Schweizer Vereine und der Europapokal: Es war in jüngerer Vergangenheit oft keine Lovestory. Die letzte Saison versprach aber Besserung. Weil der FC Basel in der Conference League bis in den Halbfinal durchmarschierte, ergatterte die Schweiz satte 8,500 Punkte. Ein schöner Batzen im Rennen um einen Top-10-Platz – und damit erleichterten Zugang zur Champions League.
Mehr zum Europacup
Nun droht aber wieder Tristesse. Durch das Ausscheiden von Basel und Luzern in der Qualifikation sind der Schweiz wichtige Punkte verloren gegangen. Da hilft es nicht, dass jene Teams, die sich zumindest qualifizieren konnten, zum Start der Gruppenphase einen Fehlstart hingelegt haben. Weder Meister YB (1:3 gegen Leipzig in der Champions League) noch Vizemeister Servette (0:2 gegen Slavia Prag in der Europa League) sammelten Punkte. Einzig Lugano (0:0 gegen Bodö/Glimt in der Conference League im Zürcher Exil) konnte etwas Zählbares einfahren.
Die 0,2 Punkte, die das Remis der Tessiner einbringt, lassen den Koeffizienten aber auch nicht bedeutend vorwärtsspringen. Die 0,5 Punkte, die ein Sieg eingebracht hätte, wären da schon wertvoller gewesen. Schade daher, dass Lugano gegen seinen norwegischen Gegner keine der zahlreichen Chancen verwerten konnte.
Die Schweiz spürt den Atem der Konkurrenz im Nacken
Die Schweiz liegt in der Fünfjahreswertung mit 29,975 Punkten auf Platz 12. Das bleibt massgeblich für die europäische Platzvergabe der Saison 2024/25. Hinter der Schweiz tummeln sich im Ranking Serbien (27,375), Dänemark (27,200), Norwegen (26,875), Tschechien (26,550), Israel (26,125), die Ukraine (25,800) und Griechenland (24,325), die allesamt mindestens auf Platz 12 schielen.
Dumm nur, dass in dieser Woche mit Ausnahme von Serbien und der Ukraine alle Länder (deutlich) mehr gepunktet haben als die Schweiz. Etwa die Tschechen, die u.a. dank Servette-Bezwinger Slavia in nur einer Woche 1,500 Punkte dazugewonnen haben. Inklusive Quali-Partien haben die Schweizer Klubs in dieser Saison bislang lediglich 2,200 Punkte errungen – zwar mehr als Verfolger Serbien und Ukraine, aber viel weniger als etwa Dänemark (4,250), Griechenland (4,200), Tschechien (4,000) oder Israel (3,750).
Spott bei der Konkurrenz
Setzt sich dieser Trend fort, droht ein Abrutschen in der Fünfjahreswertung. Das schlechte Abschneiden der Schweiz sorgt bei der Konkurrenz derweil für Belustigung. Ein türkischer Account etwa spottet über die mickrige Ausbeute mit den Worten: «Soweit ich weiss, ist die Schweiz nicht für U-Boote bekannt. Aber was sucht ihr dort unten am Boden?»
Die Devise ist klar: Punkte müssen her für den Schweizer Koeffizienten. Doch die nächsten Gegner der Schweizer Klubs lassen nicht gerade auf einen Zähler-Regen hoffen. Während YB auswärts in Belgrad gegen Roter Stern ran muss, reist Servette zur AS Roma. Und auch auf Lugano wartet ein schwieriges Auswärtsspiel: Die Tessiner werden in Istanbul von Besiktas empfangen. (sbe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |