitel und um die Europacup-Plätze. Die Klubs der Relegation Group spielen gegen den Abstieg, wobei der Letztplatzierte direkt absteigt und der Zweitletzte eine Barrage (zwei Spiele) gegen den Zweitplatzierten der Challenge League spielt. Insgesamt würden somit 38 Runden gespielt werden.

Was der FCZ einführen möchte, ist der sogenannte «Schottische Modus»: In einer ersten Phase werden drei Runden à elf Spiele pro Klub gespielt. Nach Abschluss dieser Phase werden die 12 Mannschaften in eine sogenannte Championship Group (Plätze 1-6) und eine Relegation Group (Plätze 7-12) aufgeteilt.

Alle Teams nehmen die Punkte aus den ersten 33 Spielen mit.

In der zweiten Phase werden in beiden Gruppen je eine Runde à fünf Spiele pro Klub durchgeführt. Die Klubs der Championship Group spielen um den Meistertitel und um die Europacup-Plätze. Die Klubs der Relegation Group spielen gegen den Abstieg, wobei der Letztplatzierte direkt absteigt und der Zweitletzte eine Barrage (zwei Spiele) gegen den Zweitplatzierten der Challenge League spielt. Insgesamt würden somit 38 Runden gespielt werden.

In der Super League sind der FCZ, YB, St. Gallen, Winterthur und Luzern für das Schotten-Modell. Ihnen wollen in der Challenge League Aarau, Wil, Thun, Schaffhausen und Vaduz folgen. Auffällig dabei: Alle Stimmen für das Schotten-Modell sind aus der Deutschschweiz zu erwarten, in der Romandie und im Tessin lautet der Tenor pro Playoffs. Bleibts bei diesen zehn Klubs, wäre Canepa mit seinem Vorstoss gescheitert: Er braucht für den Sieg elf Stimmen.

So haben die Schweizer Profiklubs in der Modus-Frage abgestimmt

Super League

YB: Schotten-Modell

Servette: Playoffs

Luzern: Schotten-Modell

Sion: Playoffs

St. Gallen: Schotten-Modell

Basel: Schotten-Modell

GC: Playoffs

Lugano: Playoffs

Winterthur: Schotten-Modell

Zürich: Schotten-Modell

Challenge League

Stade Lausanne-Ouchy: Playoffs

Yverdon: Playoffs

Wil: Schotten-Modell

Lausanne: Playoffs

Bellinzona: Playoffs

Aarau: Schotten-Modell

Thun: Schotten-Modell

Schaffhausen: Schotten-Modell

Vaduz: Schotten-Modell

Xamax: Schotten-Modell

Super League

YB: Schotten-Modell

Servette: Playoffs

Luzern: Schotten-Modell

Sion: Playoffs

St. Gallen: Schotten-Modell

Basel: Schotten-Modell

GC: Playoffs

Lugano: Playoffs

Winterthur: Schotten-Modell

Zürich: Schotten-Modell

Challenge League

Stade Lausanne-Ouchy: Playoffs

Yverdon: Playoffs

Wil: Schotten-Modell

Lausanne: Playoffs

Bellinzona: Playoffs

Aarau: Schotten-Modell

Thun: Schotten-Modell

Schaffhausen: Schotten-Modell

Vaduz: Schotten-Modell

Xamax: Schotten-Modell

Der FCZ-Präsident setzt seine Hoffnungen ausgerechnet auf die Kollegen der zwei Erzrivalen: David Degen vom FC Basel und Sky Sun von GC. Sowohl bei Rot-Blau als auch bei den Hoppers sind die Fanlager wie überall gegen Playoffs, die Präsidenten indes sind dem Druck der Kurven bislang nicht erlegen. Ansonsten hätten sich Degen und Sun in den letzten Wochen pro Schotten-Modell positioniert, die Schulterklopfer der Fans eingeheimst und der Moduskrimi wäre längst entschieden.

Die Frage ist: Was gewichten Degen und Sun höher? Ihre persönliche Überzeugung pro Playoffs? Oder die 60’000 Stimmen der Petition «Playoffs Nein»? Degen und Sun als Königsmacher – es ist davon auszugehen, dass die beiden schon mal besser geschlafen haben als in der Nacht auf Freitag.

Insgeheim dürften Degen und Sun wie alle Playoff-Befürworter auf eine geheime Abstimmung hoffen. Ein Antrag dafür soll gemäss Blick-Infos eine ernsthafte Option sein. So würde bis auf jene Klubvertreter, die öffentlich zu ihrer Meinung stehen, nie herauskommen, wer wie gestimmt hat. Ein Antrag auf Geheim-Abstimmung könnte dazu führen, dass das Ergebnis klarer ausfällt als angenommen. Weil in diesem Fall jeder Klubboss tut, was er wirklich will – und nicht aus Angst vor Repressalien gegen die persönliche Überzeugung stimmt.

So funktioniert der Playoff-Modus

Im Playoff-Modus würde die Super League nach 22 Runden in zwei Hälften à je sechs Teams geteilt. Diese spielen danach untereinander noch einmal, zweimal gegeneinander. Zum Schluss spielen der Erst- und der Zweitplatzierte den Meistertitel in einem Playoff aus. Die Teams auf den Rängen 3 bis 6 der oberen Hälfte und jene auf den Rängen 1 bis 4 der untern Hälfte (also auf die ganze Liga bezogen die Ränge 7 bis 10) ermitteln ebenfalls in einem Playoff-Modus die Europapokalteilnehmer. Der Elfte kämpft in einer Barrage gegen den Zweiten der Challenge League um den Verbleib in den Super League, der Letztplatzierte nach 32 Runden steigt direkt ab.

Im Playoff-Modus würde die Super League nach 22 Runden in zwei Hälften à je sechs Teams geteilt. Diese spielen danach untereinander noch einmal, zweimal gegeneinander. Zum Schluss spielen der Erst- und der Zweitplatzierte den Meistertitel in einem Playoff aus. Die Teams auf den Rängen 3 bis 6 der oberen Hälfte und jene auf den Rängen 1 bis 4 der untern Hälfte (also auf die ganze Liga bezogen die Ränge 7 bis 10) ermitteln ebenfalls in einem Playoff-Modus die Europapokalteilnehmer. Der Elfte kämpft in einer Barrage gegen den Zweiten der Challenge League um den Verbleib in den Super League, der Letztplatzierte nach 32 Runden steigt direkt ab.

Sollten die Playoffs überleben, drohen gehässige Reaktionen der Fans: Nicht auszuschliessen, dass diese über den angekündigten Boykott der Spiele hinausgehen. Für diesen Fall hat sich das Liga-Komitee eine Kompromisslösung überlegt, um die unterlegenen Playoff-Gegner zumindest ein bisschen milde zu stimmen: die Abschaffung der Meister-Playoffs. Würde bedeuten: Der Playoff-Modus bleibt grundsätzlich bestehen – bis auf das Best-of-three-Duell zwischen dem Ersten und Zweiten. Wegen der Kurzfristigkeit des Antrags wäre für diese Korrektur am Playoff-Modus eine Zwei-Drittel-Mehrheit (14 Stimmen) nötig.

Heute um 10 Uhr beginnt der Showdown. Nach dem üblichen Vorgeplänkel einer GV folgt auf der Traktandenliste bald einmal die Modus-Abstimmung. Noch vor dem Mittag dürfte also klar sein, wie der monatelange Krimi endet.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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