Kurz vor 15 Uhr am Tag vor dem Krisenklassiker gegen den FC Zürich: Basel-Stürmer Adam Szalai (34) betritt den Rasen. An seiner Seite: Athletiktrainer Bjorn Rekelhof. Ansonsten gähnende Leere auf dem Trainingsplatz.
Einzeltraining. Szalais neue Realität beim FCB. Zu Beginn der laufenden Saison kam er noch zu einigen Einsätzen, doch seit vergangener Woche ist der Ungar kaltgestellt. Er, der Mitte Februar als Teil der Doppel-Ersatzlösung für Arthur Cabral nach Basel kam.
Der Stürmer selber schweigt, für ihn spricht sein Berater. Und Oliver Fischer ist – gelinde gesagt – «not amused» über die Degradierung seines Klienten. «Wir erwarten vom FC Basel die sofortige Aufhebung dieser sowohl unverständlichen als auch unzulässigen Vorgehensweise», so der Rechtsanwalt zu Blick. Und weiter: «Die Freistellung vom Mannschaftstraining kam überraschend. Insbesondere nach Adams zuletzt gezeigten, überragenden Auftritten in der ungarischen Nationalmannschaft.»
Zur Erinnerung: Vor knapp vier Wochen schoss Szalai Ungarn als Captain mit einem wunderbaren Hackentor zum 1:0-Prestigeerfolg gegen Deutschland. Kurz darauf trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Als König. Zurück in Basel ist er nur noch ein Bettler.
Szalai ist der Stürmer mit der ruhmreichsten Vita im FCB-Kader. Vor dem Wechsel in die Schweiz erzielte er in zwölf Jahren als Bundesliga-Profi für Mainz 05, Schalke, Hannover und Hoffenheim 54 Treffer in 276 Spielen. Doch Trainer Alex Frei plant im Sturmzentrum nur noch mit Andi Zeqiri, Jean-Kevin Augustin und Bradley Fink.
Kein konkreter Grund vom FCB
Szalai, der für Rot-Blau in 24 Einsätzen sechsmal traf, soll den FCB so schnell wie möglich verlassen. Das liess Philipp Kaufmann vergangene Woche durchblicken. «Wir sind in Gesprächen mit Adams Management», so der FCB-Kaderplaner. Konkrete Gründe für Szalais Ausbootung nennt Rot-Blau keine.
Szalais Vertrag läuft noch bis Ende Saison, im Hintergrund wird aktuell um die Auflösung gefeilscht. Dem Vernehmen nach will Szalai spätestens im Sommer seine Karriere sowieso beenden. Was sein Berater vehement dementiert: «Adam will sofort zurück ins Mannschaftstraining und ist selbstverständlich weiterhin bereit, seiner Mannschaft zu helfen. An ein medial ins Spiel gebrachtes Karriereende wird nicht gedacht. Im Gegenteil. Es spricht derzeit alles für eine Fortsetzung der Karriere als Spieler.» Für den FCB jedoch wird Szalai kaum mehr auflaufen.
Übrigens: In Mainz wurde Adam Szalai im September 2020 schon einmal vom Mannschaftstraining suspendiert, nach Zoff mit dem damaligen Trainer Achim Beierlorzer. Das kam bei der Mannschaft der 05er nicht gut an: Aus Solidarität zu Szalai ging sie für einen Tag in den Trainingsstreik. Einige Wochen später war Szalai wieder normaler Teil des Teams.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |