Basel tobt nach Niederlage
Effizientes YB ist Wintermeister

Die erste Halbzeit gehört YB, die zweite den Gästen. Weil die Berner ihre Chancen nutzen, gewinnen sie 3:1 und stehen als Wintermeister fest. Rot-Blau fühlt sich benachteiligt.
Publiziert: 31.10.2022 um 00:27 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2022 um 14:15 Uhr
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YB gewinnt gegen Basel mit 3:1 und steht bereits als Wintermeister fest.
Foto: keystone-sda.ch
Sebastian Wendel

Vor dem Anpfiff ist Alex Frei gut gelaunt. «Wir sind nicht nach Bern gekommen, um Autogramme zu sammeln», sagt der FCB-Trainer zur Rollenverteilung im Knüller gegen YB – im Wissen, dass die Berner klarer Favorit sind.

Knapp zwei Stunden später ist Freis Laune im Keller: «Wenn ich sage, was ich denke, bin ich drei Tage lang auf der Titelseite. Diese Freude mache ich euch Journalisten nicht.»

Thema ist die 73. Minute, in der Schiedsrichter Sandro Schärer den Gästen aus Basel beim Stand von 1:2 einen Penalty verweigert. Im YB-Strafraum liegt Darian Males nach dem Zweikampf mit Cédric Zesiger am Boden, doch Schärers Pfeife bleibt stumm und auch der VAR greift nicht ein. Was richtig ist: Denn ein hundertprozentiger Fehlentscheid ist es nicht. Aber: Hätte Schärer gepfiffen, dürfte sich YB nicht beklagen. Eine typische Fifty-Fifty-Entscheidung.

Alex Frei muss sich zusammennehmen, um seine Wut nicht hinauszuschreien. Auch für Males ist der Fall klar: «Ohne die Bilder gesehen zu haben, kann ich sagen: Wenn das kein Penalty ist, was dann?»

Der nicht gegebene Penalty ist die kniffligste Szene in einem Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten. Teil 1 gehört den Gastgebern, die Basel in der Startphase einschnüren. Überragende Figur ist Fabian Rieder, der eine freche Freistossvariante zum 1:0 verwandelt und vor dem 2:0 Torschütze Elia mit einem Traumpass auf die Reise schickt. Ausgerechnet Rieder zerlegt den FCB, der als Junior beim Basler Partnerklub Solothurn spielte, ehe er sich für YB entschied.

Wer bei Halbzeit behauptet, YB müsse noch um den Sieg zittern, wird ausgelacht statt ernst genommen. Doch mit dem Wiederanpfiff kippen die Kräfteverhältnisse total: Jetzt dominiert Rot-Blau und kommt phasenweise zu Chancen im Minutentakt.

Dass nur Fink nach einem Von Ballmoos-Patzer trifft, ist unfassbar: Males verschiesst einen Handspenalty, Ndoye und Burger verfehlen aus bester Position – der FCB hat Chancen, um aus dem 0:2 ein 3:2 zu machen. Stattdessen trifft Vincent Sierro in der Nachspielzeit mit der ersten Berner Chance in der zweiten Halbzeit zum 3:1 und macht YB zum Wintermeister. Dass Michael Lang kurz vor Schluss nach einem Tritt gegen Rrudhani noch VAR-Rot sieht, passt zu einem weiteren verkorksten FCB-Nachmittag.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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