Abstiegskampf eng wie nie
Legenden machen ihren Herzensklubs Mut!

Fünf Runden vor Schluss – und noch immer befindet sich die halbe Liga im Abstiegskampf! Klub-Legenden von Sion, Vaduz, Zürich, St. Gallen und Luzern sagen im Blick, weshalb ihr Team dem Abstieg noch entkommt.
Publiziert: 01.05.2021 um 13:30 Uhr
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Wird Sion nochmals eine Kugel ins Rollen bringen? Jean-Paul Brigger weiss, dass man die Sittener noch nicht abschreiben darf!
Foto: Valeriano Di Domenico
Fussballredaktion

Abstiegsdrama in der Super League! Wer kann sich auf der Schlussgerade noch retten? Kommt Sion tatsächlich noch einmal auf? Schwächelt der FC Vaduz nach seiner eindrücklichen Aufholjagd plötzlich wieder? Stürzt der FCZ wie 2016 wieder ab? Und halten St. Gallen und Lausanne dem Druck stand?

Blick hat bei fünf Klub-Legenden nachgefragt, wie sie dem Endspurt entgegenblicken.

«Hoarau macht Hoffnung!»

Jean-Paul Brigger (63)

358 Spiele für Sion (114 Tore), Meister mit Sion 1992, Fussballer des Jahres 1992, 36 Länderspiele, Torschützenkönig 1983 als Sion-Spieler.

«Natürlich ist die Lage des FC Sion bedenklich. Aber die Tabelle ist eine Momentaufnahme. Deshalb habe ich auch keine grosse Angst. Denn der grosse Verdienst von Trainer Marco Walker ist es, die richtige Mischung gerade noch rechtzeitig gefunden zu haben. Und nun spielt der Schlüsselspieler endlich: Guillaume Hoarau! Er macht Hoffnung! Es gibt nicht manchen besseren Strafraumspieler als ihn in der Schweiz. Auch mit 36. Auch wenn er nicht topfit ist. Egal. Der Mann zieht immer zwei Verteidiger auf sich. Er ist zudem ein Winnertyp, der immer arschcool bleibt. Kommt hinzu, dass Sion schon lange da unten ist, während nun Klubs dazukommen, die nicht so genau wissen, wie ihnen geschieht. Nein, Sion rettet sich. Und zwar über die Barrage.»

«Frick hat in Italien gelernt!»

Peter Jehle (39)

252 Spiele für Vaduz (Goalie), 8-facher FL-Cupsieger mit Vaduz, 132 Länderspiele für Liechtenstein, heute SRF-Fussball-Experte.

«Beim FC Vaduz weiss man, wie man sich im Kampf um den Ligaverbleib verhalten muss. Da kommt viel Wissen zusammen. Sportchef Franz Burgmeier kennt solche Situationen noch aus seiner eigenen Karriere in Vaduz. Trainer Mario Frick war lange Spieler in Italien, hat dort gelernt, was es heisst, extrem resultatorientierten Fussball zu spielen. Das hat er jetzt in seine eigene Trainerlaufbahn mitgenommen. Er lässt ein System spielen, das auf einer starken Defensive aufbaut. Ich bin zuversichtlich für den Endspurt, wenn man sieht, was der FC Vaduz in der Rückrunde schon erreicht hat!»

«... dann ist der FCZ aus dem Gröbsten raus!»

Franco Di Jorio (47)

261 Spiele für den FCZ (25 Tore), Cupsieger mit dem FCZ 2005, Meister mit dem FCZ 2006, 13 Länderspiele.

«Für Zürich werden die nächsten zwei Spiele wegweisend. Holt der FCZ vier Punkte, ist man aus dem Gröbsten raus. Am Sonntag kommt mit Lugano ein sehr unangenehmer Gegner in den Letzigrund, gegen den man auf keinen Fall verlieren darf. Bessere Chancen auf einen Sieg sehe ich dann in Lausanne, weil Zürich auswärts das Spiel nicht machen muss und mit seinem Umschaltspiel zum Erfolg kommen kann. Ich bin überzeugt, dass der FCZ nach wie vor die Qualität hat, in der Liga zu bleiben. Als Massimo Rizzo übernommen hat, lief es ja gut. Doch da hatte er alle Spieler zur Verfügung, und die waren wie Kololli auch in grosser Form. Dann kamen die Verletzungen, da kann der Trainer nichts dafür. Sobiech, Kololli, Dzemaili und Tosin fielen aus. Diese Leistungsträger waren nicht zu ersetzen, Rizzo musste dauernd improvisieren. Neben den Verletzungen sehe ich noch einen Faktor für die Abwärtsspirale. Viele Verträge laufen aus. Womöglich fehlen diesen Spielern im Kopf die letzten Prozente, weil sie auf Klubsuche sind oder nicht wissen, ob sie beim FCZ bleiben können.»

«Harmonie im Verein hilft!»

Marc Zellweger (47)

493 Spiele für St. Gallen (29 Tore), Meister mit St. Gallen 2000, 13 Länderspiele.

«Der Sieg gegen Vaduz war ein wichtiger! Er erleichtert das Ganze schon merklich. Man hat aber auch in den Spielen zuvor gesehen, dass die Mannschaft funktioniert und eine Harmonie im Verein ist. Das hilft! Auch wenn da noch die Tore gefehlt hatten. Ich habe auf jeden Fall ein gutes Gefühl, was den FCSG in diesem Abstiegskampf anbelangt. Da müssen sich andere mehr Gedanken machen, der FCZ beispielsweise ist Stand jetzt arg in Gefahr.»

«Der FCL kann durchmarschieren!»

Peter Nadig (56)

185 Spiele für Luzern (54 Tore), Meister mit Luzern 1989, Fussballer des Jahres 1989, Cupsieger mit Luzern 1992.

«Sorgen mache ich mir keine. Offensiv sind die Luzerner gut, hinten haben sie jetzt ebenfalls Stabilität gefunden. In den letzten Spielen hat man gesehen, dass sie über 90 Minuten durchmarschieren können. Ich denke, sie haben sich bis jetzt unter ihrem Wert geschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der FCL jetzt noch auseinanderfällt und absteigt. Die Moral im Team ist gut! Wenn es jetzt gegen Vaduz nicht verliert, dann sollte die Barrage vermieden werden können.»

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Mannschaft
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FC Zürich
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26
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FC Basel
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25
3
FC Lugano
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Servette FC
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14
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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FC Winterthur
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