«Deutschland wird sich noch steigern bis zum Turnier»
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Nati-Trainer Yakin zur EM 2024:«Deutschland wird sich noch steigern bis zum Turnier»

Schweizer EM-Traum wird wahr
Deutschland, endlich!

Die Schweiz trifft an der Euro 2024 auf Ungarn, Schottland und Deutschland. Der Glücksgriff in der Gruppe A mit dem Gastgeber löst bei Murat Yakin (49) viel Zuversicht aus. Die Deutschen selber freuen sich mit gemischten Gefühlen auf Captain Granit Xhaka.
Publiziert: 03.12.2023 um 00:35 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2023 um 08:24 Uhr
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Die Nati mit Murat Yakin (l.) bekommt das EM-Duell mit Julian Nagelsmann und den Deutschen.
Foto: TOTO MARTI
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Sebastian RiederSportreporter

Herzklopfen in Hamburg. Showdown zur EM-Gruppenauslosung auf der glanzvollen Bühne der Elbphilharmonie. Der weltberühmte und imposante Konzertpalast am Hafen hat sich für den formalen Euro-Kickoff im Namen von Gastgeber Deutschland dezent dekoriert. Bescheiden leuchten die Scheinwerfer auf den grossen verschneiten EM-Ball – während am Horizont die Sonne verschleiert hinter der mächtigen Elbe verschwindet. Am Fusse der Elphi das Blitzgewitter der Fotografen und Fans. Der rote Teppich dient dem Defilee der stolzen Delegationen – angeführt von ihren Nationaltrainern. Wie die Spanier mit Luis de la Fuente, die Engländer mit Gareth Southgate, oder die Italiener mit Luciano Spalletti. Und natürlich die Deutschen mit Julian Nagelsmann – nicht ganz so stolz, aber mit einer Haltung, die entgegen den jüngsten Erschütterungen gegen die Türkei und Österreich zumindest ein bisschen Hoffnung ausstrahlt.

Optimismus versprüht auch Murat Yakin. Der Nati-Trainer hat sich ebenfalls in Schale geworfen – in Anzug und Krawatte macht er es sich mitten im grossen Saal bequem – flankiert von Nati-Direktor Pierluigi Tami und SFV-Präsident Dominique Blanc – mit bester Sicht auf die Lostöpfe. Spannend wie in einem Hitchcock-Streifen wird die 90-minütige Inszenierung der Uefa mit Star-Geiger David Garrett und deutschen Jugendorchester begleitet.

Paukenschlag zum Schluss

Fast bis zum Schluss muss sich die Schweizer Delegation gedulden, ehe sie als Topf-4-Team die Gewissheit über ihre Gruppe hat. Ausgerechnet die Gruppe A mit Deutschland. Zuerst gegen Ungarn und Schottland in Köln und dann gegen den Gastgeber in Frankfurt – erstmals an einem grossen Turnier seit der WM 1966. Was für ein Paukenschlag! – findet auch Yakin: «Gegen Deutschland wird sicher toll für die Fans, auch von der Distanz her. Deutschland ist auf jeden Fall der Favorit. Aber auch die anderen Spiele werden spannend – Ungarn und Schottland darf man nicht unterschätzen. Es wird eine grosse Herausforderung für uns, aber wir wollen die Gruppen natürlich überstehen.

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Deutschland, die Turniermannschaft

Yakin wählt die Worte an diesem Abend bewusst vorsichtig. Viel Freude, aber keine übermässige Euphorie. Nach der knorzigen EM-Qualifikation ist Demut angesagt. Platz zwei hält Yakin für realistisch. Für die aktuelle Formschwäche der DFB-Elf findet er kein Gehör. «Die Deutschen haben schon oft bewiesen, dass sie eine Turniermannschaft sind. Wenn die Euro losgeht, werden sie bereit sein», sagt Yakin. «Die Niederlagen in den Testspielen will ich nicht überbewerten. Ich weiss, dass das für die Spieler auch nicht einfach ist.»

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Das sieht Trainerkollege Julian Nagelsmann freilich anders. Der neue deutsche Nationaltrainer kam als Hoffnungsträger für den gescheiterten Hansi Flick – und ist nach dem 2:3 gegen die Türkei und dem 0:2 gegen Österreich nun selber gewaltig unter Druck. Für die EM ist ihm trotz der misslichen Lage aber eine gewisse Erleichterung zu entlocken. «Es ist sicher keine Todesgruppe, aber trotzdem eine sehr gute Gruppe», sagt Nagelsmann und zeigt auch vor der Schweiz grossen Respekt. «Gegen die Schweiz wird es ein kleines Derby gegen einen direkten Nachbarn», sagt Nagelsmann und hebt dabei Granit Xhaka hervor: «Er spielt eine herausragende Saison in der Bundesliga. Ich bin mir sicher, dass er uns einiges abverlangen wird.»

Völlers Respekt vor Xhaka

Voller Vorfreude auf das Duell meldet sich auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der als ehemaliger Manager von Bayer Leverkusen Xhaka ins Herz geschlossen hat. «Ich kenne Granit sehr gut. Er ist die grosse Schlüsselfigur», sagt Völler und verrät, dass er und der Nati-Captain seit kurzem Nachbarn sind. «Er wohnt jetzt in Düsseldorf in meinem Haus – nur eine paar Meter von mir entfernt. Wir sehen uns sicher zweimal die Woche.» Völler wärees jedoch lieber, wenn «der Häuptling» – wie er Xhaka nennt – lieber nicht gegen Deutschland antreten würde. «Aber da Granit nie verletzt ist und immer spielt, wird er leider gegen uns spielen.»

«Leider spielt Granit gegen Deutschland»
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