«Klassenerhalt ist das oberste Ziel»
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Forte im Interview:«Klassenerhalt ist das oberste Ziel»

Bierkurve empfängt Uli Forte in Winterthur
«Für den Barrage-Platz würde ich unterschreiben»

Grosser Empfang für den neuen Winterthur-Trainer Uli Forte: Rund 250 Fans, die Hälfte davon aus der Bierkurve, heissen den Hoffnungsträger beim ersten Training auf der Schützenwiese willkommen. Der Klassenerhalt hat oberste Priorität.
Publiziert: 02.01.2025 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2025 um 16:35 Uhr
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Unter Uli Forte bläst in Winterthur ein frischer Wind.
Foto: freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Das Training auf dem Kunstrasen neben der Schützenwiese läuft seit ein paar Minuten, als die Spieler und Uli Forte (50) nicht schlecht staunen. Gut 100 Fans der Bierkurve laufen geschlossen ein, um den neuen Trainer zu begrüssen und das Team während des ersten Trainings im neuen Jahr anzufeuern. «Chapeau», sagt Forte später. «Das ist genau das, was wir brauchen: Zusammenhalt. Im Team, im Staff, im Verein, mit den Fans.»

Auch Klub-Präsident Mike Keller (59) ist da und begrüsst den Hoffnungsträger persönlich bei Regen und Wind. Nach den sonnigen Tagen über den Jahreswechsel herrschen bei der Premiere des neuen Trainers garstige Bedingungen. Vom schlechten Wetter lassen sich Staff und Spieler die Laune allerdings nicht verderben, während der 75-minütigen Einheit wird viel gelacht, die verkorkste Hinrunde scheint Schnee von gestern.

Mit der Ankunft Fortes weht 2025 auf der Schützenwiese sprichwörtlich ein frischer Wind. «Erfahrung, Persönlichkeit, Mentalität», nennt Sportchef Oliver Kaiser (45) als Gründe, warum die Wahl nach der Entlassung von Ognjen Zaric (35) nach Ende der Vorrunde auf Forte fiel. Für diesen war nach dem Anruf aus Winterthur sofort klar, dass er diese Challenge annehmen möchte. Er sei Xamax-Besitzer Jeff Collet dankbar, dass dieser kulant gewesen sei und einer Vertragsauflösung zugestimmt habe.

Viele Einzelgespräche geplant

Immer wieder war Forte, der in den Neunzigerjahren in Winterthur das Gymnasium besucht hat, dem FCW in seiner Karriere begegnet; als Spieler, Zuschauer, Trainer. «Es ist ein Kult-Klub», so Forte, der einen Vertrag bis im Sommer 2026 unterschrieben hat, der auch für die Challenge League gültig wäre. Doch daran verschwendet er keinen Gedanken, er will den Tabellenletzten da unten «rausboxen». Falls nötig, via Barrage. «Für den Barrage-Platz würde ich unterschreiben. Denn das hiesse, dass wir ein Team überholt und wir den Klassenerhalt noch in den eigenen Händen hätten.»

Den Hebel will Forte auf die Schnelle vor allem im mentalen Bereich ansetzen, mit vielen Einzelgesprächen. «Und 40 Gegentore sind sehr viel. Da müssen wir die Schraube anziehen.» In den ersten beiden Saisons nach der Rückkehr in die Super League kassierte der FCW zwar auch viele Gegentreffer, aber vor allem in der letzten Saison, als man sich für die Top 6 qualifizierte, schoss man auch viele Tore. «Wir müssen die offensiven Qualitäten, die wir haben, besser nutzen und auf den Platz bringen.»

Happiges Startprogramm

Dass der Klub – auch aus finanziellen Gründen – auf ein Trainingslager verzichtet, macht aus Sicht Fortes auch sportlich durchaus Sinn. Die Vorbereitung sei «ultra kurz». Und bei einer Reise in den Süden würden zwei Trainingstage verloren gehen, hinzu käme jeweils die Angewöhnungszeit ans andere Klima. «Und am 18. Januar gegen YB auf Kunstrasen wird die Sonne auch nicht scheinen.»

Dass es zum Auftakt nach Bern und danach zu Hause gegen Lugano geht, den auf dem Papier wohl besten Teams der Liga, stört Forte nicht. «Dann wissen wir gleich, wo wir stehen.» Sein Auftrag an sich und seinen Staff, der mit dem bisherigen U19-Trainer Luigi De Donno (42) als weiteren Assistenten neben Dario Zuffi ergänzt wurde, ist klar: «Wir müssen schnellstmöglich die Elf finden, die in Bern punkten kann.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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