Nishimuras Penalty landet im Nachthimmel
3:15
Winterthur – Servette 1:0:Nishimuras Penalty landet im Nachthimmel

Bittere Pleite in Winterthur
Harmlos-Auftritt bringt Servette-Trainer Weiler auf die Palme

Anstatt zumindest vorübergehend den Leaderthron zu besteigen, verliert ein harmloses Servette in Winterthur 0:1. Die Art und Weise ärgert Trainer René Weiler.
Publiziert: 31.03.2024 um 14:36 Uhr
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René Weiler gefällt nicht, was seine Mannschaft in Winterthur zeigt.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Jan Stärker

Servette ist seit Wochen in Topform, kassierte nur eine Niederlage aus den vergangenen 21 Spielen (1:2 in Yverdon) und zog vor der Länderspielpause mit Meister Young Boys an der Tabellenspitze gleich. In Winterthur hatte die Mannschaft von Trainer René Weiler (50) die Chance, an YB vorbeizuziehen. Doch das ging gründlich schief, Servette starb auf der Schützenwiese in Schönheit.

Besonders bitter: Servette verpasste in Winterthur die Möglichkeit erstmals seit dem 2. August 2003 (!) wieder Tabellenführer der Super League zu werden. Damals war gerade das Stade de Genève fertig gebaut.

Penalty als einzige 100-prozentige Chance

66 Prozent Ballbesitz, 584:322 gespielte Pässe, 10:1 Ecken, zwölf Abschlüsse – aber nur einer aufs Tor. Dazu noch ein verballerter Foulpenalty von Winterneuzugang Takuma Nishimura (27) kurz nach der Pause. Es war allerdings auch die einzige 100-prozentige Chance der Genfer. Ansonsten gab es viel Ballgeschiebe, selten wurde der direkte Weg zum Winti-Kasten gesucht. Es war zu viel klein-klein, man hatte den Eindruck die Servette-Kicker, berauscht von ihrem vielen Ballbesitz, wollten den Ball ins Tor kombinieren, anstatt einfach mal abzuziehen.

Das brachte Servette-Trainer René Weiler (50) auch ein bisschen auf die Palme. «Wir waren einfach nicht gefährlich genug, haben zu wenig aufs Goal geschossen und waren zu wenig zielstrebig. Wir haben viel zu viel um den 16er herumgespielt.» So verspielt Servette die Meisterschaft.

«Mund abputzen und weitermachen»

Fakt ist, dass die Genfer den ersten Meistertitel seit 25 Jahren, es wäre der 18. der Vereinsgeschichte, mit solchen Vorstellungen nicht holen werden. Auch wenn Joël Mall (32) den Auftritt gar nicht so schlecht fand. «Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Auch geht der Sieg für Winti nicht wirklich in Ordnung, aber sie haben solidarisch verteidigt und dann nach einem Konter getroffen. Am Schluss ist es sehr unglücklich für uns gewesen», erklärte der zypriotische Nationalkeeper. «Die Niederlage tut weh. Jetzt heisst es: Mund abputzen und weitermachen. Die Niederlage wirft uns aber nicht zurück.»

Den Kopf dürfen die Genfer auch gar nicht hängenlassen. Schliesslich ist nicht nur die erste Meisterschaft seit einem Vierteljahrhundert für die Weiler-Elf noch drin. Man kann sich auch das zweite Double der Klubgeschichte, nach 1979, sichern. Allerdings muss man da im Cup-Halbfinal (28. April) ausgerechnet wieder nach Winterthur.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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