Schnee-Spektakel mit Fussballstars in Arosa
Dzemaili brilliert – und führt die Schweiz zum Weltmeistertitel

Welchem ehemaligen Superstar an der Schnee-WM die Puste ausgeht. Was zwei wortkarge Weltmeister zu vermelden haben. Und mit wievielen Toren FCZ-Ikone Blerim Dzemaili die Schweiz zum WM-Titel führt.
Publiziert: 00:17 Uhr
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Aktualisiert: vor 22 Minuten
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Blerim Dzemaili führt die Schweiz mit acht Toren zum WM-Titel.
Foto: STEFAN BOHRER

Auf einen Blick

  • Schnee-WM in Arosa sorgt für Spektakel
  • Sneijder wirkt erschöpft, Alex Frei ist fitter
  • Dzemaili führt Schweiz zum 8:6-Sieg im Final gegen Deutschland
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Wesley Sneijder (40) wirkt, als habe er soeben zu Fuss das Weisshorn in Arosa erklommen. Um Atem ringend und mit zündrotem Kopf humpelt der holländische Rekordnationalspieler (134 Einsätze) ins VIP-Zelt. Für ein Interview fehlt ihm so kurz nach dem Spiel die Luft. «Nicht jetzt, später. Ich muss mich ausruhen», so der 40-Jährige mit einem Lächeln. Dann legt er sich auf die Massagebank. Mit Inter hat Sneijder die Champions League gewonnen, mit Holland stand er 2010 im WM-Final. Nun sieht er aus, als würde er sein Leben in vollen Zügen geniessen.

Wenige Meter daneben gibt der Schweizer Rekordtorschütze Alex Frei ein Interview. Der ist zwar fünf Jahre älter als Sneijder, wirkt aber deutlich fitter. Obs daran liegt, dass Frei in der Nacht auf Mittwoch im Hotel geblieben ist, während einige Holländer noch in einer Zigarren-Lounge versumpften? Dani Wyler, der Stadionsprecher, hat jedenfalls eine Erklärung, warum Oranje nicht auf Touren kommt: «Die waren zu lange im Ausgang.»

Wortkarge Weltmeister

Nicht im Aroser Nachtleben gesichtet wurde Vollprofi Lucio (46), eine der grössten Nummern, die je an der Schnee-WM teilgenommen hat. Weltmeister mit Brasilien 2002, Champions-League-Sieger 2010, fast 600 Profi-Spiele für Bayern, Inter, Leverkusen und Palmeiras. So mächtig der Verteidiger auf dem Rasen war, so schüchtern wirkt er neben dem Platz. Es sei etwas «Besonderes» hier in Arosa zu sein, sagt Lucio auf Deutsch und mit leiser Stimme. «In meiner Heimat ist es warm, hier ist es kalt. Aber es macht Spass. Ich war auch schon Skifahren.» Mehr Sätze sind dem wortkargen Brasilianer nicht zu entlocken.

Auch Vincenzo Iaquinto, der Weltmeister von 2006, ist kein wandelndes Wörterbuch. Es sei eine Ehre, an der Schnee-WM zu sein, so der 45-Jährige. Auf die Frage, warum er in fortgeschrittenem Alter noch immer aussehe, als könnte er eine Super-League-Abwehr im Alleingang auseinandernehmen, antwortet der ehemalige Stürmer: «Ich gehe oft joggen.» Und auch an der Schnee-WM macht er ein paar Kilometer. Zur Belohnung gönnt er sich einen Glimmstängel. Hinter dem VIP-Zelt schnorrt er sich eine Zigarette bei Ex-Nati-Spieler Pascal Thüler.

Der gehört zu jener Mannschaft, die das Turnier gewinnt und sich offiziell Schnee-Weltmeister nennen darf. Angeführt von der überragenden FCZ-Ikone Blerim Dzemaili gewinnen die Schweizer im Final gegen Deutschland mit 8:6 und verteidigen ihren WM-Titel.

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